Heilbronner Land: Burgentour durchs Fünfmühlental (N4)

 

Heilbronner Land LogoFünf Mühlen säumen den Wanderweg durch das von Wald umgebene Tal zu Füßen der Stauferburg Guttenberg. Grüne, ruhige Wälder, die Aussicht auf Burgen, Schlösser und Kirchen sowie schön gelegene, kleine Seen sorgen für Wanderfreude. Die 19 km lange Rundwanderung startet und endet am Bahnhof in Bad Wimpfen. Die Highlights der Tour sind die Burg Guttenberg und der Weg durch das Fünfmühlental. Der Wanderweg verläuft meist auf befestigten Wegen.

Die Burg Guttenberg ist eine spätmittelalterliche Höhenburg über Neckarmühlbach, einem Ortsteil von Haßmersheim im Neckar-Odenwald-Kreis. Die Burg wurde nie zerstört und ist seit fast 800 Jahren kontinuierlich bewohnt, seit der Mitte des 15. Jhds von der Linie Gemmingen-Guttenberg der Freiherren von Gemmingen. Die Anlage beherbergt u. a. die Deutsche Greifenwarte sowie ein Burgmuseum und ein Restaurant.

Während sich im östlichen Wohnbau die Privaträume der Burgbesitzer befinden, ist im westlichen das Burgmuseum untergebracht. Hier erhält der Besucher Erläuterungen zum Ritterwesen und zur mittelalterlichen Gerichtsbarkeit. Er sieht neben vielen anderen Exponaten die berühmte Guttenberger Holzbibliothek von Carl von Hinterlang aus den Jahren um 1790 und die beiden spätgotischen Altarretabel, die viele Jahrhunderte auf den Nebenaltären der Burgkapelle standen. Der Bergfried kann während der Öffnungszeiten des Museums bestiegen werden und bietet einen wunderbaren Blick über das Neckartal.

Die Burg Guttenberg ist weithin bekannt durch die Unterbringung der Deutschen Greifenwarte, die mit ihren Flugvorführungen viele Besucher anzieht. Im Zwinger sind die Volieren aufgestellt, und im ehemaligen Burggarten auf der Talseite der Burg liegt das Freifluggelände mit der Schaubühne. Außerhalb der Burg, vor dem Haupttor, wird in einem Nebengebäude die Burgschenke betrieben.

Das Fünfmühlental bei Bad Rappenau ist das Tal des Mühlbachs, eines linken Zuflusses zum Neckar, in dem fünf historische Mühlen stehen.
Die vier ältesten Mühlen liegen am Unterlauf und im engen und steilen Tal des Mühlbachs, wo es durch den Zufluss von Seitenbächen auch in trockenen Jahren genug Wasserkraft gab. Die oberhalb des Waldtals gelegene Kugelmühle wurde als fünfte Mühle 1690 erbaut. Die sechste Mühle, die Rappenauer Mühle, stand noch weiter oben am Bachlauf, etwa wo heute der Bad Rappenauer Kurpark liegt.

Die Mühlen wurden von Holzrädern angetrieben, das Wasser wurde ihnen mit Wehren und über Mühlgräben zugeleitet. Sie mahlten überwiegend Getreide und hatten einen oder zwei Mahlgänge sowie einen Gerbgang zum Entkernen des Dinkels. Im ausgehenden Mittelalter gehörten die Mühlen den jeweiligen Grundherren, die Mühlenbann und Mahlzwang einführten. Um 1800 gingen die Mühlen in den Besitz der Müller über, die dadurch mitunter zu Wohlstand kamen und öffentliche Ämter bekleideten. Es gab Müllerdynastien, deren Angehörige über Generationen auf Mühlen saßen, im Fünfmühlental unter anderen die Familien Nischinger, Sommer und Barth.

In der Zeit vor und nach dem Ersten Weltkrieg ersetzte man die Wasserräder der Mühlen durch Turbinen und modernisierte generell ihre Technik, trotzdem wurde ihr Betrieb zusehends unwirtschaftlicher. Die Barthsmühle stellte das Mahlen bereits um 1920 ein, drei weitere Mühlen legte man um das Jahr 1960 still, als letzte im Tal lief die Maysack’sche Mühle noch bis 1980.

Wegstrecke:
Bad Wimpfen - Bahnhof - Freibad - Huckenbach - Birnhälde - Herrnsberg - Bad Rappenau-Heinsheim - Bergkirche Heinsheim - Lehensteige - Sommerhälde - Burg Guttenberg - Mühlbach - Fünfmühlental - Landgasthof Mühlenschenke - Sommersmühle - Bartsmühle - Schnepfenhardter Mühle - Mühltalsee - Römerweg - Zimmerhof - Kugelmühle - villa rustica - Hohenstadt - Fleckinger Mühle - Erbach - Hessenbrünnle - Bad Wimpfen - Bahnhof

 

Schwäbische Ostalb: Schäferweg in Nördlingen

 

OstalbDer ca. 20 km lange gut beschilderte Rundwanderweg „Schäferweg“ in Nördlingen verknüpft geologische und archäologische Besonderheiten auf einem Streifzug durch die Natur. Entlang traditioneller Pfade von Wanderschäfern informieren Ereignistafeln über Geologie, Besiedlungsgeschichte, Heidelandschaften und typische Naturräume des Riesrandes. Europas besterhaltener Meteoritenkrater zeigt auf dem Schäferweg, was den Geopark Ries auszeichnet.

Der Ausgangspunkt dieser Wanderung ist der Parkplatz beim Freibad Marienhöhe. Über den Galgenberg mit dem Hexenfelsen gelangt der Wanderer, der Markierung „Schäferweg“ folgend, am Waldrand entlang zum Stoffelsberg. Am Stoffelsberg führt der Weg durch einen lichten Lindenhain zum Adlersberg und dem Reimlinger Wäldchen. Dort biegt der Weg rechts nach Westen ab und führt, teils über Magerrasen, zwischen Herkheim und Ederheim an den Kleingärten am Lachberg sowie am Erlebnis-Geotop Lindle vorbei. Nun geht es durch die Unterführung der Bundesstraße 466 in Richtung „Alte Bürg“. Im Halbkreis um die Waldgaststätte „Alte Bürg“ herum, am aufgelassenen Suevit-Steinbruch vorbei, geht der weitere Weg auf den Riegelberg, mit den bereits von weitem sichtbaren Ofnethöhlen und den Mauerresten des römischen Guthofs (Villa Rustica). Am höchsten Punkt des von Halbtrockenrasen mit Wachholderbüschen bewachsenen Riegelbergs, füht die Wanderung am Zaun des Steinbruchs Fuchsloch vorbei, wendet sich nach links und erreicht Utzmemmingen. Von dort geht es weiter am Pumphäuschen vorbei auf die Nähermemminger Bruckmühle zu. Der Weg folgt dann der Eger und führt zurück nach Nördlingen über Kleinerdlingen mit dem ehem. Johanniter-Schloss zu den Parkplätzen beim Freibad.

Das Nördlinger Ries liegt im Grenzgebiet zwischen Schwäbischer Alb / Fränkischer Alb und dehnt sich zum größten Teil auf den schwäbischen Landkreis Donau-Ries in Bayern aus; ein kleiner Anteil befindet sich im baden-württembergischen Ostalbkreis. Das nahezu kreisförmige, flache Ries hebt sich auffällig von der hügeligen Landschaft der Alb ab. Aufgrund der im Ries gefundenen Gesteine, insbesondere des Suevits, wurde das Ries zunächst für eine vulkanische Struktur gehalten. Erst 1960 konnte nachgewiesen werden, dass es Überreste eines etwa 14,6 Millionen Jahre alten Einschlagkraters sind, der während des Ries-Ereignisses entstand. Das Nördlinger Ries zählt zu den am besten erhaltenen großen Impaktkratern der Erde und ist nahezu kreisrund (Durchmesser ca. 22 km). Der Krater ist aufgrund seiner Größe und der starken Verwitterung nur aus der Luft deutlich zu erkennen. Vom Boden aus erscheint der Kraterrand als eine bewaldete Hügelkette ringsum am Horizont. 

Wegstrecke:
Nördlingen Parkplatz Freibad - Hexenfelsen - Adlersberg - Geotop Lindle - Parkplatz Alte Bürg - Waldgaststätte Alte Bürg - Kapelle St. Hippolyt - Steinbruch Suevitbruch - Villa Rustica - Riegelberg - Ofnethöhlen - Steinbruch - Rosenstraße - Utzmemmingen - Bruckmühle - Nähermemmingen - Egerbiotop - Reschenweg - Parkplatz Freibad Marienhöhe in Nördlingen