Martinusweg Etappe 12c: vom Stuttgarter Schlossplatz nach Leonberg

 

MartinuswegDie Martinusweg Etappe 12c verläuft vom Stuttgarter Schlossplatz nach Leonberg und ist 23 km lang. Die Wandertour startet am Schlossplatz und führt über die Stuttgarter Parkseen zur Michaelskirche in Leonberg. Man könnte die Wandertour auch als Schloss-Schlössle-Schloss-Tour  (Neues Schloss Stuttgart-Bärenschlössle-Schloß Solitude) bezeichnen. Neben den Schlössern ist ein ganz besonderes Highlight dieser Tour der Spazierweg durch das Naturschutzgebiet Gerlinger Heide. Der Wanderweg verläuft fast ausschließlich auf befestigten Wegen.

Das Naturschutzgebiet Gerlinger Heide liegt auf dem Gebiet der Gemeinden Gerlingen im Landkreis Ludwigsburg und Leonberg im Landkreis Böblingen. Die Gerlinger Heide ist von bebauten Gebieten nahezu vollständig eingeschlossen und liegt zwischen dem Gerlinger Wohngebiet Forchenrain und dem Leonberger Stadtteil Ramtel. Wesentlicher Schutzzweck ist die Erhaltung einer landschaftlich reizvollen, exponiert liegenden Heidefläche mit ihrer für einen Ballungsraum bemerkenswerten Tier- und Pflanzenwelt. 

Die Stuttgarter Parkseen liegen auf Gemarkung der Stuttgarter Stadtteile Wildpark im inneren Bezirk Stuttgart-West sowie Büsnau im äußeren Bezirk Stuttgart Vaihingen. Zu den Parkseen gehören im Naturschutzgebiet Rotwildpark bei Stuttgart der Bärensee, der Neue See und der Pfaffensee, sowie im Landschaftsschutzgebiet Glemswald der Katzenbachsee und der Steinbachsee. Regional bekannt und im Sommer sehr beliebt für die Naherholung ist das am Bärensee liegende Bärenschlössle.

Stuttgart war vor der Einführung einer leistungsfähigen Fernwasserversorgung (Landeswasserversorgung, Bodensee-Wasserversorgung) im letzten Jahrhundert von einigen Quellen und der geringen Wasserführung des Stadtbaches Nesenbach abhängig. Mit dem Ausbau von Wasserleitungen und Quellfassungen für die damalige Residenzstadt wurde dem Nesenbach zunehmend Wasser entzogen, so dass sich die in der Stadt angesiedelten Mühlenbetreiber bereits 1564 über Wassermangel beschwerten. Die darauf zur Untersuchung eingesetzten Experten bestätigten den Wassermangel und schlugen vor, im Glemswald südwestlich der Stadt einen künstlichen See anzulegen und damit ein Wasservorkommen zu fassen, das bisher ungenutzt in die Glems abfloss. Das Wasser sollte dann dem Nesenbach zugeleitet werden.

Die Zuflüsse Katzenbach, Steinbach, Bernhardsbach und Glems speisen die Seen mit rund eine Mio. Kubikmeter Wasser im Jahr. Im September 2008 entleerte man den Neuen See ganz, um den undicht gewordenen Damm zu sanieren, der den See zum unteren Glemstal abschließt. Nach dem Ende der Arbeiten leitete man ab Anfang September 2009 dem See wieder Wasser zu, der schon Ende 2009 wieder gefüllt war, obwohl man das erst nach einem Jahr erwartet hatte.

Wegstrecke:
Stuttgart/Schlossplatz - Karlshöhe - Hasenbergsteige - Sophien-Brunnen - Birkenkopf - Bürgerallee - Pfaffensee - Neuer See - Bärensee - Bärenschlössle - Königsweg - Glemsquellenweg - Glemsbrunnen - Saufangweg - Jägerweg - Gerlinger Weg - Schloss Solitude - Schillerhöhe - Bopser - Gerlinger Heide - Leonberg - Leonberger Michaelskirche

Stuttgarter Knausbiraweg

 

KnausbirawegDer 11 km lange Rundwanderweg wurde anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Ortsgruppe Hedelfingen im Jahr 1990 eröffnet. Der Start des Rundwegs erfolgte am Hedelfinger Bezirksrathaus, an der eine „Knausbira“ von Thomas Bachmann über dem Tor des ehemaligen Feuerwehrmagazins hängt. „Knausbira“ – das ist nicht nur der Name einer heimischen Birnensorte, so werden auch die Einwohner Hedelfingens genannt.

Diesen sagenumwobenen Spitznamen verdanken sie einer Verwechslung. Auf einer Wanderung durch Obstgärten hatten sich zwei Cousinen unter einen Baum voller „Knausbira“ gesetzt und kosteten dort reichlich von dem Obst. Eine der beiden hatte ihre Brille vergessen und erwischte statt einer weiteren Birne eine Kröte. Seitdem werden die Hedelfinger im Volksmund „Knausbira“ genannt.

Nach dem ersten Anstieg hat man den Ortsrand erreicht. Von dort aus bietet sich eine schöne Aussicht auf Hedelfingen, die Neckarbrücken und Obertürkheim mit den gegenüberliegenden Ausläufern des Schurwaldes. Durch Kleingartenanlagen erreicht der Wanderer nach einem weiteren Anstieg das Schützenhäusle. Hier hat man die Betriebstemperatur erreicht und genießt die herrliche Aussicht mit Blick auf Hedelfingen, Mettingen und Esslingen sowie die Fildern. Weiter geht es durch Weinberge mit den historische Trockenmauern und Schrebergärten Richtung Rohracker mit Blick auf den Fernsehturm. Beeindruckend sind die in Fischgratmuster angelegten Weinbergterrassen. Nach dem Abstieg durchs Dürrbachtal wird der Ortsteil Rohracker erreicht. Nach Überquerung der viel befahrenen Filderauffahrt geht es ins Katzenbachtal. Unterwegs kommt man an einem Tierfriedhof und der Martinsquelle vorbei. Ein stetiger Anstieg führt durch den Katzenbachwald auf die Hochfläche.

Am Ende des Golfplatzes kommt der Wandersmann an einem „Knausbira“-Baum vorbei, den die Ortsgruppe Hedelfingen im Jahre 1992 gepflanzt hatte. Anhand einiger verbliebener Früchte kann man sich einen Eindruck von dieser alten Obstsorte verschaffen. Nun folgt noch der Golfplatz dann geht es von einer Kleingartenanlagen bergab zum Ausgangspunkt der Rundwanderung. Der Wanderweg verläuft ausschließlich auf befestigten Wegen.

Das Ortsbild von Hedelfingen wird von liebevoll restaurierten Fachwerkhäusern geprägt, zum Beispiel der Fachwerk-Kelter der Weingärtnergenossenschaft und dem „Alten Haus“ aus dem 16. Jhd., das auch als Heimatmuseum genutzt wird.

  • Sehenswert ist die Alte Pfarrkirche Hedelfingen (Friedhofskirche) mit ihren Fresken aus dem 15. Jahrhundert.
  • Die fast 1.000 Meter langen Otto-Hirsch-Brücken überspannen den Hafen und den Neckar.
  • Vor der Friedhofmauer am Hedelfinger Platz erinnert ein Gedenkstein an Otto Hirsch, dem Stuttgarter Rechtsrat und späteren stellvertretenden Vorsteher der „Reichsvereinigung der deutschen Juden“ unter dem Präsidenten Leo Baeck in Berlin. Er hatte sich auf zahlreichen Reisen und internationalen Konferenzen für die Aufnahme emigrierter deutscher Juden in anderen Ländern – meist ohne Erfolg – eingesetzt. Trotz angebotener sicherer Posten im Ausland verblieb Hirsch bei den bedrängten Glaubensgenossen, wurde schikaniert, inhaftiert und in das KZ Mauthausen deportiert, wo er unter ungeklärten Umständen starb.
Wegstrecke:
Stuttgart Hedelfingen - Rathaus - Aloisenweg - Weinberge - Aussichtspunkt Hedelfingen - Schmiedberg - Knausbirnenweg - Weinberg Engenberg - Sportplätze - Parkplatz Bärlesklinge - Lederbergweg - Katzenbachtal  - Parkplatz Ruiter Straße - Aussichtspunkt Weiler Spitz - Hedelfinger Waldsportpfad - Aussichtspunkt Steinberg - Aussichtsturm - Ruiter Straße - Rathaus