Schwäbische Alb: Südrandweg (HW2) Etappe 5: von Langenau nach Ulm

 

AlbsteigLogoDie fünfte Südrandweg Etappe verläuft von Langenau nach Ulm und ist ca. 16 km lang. Die Streckenwanderung startet am Bahnhof in Langenau und endet am Hauptbahnhof in Ulm. Die Highlights der Wanderung sind das Kloster Elchingen und natürlich das Ulmer Münster. Der Wanderweg verläuft durchgehend auf befestigten Wegen.

Das Kloster Elchingen ist eine ehemalige Benediktiner-Abtei in Oberelchingen in der Diözese Augsburg. Es ist der Heiligen Maria sowie St. Peter und Paul geweiht. Von 1921 bis 2009 war es von Oblaten der Makellosen Jungfrau Maria besiedelt. Gegründet wurde das Kloster vor 1120 im Tal nahe der Donau von Adalbert Graf von Ravenstein und von Elchingen und seiner Gemahlin Berta von Boll. Nach einem Brand wurde das Kloster auf dem Berg innerhalb einer mittelalterlichen Burganlage am heutigen Standort neu gegründet. Die Stifter der Neugründung waren Markgraf Konrad von Meißen und dessen Frau Luitgart, die Tochter der Erststifter Berta und Adalbert. Eine Stiftungsurkunde existiert nicht mehr. Als Weihedatum ist der 15. August 1128, an anderer Stelle das Jahr 1142 genannt. Jedenfalls unterstellten Konrad und Luitgard mit einer Urkunde vom 26. Februar 1142 das Kloster Elchingen dem Papst. Wegen Nachwuchsmangels wurde das Kloster 2006 an die polnische Oblatenprovinz übergeben.

Bei den im Volksmund Franzosenkreuz genannten Steinkreuz handelt es sich um eines der rund 1000 in Baden-Württemberg noch erhaltenen Sühnekreuze. Im Mittelalter wurde nach altem dt. Recht bei Tötungsdelikten zw. dem Täter und der Familie des Opfers ein Sühnevertrag geschlossen, der dem Täter verschiedene Akte der Sühne und Wiedergutmachung auferlegte, darunter auch die Aufstellung eines Sühnekreuzes am Tatort.

Das Ulmer Münster (oder Münster Unserer Lieben Frau in Ulm) ist eine im gotischen Baustil errichtete Kirche in Ulm. Es ist die größte ev. Kirche Deutschlands. Der 1890 vollendete ca. 160 m hohe Turm ist der höchste Kirchturm der Welt. Der Grundstein wurde 1377 gelegt, als Ulm eine freie Reichsstadt und noch römisch-katholisch war. Die Predigten des Ulmer Reformators Konrad Sam (ab 1524) waren der Auslöser für die schrittweise Einführung der Reformation in Ulm. 1530 fiel die Entscheidung in einer Bürgerabstimmung zugunsten des evangelischen Bekenntnisses. So wurde das Ulmer Münster ein Gotteshaus der evangelischen Kirche. Es war bis 1894 im Besitz der Stadt Ulm und kam danach in den Besitz der evangelischen Kirchengemeinde Ulm. Das Münster überstand die Luftangriffe auf Ulm 1944/1945 in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs weitgehend unbeschädigt.

Wegstrecke:
Langenau - Bahnhof - Unterquerung A7 - Unterquerung A8 - Oberelchingen - Kloster Elchingen - Donautal - Thalfingen - Sühnekreuz - Ulm - Stadtteil Böfingen - Safranberg - Ulmer Münster - Hauptbahnhof

Hauptwanderweg 3 Etappe 13

 

hw3Die 13. Etappe des HW3 verläuft von Denkendorf nach Schlaitdorf und ist ca. 19 km lang. Die Wandertour startet am Rathaus in Denkendorf und führt über die Körsch zum ehemaligen Kloster Denkendorf. Kurz nach dem Kloster geht es unter der A8 hindurch (Großbaustelle Stuttgart 21) leicht aufwärts zu einem freistehenden Baum. Der Weg verläuft nun abwärts über den Sulzbach in den Wald hinein. An der Friedenslinde wird der Wald wieder verlassen, bevor der Weg an den Lindenhöfen vorbei wieder in den Wald zum römischen Herrenhaus „Waldhäuser Schloss“ führt. Am Waldhäuser Schloss geht der Weg fast gerade aus zu den Hardter Aussiedlerhöfen. In Hardt beginnt der Abstieg ins Aichtal, über die L1185 und die Aich wieder bergauf Richtung Neckarhausen (aktuell ist hier eine Wegumleitung). Mit der Wegführung über dem Neckartal beginnt nun der schönste Teil der Wanderung. Sobald die Straße links bergab geht, führt der Wanderweg gerade aus auf einem Feldweg weiter bis zur B312. Weiter über die B312 drüber einen kurzen Abstecher hinab nach Aich, dem Baiersbach entlang wieder auf die Höhe zum Etappenziel Schlaitdorf. Falls der Wanderweg nicht vereist ist, kann der Weg auch zur Winterzeit gut gelaufen werden.

Auf einem flach nach Nordosten vorspringenden Höhenrücken über dem Neckartal liegen im Schutz des alten Hochwaldbestandes die Baureste eines ausgedehnten landwirtschaftlichen Anwesens (Villa rustica) der Römerzeit. Der auffällige Geländepunkt mit seinen heute noch knapp 2 m hoch aufragenden Schutthalden ist in der Oberamtsbeschreibung von 1848 noch als „Burg Waldhausen“ erwähnt. Bei begrenzten archäologischen Ausgrabungen 1895 und 1899 gelang es, die Ruinenreste richtig als römischen Gutshof zu bestimmen. Es handelt sich um eine der größten und besten erhaltenen Anlagen des Landes.
Das über 50 m große Herrenhaus lag im Westteil eines ausgedehnten mauerumschlossenen Hofareals. Sein Grundriß ist oberflächlich nur noch in groben Zügen zu erkennen. Dachziegel, eine aufwendige Heizanlage und bemalter Wandverputz zeugen vom Luxus der Bewohner. Unter einem zweiten Schutthügel von ca. 20 m Durchmesser an der Südwestecke der Umfassungsmauer verbirgt sich wahrscheinlich ein Badegebäude, das bei keiner besser ausgestatteten Villenanlage fehlen durfte.
Beim Waldhäuser Schloss handelt es sich vielleicht um den Besitz eines
wohlhabenden Ratsherren aus der nahen römischen Ansiedlung bei Köngen. Sein Landgut lag nur 300 m östlich der wichtigen Fernverbindungsstraße zwischen Cannstadt und Rottenburg.

Wegstrecke:
Denkendorf - Körsch - ehemaliges Kloster Denkendorf - Unterquerung A8 - Baustelle Stuttgart 21 - Sulzbach - Denkendorfer Straße - Herrenbirkachweg - Friedenslinde - Lindenhöfe - Denkendorfer Weg - Sühnekreuz - Saatschulweg - Waldhäuser Schloss - Spitzhauweg - Hardt - Aich - Projekt Bauernwald - Hochen - Wildrosenlehrpfad - Friedenseiche - Aichtal Grötzingen - Naturtheater Grötzingen - Aichtal Aich - Schlaitdorfer Weg - Schlaitdorf