Schwarzwald Nord: Naturpark-AugenBlick-Runde Calw-Holzbronn

 

Schwarzwald_Mitte_NordDie aussichtsreiche Rundtour führt von Holzbronn über offene Wiesenflächen und schattige Waldpfade, vorbei an der Ruine Waldeck durch die spannende Schlucht Xanderklinge. Die 17 km lange Rundwanderung startet und endet an der Bernhardskirche in Calz-Holzbronn. Die Highlights der Tour sind Burg Waldeck und die Xanderklinge. Der Wanderweg verläuft zu Beginn auf befestigten Wegen, oberhalb des Nagoldtales ist der Weg häufig von „alpinem“ Charakter, der Trittsicherheit erfordert. In der Tendenz verläuft der Weg immer leicht nach unten, allerdings geht es die letzten 2 km von der Xanderklinge relativ steil bergauf nach Holzbronn.

Die Burgruine Waldeck ist die Ruine einer Spornburg auf einem 410 m hohen Felssporn über dem Nagoldtal und dem kleinen Ort Kohlerstal bei der Stadt Calw. Wann diese Burg errichtet wurde ist unklar. 1140 wird erstmals ein Ortwin von Waldeck erwähnt. Die ältesten erhaltenen Baureste datieren nicht vor 1200. Die Herren von Waldeck waren „grafenähnlichen“ Standes und hatten sich im Laufe des 13. Jhs ein umfangreicheres Territorium erwirtschaftet. Mehrere Gütervergaben an Klöster zeugen von ihrer Prosperität. Diese dürfte nicht zuletzt durch die Ausbeutung der nahegelegenen Silberminen von Neubulach begünstigt worden sein. Mehrere Quellen berichten übereinstimmend von fünf Burgen auf einem Berg („quinque castra in uno monte“). Diese Angabe wurde lange bezweifelt. Jedoch haben Untersuchungen im Vorfeld der Ruine Waldeck ergeben, dass auf dem Bergsporn westlich von ihr drei weitere Burgen existierten. Durch Buckelquadermauerwerksreste weisen sich alle drei als Bauwerke des 13. Jhs aus. Demnach ist die Quellenüberlieferung von mehreren Burgen auf einem Berg korrekt. Die fehlende fünfte Burg könnte in einem Turm gesehen werden, der separat auf einem Felsklotz stand, welcher der westlichen Burg vorgelagert war. Nach der Zerstörung müssen mehrere Burgen wieder aufgebaut worden sein. Diese wurden jedoch spätestens im 15. Jh. wieder aufgegeben und nur die heute bekannte, gut erhaltene Ruine Waldeck bis ins 17. Jh. weiter ausgebaut und bewohnt. Vermutlich wurde die Anlage 1688 im pfälzischen Erbfolgekrieg durch französische Truppen endgültig zerstört.

Die Xanderklinge ist eine wenig über einen Kilometer lange, westsüdwestlich von rechts zur Nagold verlaufende Wald­klinge des nordöstlichen Schwarzwaldes. Sie liegt überwiegend im Stadtgebiet von Calw. Der sie durchziehende Bach entsteht schon etwas oberhalb der Klinge auf der Hochebene und ist bis zur Mündung in die Nagold fast 2 km lang. Der Bach durch die Xanderklinge entsteht in dauerhaft offenem Lauf am nördlichen Ortsausgang aus Calw-Holzbronn. Aus diesem fließt er in von nun an westsüdwestlicher Richtung aus und stürzt in seine Waldschlucht, die sich malerisch in den roten Buntsandstein des Schwarzwalds eingeschnitten hat. Mit steilem Gefälle fließt er über mehrere kleine Wasserfälle zur Nagold hinab. Am Rand der Flussaue die Flussaue wird er von der Nagoldtalbahn und der Bundesstraße 463 überquert, weniger als hundert Meter danach mündet er auf etwa 353 m von rechts in die mittlere Nagold unterhalb der Talmühle zu Füßen von Holzbronn.

Wegstrecke:
Calw-Holzbronn - Bernhardskirche - Müllergäßle - Belzäcker - Benzenlehen - Baiersbachwiesenweg - Baiersbach - Hirschlochweg - Florsackallee - Waldeckenbergweg - Totenweg - Waldecker Hof - Burg Waldeck - Reinhardsfelsen - Kohlerstal - Im Kohlerstal - Talmühle - Im Seitzental - Nagold - Xanderklinge - Riemenwiesen - Calw-Holzbronn - Stiegelwiesen - Bernhardskirche

Heckengäu: von Ditzingen durch das Glemstal nach Asperg

 

Ditzingen WappenEine schöne Wanderung im Heckengäu verläuft vom S-Bahnhof in Ditzingen zum S-Bahnhof in Asperg. Die Highlights der 22 km langen Streckenwanderung durch das Glemstal sind die Mühlen im Glemstal und die Ruine Nippenburg. Der Wanderweg verläuft meist auf befestigten Wegen.

Die Glems ist ein rechter Nebenfluss der Enz. Sie entspringt im Naturschutzgebiet Rotwildpark bei Stuttgart, das zum Glemswald im Stuttgarter Westen gehört. Sie durchfließt die Landkreise Böblingen und Ludwigsburg, teilt dabei das Strohgäu und mündet bei Unterriexingen in die Enz. Der Name Glems könnte aus der Antike stammen und etwa „der Schlammige“ bedeuten.

Die Glems war gesäumt von zahlreichen Mühlen. Neben Getreidemühlen wurden zeitweise Lohmühlen, Walkmühlen, Ölmühlen, Hanfreiben, Sägmühlen, eine Hammerschmiede, eine Papiermühle und eine Pulvermühle mit Wasserkraft betrieben. Der ausgeschilderte Glemsmühlen-Radwanderweg führt 40 km lang durchs Tal. An 19 berührten Mühlen informieren Tafeln über Geschichtliches und das ehedem sehr bedeutsame Müllerhandwerk.

Die Nippenburg ist die Ruine einer Spornburg und eines Gehöfts südwestlich von Schwieberdingen. Sie wurde 1160 erstmals urkundlich erwähnt und gilt als die älteste in der Region Stuttgart. Im 17. Jhd. wurde die strategisch günstig auf einem Bergsporn oberhalb des Glemstals liegende Burg verlassen und in unmittelbarer Nähe das Herrenhaus Schloss Nippenburg erbaut. In den folgenden Jahrhunderten wurde die Burganlage als Steinbruch benutzt und dem Verfall preisgegeben. Die Reste der Burgruine mit hohen Schildmauer- und Vorburgteilen sowie einer massiven Scheuer aus dem Jahr 1483 wurden Anfang der 1980er Jahre konsolidiert.

Wie um viele mittelalterliche Burgen ranken sich auch um die Nippenburg einige Sagen und Legenden. So sollen einst im sumpfigen Gelände der Niederungen des Glemstals unterhalb der Nippenburg bei einer Schlacht sämtliche Krieger im Moor versunken sein.

In direkter Nachbarschaft zum Nippenburger Herrenhaus liegt die 18-Loch-Golfanlage Schloss Nippenburg. Das 90 Hektar große, einst landwirtschaftlich genutzte Gelände wurde 1995 zu einem modernen Golfplatz umgestaltet. Für die Planung war der deutsche Spitzengolfer Bernhard Langer verantwortlich. Neben dem 18-Loch-Hauptplatz existiert eine Übungsanlage mit Driving Range, Putting- und Chipping-Greens sowie drei Übungsbunkern. Weltweit bekannt wurde die Golfanlage Schloss Nippenburg durch die von 1995 bis 1997 hier ausgetragenen German Open.

Wegstrecke:
Ditzingen - S-Bahnhof - Ditzinger Schloss - Schloss Naseweis - Glemstal - Zum Strobelwirt - Dontental - Zum Alten Holzwichtele - Talmühle - Glemsmühle - Sägmühle - Ruine Nippenburg - Golfplatz - Stumpenmühle - Schwieberdingen - Bahnhof - Stadtmitte - Burgstall - Glemstalviadukt - Hörnle - Klingenwäldle - Neumühle - Felsenberg - Unteres Tal - Lange Wiesen - Grosser Kessel - Schotterwerk - Obere Mühle - Hans Grüninger Weg - Markgröningen - Marktplatz - Tammer Straße - Ölmühle - Tammer See - Leudelsbach - Orthopädische Klinik Markgröningen - Asperg - Am Wasserturm - Lange Hurst - Schnecken - Bühlweingärten - In der Steige - Panoramastraße - Bahnhof