Ein abwechslungsreicher Wanderweg mit schönen Fernsichten führt rund um Großrinderfeld (nahe Tauberbischofsheim). Das Highlight der 17 km langen Rundwanderung ist die Achatiuskapelle in Grünsfeldhausen. Der Wanderweg verläuft meist auf befestigten Wirtschaftswegen und kann ganzjährig gut gelaufen werden. Ich hatte leider mit dem Wetter etwas Pech, da trotz guter Wettervorhersage nur Nebel zu sehen war.
Vom Rathaus Großrinderfeld verläuft der Wanderweg in südlicher Richtung über die Ilmspaner Straße zur Bundesautobahn A81. Nach der Überquerung der Autobahnbrücke geht es gleich links und nach kurzer Wegstrecke hinunter zum Gerchsheimer Grundgraben. Danach wird der Höhenrücken zum Grünbachtal überquert. Der Aufstieg mit mäßiger Steigung nach Krensheim wird durch eine schöne Rundumsicht belohnt. Weiter geht es auf guten Wirtschaftswegen abwärts zur Achatiuskapelle (Doppeloktogon) nach Grünsfeldhausen. Von hier aus führt der Rundweg zunächst mit einer leichteren Steigung, dann auf ebener Strecke zurück nach Großrinderfeld.
Die katholische Kapelle St. Achatius in Grünsfeldhausen, einem Stadtteil von Grünsfeld im Main-Tauber-Kreis, wurde vermutlich Ende des 12. und zu Beginn des 13. Jhd. errichtet. Aufgrund älterer Fundamentreste unter dem Fußboden und der unmittelbaren Lage der Kapelle am Grünbach nimmt man an, dass sich an ihrer Stelle in vorchristlicher Zeit ein Quellenheiligtum befand, das später als Taufkirche genutzt wurde. Die Kapelle ist dem hl. Achatius von Armenien geweiht, der zu den Vierzehn Nothelfern zählt und dessen Verehrung sich vor allem während der Kreuzzüge verbreitete. Möglicherweise wurde die Kapelle von den Herren von Zimmern oder den Herren von Krensheim aus Dankbarkeit über eine glücklichen Heimkehr von einer Kreuzfahrt gestiftet. Mit ihren beiden Achteckbauten erinnert die Kapelle an die Grabeskirche in Jerusalem.
Die Kapelle ist aus regelmäßigem Quadermauerwerk errichtet. Ältester Bauteil ist das westliche Oktogon, das vermutlich aus dem letzten Viertel des 12. Jhd. stammt. Anschließend entstanden der kleinere Achteckbau im Osten, der als Chor diente, und das untere, achteckige Turmgeschoss. Die überkragende, mit Schiefer verkleidete Glockenstube mit spitzem Helm wurde 1970/72 aufgesetzt. Um den gesamten Bau verläuft unter dem Dachansatz ein Rundbogenfries. Besonders aufwändig gestaltet ist das Abschlussgesims des Dachreiters. Das Stufenportal wurde aus erhalten gebliebenen Fragmenten 1903/08 wieder neu zusammengesetzt. Ein achteckiger Pfeiler, der bei Ausgrabungen zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Hauptraum gefunden wurde, steht heute vor der Kirche. Auf ihm steht eine barocke Madonnenfigur.
Wegstecke:
Großrinderfeld - Rathaus - Überquerung A81 - Nölleshöhe - Gerchsheimer Grund - Herrenholz - Grafentannen - Schweinsgrube - Krensheimer Grund - Steinbruch Grünsfeld-Krensheim - Krensheim - Grünsfeldhausen - Achatiuskapelle - Linsenkreuz - Linsenkreuzgraben - Michelau - Unterquerung A81 - Großrinderfeld - Rathaus