Stuttgart: rund um Weilimdorf

 

Weilimdorf WappenIm Stuttgarter Wanderbuch von Dieter Buck ist mit Tour 16 eine schöne Stadtwanderung beschrieben, die von Zuffenhausen nach Weilimdorf und wieder zurück führt. Die 16 km lange Rundwanderung startet und endet am Bahnhof in Stuttgart-Zuffenhausen. Die Highlights der Tour sind der Fasanengarten und der Lindenbachsee. Der Wanderweg verläuft ausschließlich auf befestigten Wegen und kann zu jeder Jahreszeit gut gelaufen werden.

Weilimdorf (bis 1955 Weil im Dorf) ist ein Stadtbezirk im Nordwesten von Stuttgart. Der Stadtbezirk grenzt an Zuffenhausen, Feuerbach und Stuttgart-West sowie die Städte Gerlingen, Ditzingen und Korntal-Münchingen. Weilimdorf ist der zweitgrößte Wirtschaftsstandort in der Landeshauptstadt. Namhafte Unternehmen wie die M+W-Gruppe, Godel-Beton, Siemens, Porsche, der Pharmagroßhändler Andreae-Noris Zahn und der Dachsystemhersteller Paul Bauder sind im Industriegebiet angesiedelt.

Um Weilimdorf ranken einige Sagen aus den vorherigen Jahrhunderten. Die bekannteste ist die, dass der Herzog Carl Eugen einmal im Sommer die Solitude-Allee von Ludwigsburg bis zur Solitude mit Salz bestreuen ließ, um mit seiner Gesellschaft per Schlitten zu seinem Schloss kommen. Auch mehrere Gespenster und Untote sollen ab und zu gesehen worden sein. So wird berichtet, dass in der Krummen Gasse (der heutigen Dachtlerstraße) ein weißes Schwein umherläuft. Im Lindental sei schon ein Reiter ohne Kopf gesehen worden. Auch mehrere Untote sollen in ihrer früheren Funktion als Waldmeister, Schultheiß und Schloßbesitzer des Nächtens an ihrer alten Wirkungsstätte umhergehen.

Der Lindenbachsee (im Volksmund besser bekannt als „Entensee“) ist ein Stausee des Lindenbaches am Fuße des „Horns“. Er ist 150 m lang und misst an der breitesten Stelle 40 m. Früher wurden im Winter hier Eis geschnitten. Heute ist das Seeufer fest in der Hand von Erholungssuchenden, die auf Bänken sitzen, ihre Runden drehen oder Modellboote auf dem Wasser fahren lassen.

Herzog Carl Eugen gründete 1765 im Hardtwald auf Weilimdorfer Gemarkung eine Fasanerie. In dieser zog ein Fasanenmeister bis zu 600 Fasanen pro Jahr auf. Regelmäßig veranstaltete der Herzog nun Jagden im Fasanenwald. Die Bauern der Gemeinde mussten Futter, Brennholz und andere Güter der Fasanerie zur Verfügung stellen und gleichzeitig um die Ernte bangen, da die Fasanen die Felder so beschädigten, dass die Ernte rückläufig war. Erst im Jahre 1818 errichtete man den Jagdpavillon und die Versorgungsgebäude der Fasanerie. Der Pavillon selbst ist ein zwölfeckiger klassizistischer Bau. Auf seinem Dach ist ein goldener Fasan als Windfahne angebracht. Vier Alleen führen geradeaus auf den Pavillon zu. Auf diesen Alleen schossen die Herzöge und Könige von Württemberg bis 1918 Fasanen. Nach der Abdankung von Wilhelm II. kam auch die Bevölkerung in den Genuss des Waldes und nach dem Zweiten Weltkrieg zog hier die Forstliche Versuchsanstalt ein, die inzwischen aufgelöst und nach Freiburg verlegt wurde. Noch heute unterhält das Staatliche Forstamt hier einen Betriebshof.

Wegstrecke:
Stuttgart Zuffenhausen - Bahnhof - Schelmenwasen - Südlicher Stadtpark - Hirschsprung - Korntaler Weg - Korntäler - Im Horn - Lindenbachsee - Löwen-Markt - Weilimdorfer Allee - Fasanengarten - Ditzinger Allee - Losäcker - Solitudestraße - Tachensee - Greutterwaldstraße - Schützenwiesenwald - Südlicher Stadtpark - Am Stadtpark - Bahnhof Zuffenhausen

Martinusweg Etappe 13

 

MartinuswegDie 13. Etappe des Martinusweges verläuft vom Stuttgarter Schlossplatz nach Ludwigsburg und ist 23 km lang. Die Wandertour startet an der Domkirche St. Eberhard nahe dem Schlossplatz und verläuft über den Max-Eyth-See, durch Kornwestheim nach Ludwigsburg. Die Highlights der Tour sind der Stuttgarter Schlossgarten und der Max-Eyth-See. Der Wanderweg ist immer befestigt und kann zu jeder Jahreszeit gelaufen werden.

Die Domkirche St. Eberhard ist seit 1978 die zweite Kathedralkirche im Bistum Rottenburg-Stuttgart. In Rottenburg befindet sich der Dom St.Martin. Die Erhebung erfolgte aus Anlass des 150-jährigen Diözesanjubiläums und dessen Umbenennung in Bistum Rottenburg-Stuttgart. Die ursprüngliche bauliche Gestalt der Eberhardskirche stellte einen Wiederaufbau der bei Schloss Solitude abgebrochenen ev. Kirche dar. Diese Kirche war 1808 dort sorgfältig abgetragen und an den Bauplatz in der Königstraße überführt worden. Von dieser Vorgängerkirche ist heute nur noch der Grundriss und das die Fassade kennzeichnende Türmchen mit der Spitzkuppel erhalten. 1944 wurde die Kirche durch zwei Bombenangriffe vollständig zerstört. Der Wiederaufbau durch Hugo Schlösser auf dem alten Grundriss war 1955 abgeschlossen. Die Erhebung zur Konkathedrale machte bauliche Änderungen erforderlich. Die Baumaßnahmen wurden 1990/91 in einer tiefgreifenden Umgestaltung des Innenraums nach Plänen von Bert Perlias umgesetzt, durch die die Eberhardskirche ihre heutige Gestalt erhielt.

Der Max-Eyth-See ist ein künstlich angelegter See direkt am Neckar, am Fuße von Weinbergen zwischen Mühlhausen und Hofen gelegen. Das weitläufige Gebiet um den See ist eines von vielen Naherholungsgebieten der Stuttgarter Bevölkerung. Man kann auf den um den See angelegten Wegen wandern, spazieren gehen, Rad oder Inline-Skates fahren. Es gibt große Rasenflächen mit alten Bäumen und einige Grillplätze sowie einen kleinen, künstlich angelegten Sandstrand auf der in den See ragenden Halbinsel. Es gibt einen Verleih von Tret-, Ruder- oder Elektrobooten. Das Baden im Sommer und das Schlittschuhlaufen im Winter ist jedoch untersagt. Am fischreichen See wird geangelt. Neben einem kleinen Biergarten auf einer Halbinsel existieren noch zwei Restaurants mit jeweils großem Biergarten.

Wegstrecke:
Stuttgart Schlossplatz - Domkirche St. Eberhard - Oberen Schlossgarten - Eckensee - Landtag - Staatsoper - Staatstheater - Mittlerer Schlossgarten - Grüne Brücke - Rossebändigerbrunnen - Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Allee - Unteren Schlossgarten - Salucciallee - Schloss Rosenstein (Staatliches Museum für Naturkunde) - Wilhelmasteg - Neckarbrücke - Rosensteinbrücke - Martinskirche - Wilhelmsbrücke - Eisenbahnviadukt - Sicherheitshafen Bad Cannstadt - Münstersteg - Max-Eyth-Steg - Max-Eyth-See - Schleuse Hofen - Hofener Brücke - Auwiesen - Engelburg - Walpurgiskirche - Palmsches Schloss - Bachhalde - Kornwestheimer Feldkreuz - Thomas Gemeindehaus - Salamanderpark - Marktplatz - St. Martinuskirche -  Johanneskirche - Stadtgarten - Martinskirche - Oßweiler Weg - Sozialzentrum Karlshöhe - Ludwigsburger Barockschloss