Westweg Etappe 3

 

WestwegZeichenDie dritte Etappe des Westweges verläuft von Forbach (Murgtal) nach Unterstmatt und ist ca. 19 km lang. Ich bin die Wandertour in umgekehrter Richtung gelaufen. Die Highlights der Tour sind der Ausblick vom Friedrichsturm (Badener Höhe) und die Schwarzenbachtalsperre. Besonders schön ist auch der Ort Forbach mit der historischen Holzbrücke über der Murg. Die gedeckte Holzbrücke wurde 1778–1779 errichtet. Sie überquert den Fluss mit einer Spannweite von 37,8 m ohne Zwischenpfeiler und ist damit im Gegensatz zu ihren Vorgängerbauten hochwassersicher. Der erste Bau bestand bis 1954, im Folgejahr wurde die PKW befahrbare Brücke originalgetreu neu aufgebaut und 1976 renoviert.

Die Schwarzenbachtalsperre ist ein Pumpspeicherkraftwerk. Betreiber der 1926 fertiggestellten, in einem Seitental des Murgtals gelegenen Talsperre ist die EnBW. Der Stausee sammelt das Wasser am Ostabhang des niederschlagsreichen Hauptkamms des nördlichen Schwarzwalds, unterhalb von Hornisgrinde, Mehliskopf und Badener Höhe. Der Schwarzenbach und der Seebach werden direkt gestaut. Zudem wird Wasser der Murg aus der Murgtalsperre Kirschbaumwasen in den Stausee gepumpt. Die Anlage dient dem Lastenausgleich in der Energieversorgung. Die Maximalleistung liegt bei ca. 44 MW.

Die Badener Höhe ist mit knapp über 1.000 Höhenmeter der höchste Punkt des Baden-Badener Stadtgebiets. Der Berg liegt oberhalb des Forbacher Ortsteils Herrenwies nahe der Schwarzenbachtalsperre. Der Wald auf dem Gipfel der Badener Höhe ist mehreren Stürmen, darunter dem Orkan Lothar (1999), weitgehend zum Opfer gefallen. Auf der Badener Höhe befindet sich der 1890 von Anton Klein aus Buntsandstein erbaute Friedrichsturm. Das 30 m hohe weit sichtbare Kulturdenkmal wurde am 5. Oktober 1891 vom Großherzog Friedrich I. von Baden eingeweiht. Von der Aussichtsplattform kann man weit über den nördlichen Schwarzwald blicken, unter anderem auf Herrenwies, den nahe gelegenen Mehliskopf und die Hornisgrinde. Blickt man nach Nordnordwesten, sind der Pfälzerwald und bei guter Sicht auch der Donnersberg zu sehen. Im Westen erheben sich die Vogesen in Frankreich. Bei extrem guten Sichtbedingungen sind weit im Südsüdosten einige Gipfel der Schweizer Alpen sichtbar. Die Fernsicht reicht im Osten bis zur Schwäbischen Alb.

Wegstrecke:
Forbach - Maria-Hilf-Kapelle - Wegscheidhütte - Sankt Johannes Brunnen - Jägerlochhütte - Schwarzenbachtalsperre - Seebachhof - Herrenwieser See - Zweiseenblick - Bussemer-Denkstein - Badener Höhe - Friedrichsturm - Naturfreundehaus Badener Höhe - Bergwaldhütte - Sand - Schwarzwaldhochstraße (B 500) - Hundseck - Hochkopf - Unterstmatt

Westweg Etappe 4

 

WestwegZeichenDie vierte Etappe des Westweges verläuft von Unterstmatt zur Alexanderschanze und ist ca. 28 km lang. Die Highlights der Tour sind die Ausblicke von der Hornisgrinde und dem Schliffkopf, der Mummelsee und der Wildsee. Der Wanderweg wechselt regelmäßig zwischen befestigten Wegen und schmalen Waldpfaden.

Die Hornisgrinde ist mit 1163 m der höchste Berg des Nordschwarzwaldes. Der eher ungewöhnliche Namen leitet sich vermutlich vom lateinischen mons grinto ab, was so viel wie sumpfiger Kopf bedeutet und auf das Hochmoor hinweist. Eine andere Deutung des Namens ist aus den Begriffen Horn, miss und grind abgeleitet und bedeutet so viel wie kahler Bergrücken, der auf seiner Höhe ein Moor trägt. Die Grinden – baumlose Feuchtheiden auf der Hochfläche – entstanden nach der Rodung des Waldes und der anschließenden Nutzung als Weidefläche (ab dem 15. Jahrhundert). Dagegen ist das bis zu fünf Meter starke Hochmoor im südöstlichen Bereich des Gipfelplateaus von Natur aus unbewaldet. Es wird angenommen, dass es mindestens 6.000 Jahre alt ist. Die Hornisgrinde gehört zu den niederschlagsreichsten Orten in Deutschland. Der trockenste Monat ist der Februar; am meisten regnet es im Juni.

Der 17 m tiefe Mummelsee ist ein Karsee und liegt knapp über 1.000 m hoch. Der See zählt zu den meistbesuchten Seen in Baden-Württemberg, da er direkt an der Schwarzwaldhochstraße liegt. Der Name des Mummelsees geht zurück auf die weißen Seerosen, im Volksmund Mummeln genannt, die dort früher zahlreich vorkamen. Um den See ranken sich etliche Sagen. Einer Sage nach lebte in dem See eine Nixe, die den Menschen nachts Hilfe gewährte und mit ihnen tanzte, sang und spielte. Die Sagen inspirierten Eduard Mörike zu seinem Gedicht „Die Geister am Mummelsee“.

Der Schliffkopf liegt an der Schwarzwaldhochstraße und ist Standort eines gleichnamigen Vier-Sterne-Wellness-Hotels. Ende Juni 2003 wurde beim Schliffkopf der Sturmwurf-Erlebnispfad „Lotharpfad“ eröffnet. Entlang eines 800 Meter langen Lehr- und Erlebnispfades auf einer zehn Hektar großen Sturmwurffläche können Besucher beobachten, wie nach und nach die Sturmfläche, die 1999 vom Orkantief Lothar eingerissen wurde, wieder neu besiedelt wird. Der Schliffkopf ist Quellgebiet für die Acher und die Murg.

Wegstrecke:
Unterstmatt - Hans-Reymann-Weg - Ochsenstall - Bismarckturm - Hornisgrinde - Mummelsee - St. Michaelskapelle - Mummelseetor Seebach - Seibelseckle - Hellmut-Gnädinger-Weg - Achertal-Blick - Denkmal Orkan Lothar - Darmstädter Hütte - Michael-Glaser-Weg - Julius Euting Grab - Wildseeblick - Seekopf - Ruhestein - Schliffkopf - Renchtalblick - Lotharpfadblick - Röschenschanze - Hotel Zuflucht - Alexanderschanze (973 m)