Stromberg: Sternenfels und Ehmetsklinge

 

NaturparkLogoEine Wanderung an der Schnittstelle von Stromberg, Heuchelberg und Zabergäu. Die Wanderung verfügt über keine echten Highlights und die Wege sind oft breit und langweilig. Aber man bekommt einen guten Einblick in die Landschaft des Oberen Zabergäus. Eine Besonderheit dieser Tour ist der Stausee Ehmetsklinge. Die 15 km lange Rundwanderung startet am Parkplatz Schlossbergturm oder in der Ortsmitte von Sternenfels. Der Wanderweg verläuft fast ausschließlich auf befestigten Wegen. Das letzte Stück zum Schlossbergturm ist ein Waldpfad (ausgeschilderte Umleitung).

Der Stausee Ehmetsklinge ist der jüngste und wohl bekannteste der drei Seen in Zaberfeld im Landkreis Heilbronn. Er liegt zwischen Stromberg und Heuchelberg, weniger als 2 km unterhalb des Ursprungs der jungen Zaber, die ihn durchfließt. Der See dient vor allem dem Hochwasserschutz an der Zaber. Im Sommer suchen den See mit seinem Badestrand Schwimmer und andere Erholungssuchende auf; Angler fangen dort Hechte, Zander und Barsche sowie Regenbogenforellen, Karpfen, Schleien, Brassen, Welse und Aale. Segeln und Motorbootfahrten dagegen sind auf dem See verboten. Spazier- und Wanderwege unterschiedlicher Länge berühren die Ehmetsklinge, darunter ein 7 km langer Seenrundweg, der ihn auch mit dem knapp 2 km östlich benachbarten Katzenbachsee verbindet. Ein Wald- und Baum- sowie ein Weinlehrpfad verlaufen ebenfalls in Seenähe. Es gibt beim See einige Gasthäuser. Die Vergrößerung des Sees leitete die EnBW, Betreibergesellschaft des Kernkraftwerks Neckarwestheim, ein; Niedrigwasser im Neckar während des Sommers und gesetzliche Auflagen hatten in dieser Jahreszeit zuvor zu Kühlwassermangel beim Reaktor geführt, der nun kaum mehr auftritt. Im Mai 2009 öffnete am Seeufer das neue Naturparkzentrum des Naturparks Stromberg-Heuchelberg seine Tore.

Sternenfels ist die nördlichste Gemeinde des Enzkreises in Baden-Württemberg. Sie liegt zwischen Kraichgau und Stromberg ca. 20 km Luftlinie in nordöstlicher Richtung von der Kreisstadt Pforzheim entfernt. Sternenfels ist und war aufgrund seiner besonderen exponierten Lage und Umgebung wie auch der besonderen Verbundenheit der Sternenfelser mit ihrer Gemeinde Gegenstand etlicher kommunalpolitischer Studien und Untersuchungen – unter anderem im Bereich Dorfentwicklung zur Modellplanung Holländere, im Bereich Beschäftigungskonzepte für den ländlichen Raum bzw. anhand der sogenannten Sternenfels-Umfrage zur Telearbeit.

Sternenfels liegt am westlichen Ausläufer der durch eine Reliefumkehr geprägten, ost-westwärts verlaufenden Strombergschüssel. Durch Sternenfels verläuft die Wasserscheide zwischen Rhein und Neckar im Übergangsbereich zwischen Kraichgau und Stromberg. Im Ortsteil Diefenbach liegt die Quelle der Metter, die sich über die Enz in den Neckar entwässert, in Sternenfels die des Kraichbaches, der direkt in den Rhein mündet.

Die Metter entsteht im westlichen Stromberg nördlich vom Ortsteil Diefenbach der Gemeinde Sternenfels. Ihr mit etwa 1 km längster Quellast hat zugleich die auf etwa 400 m höchstliegende Quelle und entspringt knapp 2 km nordöstlich des Ortskerns an der Gemarkungsgrenze zu Zaberfeld-Leonbronn im Landkreis Heilbronn, dieser linke Quellast ist auf Karten mit Metter beschriftet und fließt zunächst westlich. Der bedeutendste Zufluss der Metter ist der in Sachsenheim am Unterlauf von links mündende Kirbach.

Wegstrecke:
Sternenfels - Parkplatz Schloßbergturm - Oberer Burghaldeweg - Lölesweg - Eppinger Linienweg - Todtenwaldweg - Leonbronn - Stausee Ehmetsklinge - Egartenweg - Rossbollenweg - Zaberhaldestraße - Dachsbauweg - Leonbronner Steige - Westlicher Rennweg - Bannhalde - Schlossberg - Schlossbergturm - Sternenfels - Ortsmitte

16 Jul 16: Stromberg-Heuchelberg: Eppinger-Linienweg

 

EppingerLinienWegDer Eppinger-Linienweg im Naturpark Stromberg-Heuchelberg führt entlang des ehemaligen Verteidungswalls auf rd. 40 km Gesamtstrecke von Eppingen über Sternenfels und Maulbronn bis nach Mühlacker. Die Wanderung eignet sich als 2-Tages-Tour mit Tagesziel Sternenfels. Da ich die Strecke von Maulbronn nach Mühlacker schon kenne, bin ich den Eppinger Linienweg von Eppingen bis Maulbronn gelaufen (35 km).

Der französische König Ludwig XIV. (genannt der „Sonnenkönig“) erhob Anspruch auf das Erbe der Liselotte von der Pfalz. Diese war mit dem Herzog Philipp von Orléans, dem Bruder des „Sonnenkönigs“ Ludwig XIV., verheiratet. Aus diesem Konflikt entstand der pfälzische Erbfolgekrieg. Die Eppinger Linien wurden in den Jahren 1695 bis 1697 unter dem Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden, auch „Türkenlouis“ genannt, in Fronarbeit errichtet, um französische Raubzüge im Pfälzischen Erbfolgekrieg (1688–1697) zu unterbinden. Ludwig Wilhelm von Baden erkannte die geografischen Vorteile und die Notwendigkeit einer „Landesdefensionslinie“.

Unter Ausnutzung natürlicher Hindernisse wurde ein ca. 40 m tiefer Verhack aus übereinander gefällten Bäumen, ein etwa 2,5 m tiefer Graben sowie mit dem Aushub auf der feindabgewandten Seite ein Erdwall mit Palisaden angelegt. Wachtürme (Chartaquen) und Artilleriestellungen sorgten für zusätzlichen Schutz. Der Frondienst für den Ausbau der Anlage musste unter Androhung drastischer Strafen von der Bevölkerung geleistet werden. Zu großen Teilen von Menschen, die vor der Verteidigungslinie lebten. Die Bevölkerung litt enorm unter den Fronpflichten der arbeitsfähigen Männer. Schätzungen gehen von ca. 350.000 Schanztagen aus – Arbeitskraft, die auf den Feldern fehlte. Armut und Hunger folgten. Vielerorts, insbes. im Wald, sind noch die originalen Relikte der Verteidigungsanlage erhalten. Die Gräben vermitteln einen Eindruck von der Mühsal bei der Errichtung der Linie in Handarbeit. Rekonstruktionen weiterer Bestandteile der Befestigungsanlagen, der Chartaquen, veranschaulichen den Aufbau und die militärische Funktion der Eppinger Linien.

Im Rahmen eines Skulpturenprojektes mit den Anrainergemeinden wurden 2014 vom Gemminger Künstler Hinrich Zürn neun Großplastiken errichtet, die sowohl die Attraktrivität des Wanderwegs steigern als auch zur spannenden Aufarbeitung des historischen Hintergrundes beitragen sollen. Die Übergabe der Skulpturen an die breite Öffentlichkeit erfolgte am 28. September 2014 an verschiedenen Stationen entlang des Wanderwegs.

Viele schmale Waldpfade entlang der Eppinger Linie sind charakteristisch für die Wanderwege. Es gibt aber auch endlos lange Geraden auf breiten befestigten Wegen. Die Wandertour sollte bei schönem Wetter (auch am Vortag) unternommen werden.

Wegstrecke:

Eppinger Bahnhof – Himmelsleiter – Baumannshütte – Kraichgaublick – Ottilienberg – Chartaque – Waldparkplatz Chartaque – Schanzen – Kopfrainhütte – Schlettich-Ausblick – Altenberg – Skulptur Bauernopfer – Skulptur Weitblick – Kürnbacher Ausblick – Grabhügel – Todtenwaldweg – Skulptur Mühsal – Ameisenbuckel – Sternenfels – Schlossberg – Trinkwald – Freudensteiner Wald – Hoher Markstein – Scheuelberg – Forchenwald – Maulbronn – Kloster Maulbronn