Im Wanderfüher Natur-Heimat-Wandern „Heckengäu“ sind mit Tour 36 und 37 zwei Touren rund um Gechingen beschrieben. Die beiden Touren können zu einer 17 km langen Wandertour zusammengefasst werden. Die Tour besitzt keine besonderen Highlights, läßt sich aber eben auch bei schlechtem Wetter schön laufen. Der Wanderweg verläuft ausschließlich auf befestigten Wegen.
Gechingen liegt ca. 25 km südwestlich von Stuttgart im Hecken- und Schlehengäu, wenige Kilometer vom Schwarzwald entfernt und etwa auf halber Strecke zwischen Calw und Böblingen/Sindelfingen. Durch Gechingen fließt das Flüsschen Irm (schwäbisch Sau), welches über Aid und Würm in die Enz mündet. Der Ortskern selbst liegt im Tal, die umfangreichen Neubaugebiete erstrecken sich auch über die Hanglagen (Gailer, Bergwald, Angel, Kirchberg, Hahnenberg/Gänswasen).
Am Freitag, dem 15. Mai 2009, wurde das Gebiet um Gechingen, Althengstett und Ostelsheim von einem gewaltigen Unwetter befallen, das eine Überflutung von Straßen und Feldern bewirkte. Der starke Regen führte zu einer kompletten Überflutung ab der Dorfäckerstraße, die Wassermassen flossen weiter in den Ortskern, vorbei an dem Rathaus und weiter zur Irm. Eine Art Fluss hatte sich durch Gechingen gebildet. Die Irm weitete sich auf 30 Meter aus und floss weiter in Richtung Aidlingen. Durch das Hochwasser waren etliche Keller und Garagen geflutet worden, selbst die Pflastersteine im Ortskern wurden weggespült. Ein Lebensmittelladen in Gechingen konnte wegen eines Totalschadens nicht wieder in Betrieb genommen werden.
Die Polizei musste sämtliche Zufahrtsstraßen nach Gechingen sperren. Mehrere Freiwillige Feuerwehren aus dem Landkreis waren mit rund 300 Mann im Einsatz. Sie mussten vor allem vollgelaufene Keller leer pumpen. Dabei entstanden durch aufgeschwemmte Heizöltanks zunächst die größten Probleme. Mehrere Tiefgaragen, in denen einige Fahrzeuge geparkt waren, standen bis zur Decke unter Wasser.
Die 1481 errichtete Martinskirche ist die Pfarrkirche der evangelischen Kirchengemeinde Gechingen im Kirchenbezirk Calw-Nagold. Verschiedene Quellen bezeugen, dass es in Gechingen bereits vor dieser eine ältere Kirche gab. Der Kirchenname erinnert wohl an Martin von Tours (um 316–397), daher ist es wahrscheinlich, dass die erste Kirche in fränkischer Zeit, also um 700 entstand, da Martin der Schutzheilige Frankens war. Bei einem Luftangriff gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Kirche erheblich beschädigt, zu einer Instandsetzung kam es erst Anfang der 1950er Jahre. In diesem Zusammenhang schuf der Stuttgarter Glaskünstler Wolf-Dieter Kohler 1954 das bleiverglaste Rundfenster über dem Altar. Es enthält als zeitgeschichtlich sprechendes Bekenntnis nach NS-Zeit und Krieg in der Mitte das Zeichen des wahren Herrn der Welt, die Majestas Domini, umgeben von vier biblischen Szenen: Sündenfall sowie Geburt, Taufe und Kreuzabnahme Jesu. In der evangelischen Gemeinde wirkte von 1960 bis 1972 Adolf Burkhardt als Pfarrer. Er gründete eine Esperanto-Gruppe, deren Mitglieder bis heute für die internationale Sprache eintreten. Etwa einmal monatlich findet in der Kirche ein katholischer Gottesdienst statt.
Wegstrecke:
Gechingen - Martinskirche - Kirchhaldeweg - Weißenheinzen - Ochsenstraße - Hütte Ochsenstraße - Hintere Hütte - Eichwaldhof - Schutzhütte Bikach - Büchach - Hohe Nille - Stammheimer Weg - Fronrot - Steinbruch - Herrenweg - Grundhauallee - Wasserteichweg - Maasen Planie - Gechingen