Schwäbisch-Fränkischer Wald: Gaildorfer Runde Nr. 4

 

LogoEine sportlich anspruchsvolle Tour mit viel Abwechslung verspricht die Gaildorfer Runde. Auf dem längsten Gaildorfer Rundwanderweg sollte man genug Zeit einplanen um die erlebnisreichen Pfade, Schluchten, Klingen und Aussichtsplätze zu genießen. Start und Ende der 21 km langen Rundwanderung ist die St. Georgs Kirche in Fichtenberg-Mittelrot. Die Highlights der Tour sind die Ausblicke vom Kernerturm und das Stadtzentrum von Gaildorf. Der Wanderweg verläuft meist auf befestigten Wegen.

Gaildorf ist Zentrum des Limpurger Landes, das sich südlich von Schwäbisch Hall bis auf die Keuperhöhen des Schwäbischen Waldes erstreckt. Das Stadtgebiet wird von Süd nach Nord vom Kocher durchflossen, der hier ein breites Tal ausbildet. Kurz vor Gaildorf mündet die Rot bei Unterrot von links in den Fluss. Zu beiden Seiten des Kochertals erheben sich bewaldete Höhen: Nach Westen der Mainhardter Wald und nach Osten die Limpurger Berge. Gaildorf hat Anteil an den Naturräumen Schwäbisch-Fränkische Waldberge und Hohenloher-Haller Ebene.

Im Zentrum von Gaildorf befinden sich das Alte Schloss, das den Schenken von Limpurg und den Grafen von Waldeck-Limpurg als Residenz diente. Im Schlossgarten steht das heute als Rathaus genutzte und von der Gräfin Amalie von Waldeck-Limpurg errichtete Neue Schloss. Nicht mehr vorhanden ist das 1788 errichtete und 1945 untergegangene Pückler’sche Stadtschloss am Kocherufer. Die heutige evangelische Stadtpfarrkirche war die Kapelle der Schenken von Limpurg. Zweimal zerstört, wurde die Kirche immer wieder aufgebaut. An mehreren Stellen der Stadt ist die Alte Stadtmauer zu sehen so am Kocherufer oder an der Stadtbücherei, die direkt an die Stadtmauer gebaut wurde. Am Marktplatz befindet sich das Alte Rathaus, ein Fachwerkbau von 1812, das den verheerenden Stadtbrand von 1868 als eines der wenigen Gebäude nahezu unversehrt überstanden hat.

Der Kernerturm steht auf dem bis zu 460 m hohen Kirgel, dem Südostausläufer des Mainhardter Waldes, zwischen den Tälern der Fichtenberger Rot im Süden und des Kochers im Osten. Im Bereich des Turmbaus, der sich etwa 1 km südwestlich der Gaildorfer Stadtmitte  befindet, ist dessen sich schlängelnder Kamm zu einer schmalen Hochfläche verbreitert, an deren Nordostkante der Turm einen freigehaltenen Skihang ins Kochertal hinab überragt. Im Südwesten ist das Bauwerk dicht, im Südosten und Nordwesten nah von hohen Bäumen umstanden.

Nach einer Spendenaktion der Gaildorfer Ortsgruppe des Schwäbischen Albvereins im Jahre 1902 wurde der Kernerturm noch im selben Jahr erbaut und am 14. September eingeweiht. Benannt wurde er zu Ehren der schwäbischen Dichter- und Arztfamilie Kerner; Justinus Kerner war von 1815 bis 1819 in Gaildorf Oberamtsarzt, sein Sohn Theobald Kerner wurde im Jahre 1817 hier geboren.

Über den freigehaltenen Skihang zur Stadt hinunter sieht man auf dem Kernerturm nach Nordosten die Stufenrandbucht des Kochers um und mit Gaildorf und die sich jenseits erhebenden Limpurger Berge. Hohe Bäume behindern derzeit die Aussicht vom recht niedrigen Turmumlauf in die anderen Richtungen. Nach Kahlschlägen ist zeitweilig etwa 7 km im Nordnordwesten auch die Rosengarten-Westheimer Bergkirche im Blickfeld. 

Wegstrecke:
Fichtenberg-Mittelrot - St. Georgs Kirche - Dornwiesenhof - Heumade - Einsiedelweg - Kirgel - Kernerturm - Kappelesberg - Gaildorf - Neuapostolische Kirche Gaildorf - ev. Stadtkirche Gaildorf - Kocher - Schlosspark - Bentincksches Schloss - Kirchenweg - Münster - Dorfstraße - Hirtengasse - Rennich - Kieselbergstraße - Mineralfreibad Gaildorf - Kocher - Unterrot - Steinäckerhof - Schelbach - Reutfeld - Braunsbach - Eichelbach - Turmberg - Burg Rötenberg - Mittelrot

Schwarzwald Nord: Nordrandweg Etappe 3

 

NordrandwegDie dritte und letzte Etappe des Schwarzwald Nordrandweges verläuft von Langensteinbach nach Karlsruhe-Durlach und ist 14 km lang. Vom Rathaus in Langensteinbach verläuft der Weg leicht bergauf zum Parkplatz Rappenbusch, wo der Weg links in den Wald hinein geht. Der Rappenbuschweg führt in Richtung Norden bis zu einem Damm (Regenrückhaltebecken) nahe der Landesstraße 563. Obwohl ausdrücklich der Damm für Pferde gesperrt ist, sind trotzdem viele Pferdehufenspuren auf der Dammkante deutlich zu erkennen.

Der weitere Weg führt am Waldrand entlang auf dem Steinigweg, unterquert die A8 an der Anschlussstelle Karlsbad und führt über den Berglesweg zum Stupfericher Grillplatz. An diesem Rastplatz lohnt sich ein Blick auf die höhergelegenen Berge des Nordschwarzwaldes. Am Gewann „Gansäcker“ wird der Ort Stupferich umgangen und der Wasserbehälter (279 m) als höchsten Punkt der Tour erreicht. Nun geht es abwärts auf dem Stupfericher Grenzweg nach Thomashof. Beim Thomashof überblickt man in Richtung Süden die Anhöhen des Nordschwarzwaldes vom Mahlberg (612 m) über die Schwanner Warte (475 m) bis nach Pforzheim. In einer Spitzkehre in Thomashof führt der Weg nun in den Lehrwald Rittnert. Die Bezeichnung „Rittnert“ geht zurück auf den Personennamen „Rutenhard“ oder „Ruttenhard“. Aus dem Jahr 1404 ist urkundlich folgendes belegt: „die herschafft hat einen eigen walt zu Durlach der heisset der rutenhart“.

Immer geradeaus führt der weitere Waldweg zur Weggabelung am Schützenhaus. Von dort sind es noch ca. 500 m zum Turmberg mit der Bergstation Turmberg (245 m). Vom Aussichtsturm kann man in 277 m Höhe die Stadt Karlsruhe und den Stadtteil Durlach überblicken. Vom Karlsruher Hausberg geht es nun über 100 Höhenmeter steil die Sufen des Hexenstäffele hinunter nach KA-Durlach. Entlang den Straßenbahnschienen führt der Weg durch die Durlacher Innenstadt zum Bahnhof KA-Durlach.

Die Wanderung bietet eigentlich nur am Ende mit dem Turmberg einen Höhepunkt. Der relativ ebene Wanderweg kann zu jeder Jahreszeit gut gelaufen werden.

Der Turmberg liegt im Grenzbereich vom Kraichgau zum Schwarzwald. Der Berggipfel besteht, für den Schwarzwald untypisch, aus Muschelkalk. Nordwestlich über westlich bis südlich am Berg liegt Durlach und nordöstlich mit Grötzingen ein weiterer Karlsruher Stadtteil. Auf dem gipfelnahen Bereich vom Westsüdwesthang des Turmbergs befindet sich die Ruine Durlach, auch Turmberg oder Hohenberg genannt, deren verbliebener Turm als Aussichtsturm dient. Er ist beliebtes Ausflugsziel und – bei klarer Sicht – geschätzter Aussichtspunkt mit Blick auf die etwa 140 m tiefer gelegene Rheinebene, hinüber zum Pfälzerwald und zum Elsass. Unweit der Ruine liegt auf dem Gipfelplateau des Berges die 1953 erbaute Sportschule Schöneck des Badischen Fußballverbandes, in der sich unter anderem die Fußball-Weltmeisterschaftself von 1954 unter Sepp Herberger auf das WM-Turnier vorbereitet hat. Die am Turmberg gelegenen Wohnviertel gehören mit ihrem Blick über die Rheinebene zu den beliebten Prominenten- und Villenvierteln von Karlsruhe.

Wegstrecke:
Langensteinbach - Rathaus - Rappenbusch - Rappenbuschweg - Steinig - Leylachweg - Unterquerung A8 - Mutschelbacher Grenzweg - Berglesweg - Stupfericher Gemeindewald - Ganzäcker - Reiterpfad - Söllinger Weg - Stupfericher Weg - Thomashof - Lehrwald Rittnert - Judenweg - Grötzingerweg - Rittnerthof - Schützenhaus - Turmberg - Ruine Durlach - Durlacher Allee - Durlach Bahnhof