Heckengäu: Zwischen Deckenpfronn und Gechingen (Tour 7)

 

Eine Rundtour zur Erkundung der schützenswerten Naturräume nördlich von Deckenpfronn. Start und Ziel der 14 km langen Tour ist die Ortsmitte von Deckenpfronn. Besondere Highlights beinhaltet die Rundtour nicht. Der Wanderweg verläuft auf befestigten Wegen.

Deckenpfronn ist eine von insgesamt 26 und – nach Einwohnerzahl – die zugleich kleinste Gemeinde im Landkreis Böblingen. Zum Dorf Deckenpfronn gehört Tennental.

Das Rathaus von Deckenpfronn befindet sich unmittelbar am Marktplatz. Es zeichnet sich durch ein massives Erdgeschoss, ein Fachwerkobergeschoss sowie typische Baudetails wie asymmetrische Erker, eine Eingangslaube und ein Glockentürmchen auf dem Dach aus. Die Zehntscheuer in der Herrenberger Str. 23 ist gleichzeitig Bürgerhaus, Heimatmuseum und Veranstaltungsort für Kleinkunst. In der Pfarrscheuer (Berghütte 9) wurde 2009 das Museum „Heiß-Kalt“ eröffnet, welches unter Regie des Vereins „Kulturwerkstatt Deckenpfronn“ Exponate aus der Ortsgeschichte präsentiert. Nördlich von Deckenpfronn auf dem zu Gültlingen gehörenden Lerchenberg liegt die Funkstelle Lerchenberg der Landespolizeidirektion Karlsruhe, zu der auch ein 81 Meter hoher Fernmeldeturm gehört. Südwestlich von Deckenpfronn an der Bundesstraße 296 liegt als interessantes Ausflugsziel das Segelfluggelände Deckenpfronn-Egelsee, auf dem bei gutem Wetter an den Wochenenden Segelflieger zu ihren Flügen über den Schwarzwald und die Schwäbische Alb starten.

Mit der Zerstörung Deckenpfronns am 21. April 1945 sind 172 Wohnhäuser des alten Dorfes verschwunden. Seit dem 1957 abgeschlossenen Wiederaufbau wurden im Zuge der Innerortserneuerung nochmals ca. 50 Gebäude abgebrochen. Deckenpfronn hat sich also gewaltig verändert, wenngleich die Grundzüge des Straßensystems nicht wesentlich von denen des alten Dorfes abweichen. Die Erinnerung aber wach zu halten und sie den nachfolgenden Generationen und Freunden unseres Ortes nachvollziehbar erleben zu lassen, das war schon viele Jahre lang ein aus Kostengründen nicht verwirklichbares Bedürfnis. Die Schenkung der Deckenpfronner Mitbürgerin Klara Mai hat es dann aber ohne Belastung des Gemeindehaushaltes möglich gemacht. Sie hat ihr ganzes Vermögen der Gemeinde hinterlassen und nicht nur den Historischen Rundgang, sondern auch die Gründung der Bürgerstiftung Deckenpfronn möglich gemacht. Gemeinsam von Gemeinde, Kulturwerkstatt und dem Kulturbüro Schödel aus Reutlingen ist dieser Rundgang mit seinen zunächst 17 Stationen in edlem Cortenstahl entstanden und bei der Museumsnacht 2010 eingeweiht worden.

Gechingen liegt ca. 25 km südwestlich von Stuttgart im Hecken- und Schlehengäu, wenige Kilometer vom Schwarzwald entfernt und etwa auf halber Strecke zwischen Calw und Böblingen/Sindelfingen. Durch Gechingen fließt das Flüsschen Irm (schwäbisch Sau), welches über Aid und Würm in die Enz mündet. Der Ortskern selbst liegt im Tal, die umfangreichen Neubaugebiete erstrecken sich auch über die Hanglagen (Gailer, Bergwald, Angel, Kirchberg, Hahnenberg/Gänswasen).

Wegstrecke:
Deckenpfronn - Nikolauskirche - Weißenberger Allee - Grundweg - Beggenegartweg - Grundhauallee - Reicherts Planie - Deckenpfronner Planie - Maasen Planie - Sieben Linden - Häberle-Planie - Maasen-Planie - Wasserteichweg - Gerberhäuleweg - Leidensweg - Haselstaller Höfe - Deckenpfronn - Rathaus

Heckengäu: NHW Tour 36 und 37: Rund um Gechingen

 

Im Wanderfüher Natur-Heimat-Wandern „Heckengäu“ sind mit Tour 36 und 37 zwei Touren rund um Gechingen beschrieben. Die beiden Touren können zu einer 17 km langen Wandertour zusammengefasst werden. Die Tour besitzt keine besonderen Highlights, läßt sich aber eben auch bei schlechtem Wetter schön laufen. Der Wanderweg verläuft ausschließlich auf befestigten Wegen.

Gechingen liegt ca. 25 km südwestlich von Stuttgart im Hecken- und Schlehengäu, wenige Kilometer vom Schwarzwald entfernt und etwa auf halber Strecke zwischen Calw und Böblingen/Sindelfingen. Durch Gechingen fließt das Flüsschen Irm (schwäbisch Sau), welches über Aid und Würm in die Enz mündet. Der Ortskern selbst liegt im Tal, die umfangreichen Neubaugebiete erstrecken sich auch über die Hanglagen (Gailer, Bergwald, Angel, Kirchberg, Hahnenberg/Gänswasen).

Am Freitag, dem 15. Mai 2009, wurde das Gebiet um Gechingen, Althengstett und Ostelsheim von einem gewaltigen Unwetter befallen, das eine Überflutung von Straßen und Feldern bewirkte. Der starke Regen führte zu einer kompletten Überflutung ab der Dorfäckerstraße, die Wassermassen flossen weiter in den Ortskern, vorbei an dem Rathaus und weiter zur Irm. Eine Art Fluss hatte sich durch Gechingen gebildet. Die Irm weitete sich auf 30 Meter aus und floss weiter in Richtung Aidlingen. Durch das Hochwasser waren etliche Keller und Garagen geflutet worden, selbst die Pflastersteine im Ortskern wurden weggespült. Ein Lebensmittelladen in Gechingen konnte wegen eines Totalschadens nicht wieder in Betrieb genommen werden.

Die Polizei musste sämtliche Zufahrtsstraßen nach Gechingen sperren. Mehrere Freiwillige Feuerwehren aus dem Landkreis waren mit rund 300 Mann im Einsatz. Sie mussten vor allem vollgelaufene Keller leer pumpen. Dabei entstanden durch aufgeschwemmte Heizöltanks zunächst die größten Probleme. Mehrere Tiefgaragen, in denen einige Fahrzeuge geparkt waren, standen bis zur Decke unter Wasser.

Die 1481 errichtete Martinskirche ist die Pfarrkirche der evangelischen Kirchengemeinde Gechingen im Kirchenbezirk Calw-Nagold. Verschiedene Quellen bezeugen, dass es in Gechingen bereits vor dieser eine ältere Kirche gab. Der Kirchenname erinnert wohl an Martin von Tours (um 316–397), daher ist es wahrscheinlich, dass die erste Kirche in fränkischer Zeit, also um 700 entstand, da Martin der Schutzheilige Frankens war. Bei einem Luftangriff gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Kirche erheblich beschädigt, zu einer Instandsetzung kam es erst Anfang der 1950er Jahre. In diesem Zusammenhang schuf der Stuttgarter Glaskünstler Wolf-Dieter Kohler 1954 das bleiverglaste Rundfenster über dem Altar. Es enthält als zeitgeschichtlich sprechendes Bekenntnis nach NS-Zeit und Krieg in der Mitte das Zeichen des wahren Herrn der Welt, die Majestas Domini, umgeben von vier biblischen Szenen: Sündenfall sowie Geburt, Taufe und Kreuzabnahme Jesu. In der evangelischen Gemeinde wirkte von 1960 bis 1972 Adolf Burkhardt als Pfarrer. Er gründete eine Esperanto-Gruppe, deren Mitglieder bis heute für die internationale Sprache eintreten. Etwa einmal monatlich findet in der Kirche ein katholischer Gottesdienst statt.

Wegstrecke:
Gechingen - Martinskirche - Kirchhaldeweg - Weißenheinzen - Ochsenstraße - Hütte Ochsenstraße - Hintere Hütte - Eichwaldhof - Schutzhütte Bikach - Büchach - Hohe Nille - Stammheimer Weg - Fronrot - Steinbruch - Herrenweg - Grundhauallee - Wasserteichweg - Maasen Planie - Gechingen