Stuttgart: Stammheimer Rundwanderweg

 

Überraschend viele Stuttgarter Stadtbezirke haben inzwischen markierte Rundwanderwege, die um den jeweiligen Stadtbezirk führen. Dazu gehört auch der Stadtbezirk Stammheim, der nördlichste der 23 Stuttgarter Stadtbezirke. Start und Ende der 8 km langen Rundwanderung ist die U-Bahnhaltestelle Heutigsheimer Straße. Ich habe die Tour am S-Bahnhof in Zuffenhausen begonnen (10 km). Der Wanderweg verläuft ausschließlich auf befestigten bzw. asphaltierten Feldwegen.

Seit einigen Jahren gibt es den Stammheimer Rundwanderweg. Im Jahr 2014 wurde der Weg neu beschildert und es wurden verschiedene Infotafeln im Weg-Verlauf aufgestellt. Der Stammheimer Rundwanderweg ist ca. 8 km lang. Im Wegverlauf ist ein Höhenunterschied von ca. 70 Metern zu bewältigen. Der Rundweg verläuft zum größeren Teil über asphaltierte Feldwege. Ein möglicher Start- und Endpunkt des Weges ist bei der Einmündung Freihofstraße/Marco-Polo-Weg, direkt an der Stadtbahnhaltestelle Heutingsheimer Straße der U15, hinter dem Jugendhaus. Dort befindet sich eine Informationstafel zum Weg. Auf der Infotafel werden auch verschiedene Sehenswürdigkeiten gezeigt, die allerdings nicht im Wegverlauf liegen.

Der Rundwanderweg ist mit einer quadratischen Tafel aus Kunststoff markiert. Die Tafel zeigt die Schriftzüge Stammheimer Rundwanderweg sowie Bürgerverein, das Wappen von Stammheim sowie zwei einen Kreis beschreibenden Pfeile. Das Zeichen ist an vielen wichtigen Stellen im Wegverlauf vorhanden, nicht jedoch an allen Stellen, an denen man das Wegzeichen benötigen würde. Die Wegrichtung geht aus dem Zeichen nicht immer eindeutig hervor.

Stammheim ist der nördlichste Stadtbezirk von Stuttgart, gelegen zwischen dem Stadtbezirk Zuffenhausen im Osten und Süden, dem Langen Feld mit seinen fruchtbaren, bis zu 10 m dicken Löss-Schichten im Westen und Nordwesten sowie der Stadt Kornwestheim im Norden. Im Gegensatz zu seinen Nachbarorten entwickelte sich Stammheim aus einer bäuerlichen Gemeinschaft zu einer Wohnsiedlung mit rund 12.000 Einwohnern. Stammheim ist gekennzeichnet durch alte Villenviertel und moderne Siedlungen mit Ein- und Mehrfamilienhäusern. Das freie Feld oder Schrebergarten-Areale sind von jedem Punkt aus in wenigen Minuten zu Fuß erreichbar.

Sehenswürdigkeiten in Stammheim sind das Schloss Stammheim (erbaut 1579 von Heinrich Schickhardt) und Schloss-Scheuer Stammheim der Rudolf Schmid und Hermann Schmid-Stiftung. Bekannt geworden ist Stammheim durch die Justizvollzugsanstalt Stuttgart, die zwischen 1959 und 1963 nach den damals modernsten Erkenntnissen der Sicherheit erbaut wurde. Deren bekannteste Insassen waren seit Mitte der 1970er Jahre u. a. einige der führenden Mitglieder der Rote Armee Fraktion. 

Wegstrecke:
Zuffenhausen - S-Bahnhaltestelle - Salzwiesenstraße - Wimpfener Straße - Jesu Christi Geburt - B10 - Heutingsheimer Straße - Micha-Klamm-Weg - Alte Hofkammer - Waldweinberg - Emerholz - Sporthaus - Bei der Eiche - Beim Fleckenacker - Solitudeallee - Besenwirtschaft Rebstöckle - Franzosenäcker - Stumpen - Friedhof - Hinter dem Schafgarten - Puppenweg - Rothenhalde - Häusle - B10 - Salzwiesenstraße

Stuttgart Solitudeallee: von Feuerbach nach Ludwigsburg

 

LudwigsburgA taste of royal Württemberg. Vom Bahnhof in Feuerbach geht es über das Lindenbachtal zum Schloss Solitude und von dort immer geradeaus nach Ludwigsburg zum Residenzschloss, vorbei an den Orten Weilimdorf, Korntal, Neuwirtshaus, Kallenberg und Stammheim. Das Ende der 26 km langen Tour markiert der Bahnhof in Ludwigsburg. Der Wanderweg verläuft auf befestigten Wegen.

Der Lindenbach, auf dem Oberlauf im Wald Talgraben, am Unterlauf nach Westen Lachengraben genannt, ist ein fast 11 km langer rechter Zufluss der Glems in Ditzingen im Landkreis Ludwigsburg. Die Quelle des Lindenbachs liegt auf rund 476 m ü. NHN nahe am Schloss Solitude im Gebiet der Landeshauptstadt Stuttgart. Er durchfließt zunächst lange im Wald als Talgraben in nordöstlicher Richtung durch das Lindental bis zum östlichen Ortsrand des Stadtbezirks Weilimdorf. Dort wendet er sich vor dem westlichen Teil des Lemberg-Rückens in lange verdoltem Lauf kurz nach Westen und dann nach Nordwesten bis zum Umspannwerk südlich des Grünen Heiners.

Auf wenig unter 300 m fließt der Lindenbach am Ortsende in den wieder offenen Lauf der recht kurze Lachengraben von Osten her zu, in dessen Richtung der Lindenbach nun auch unter dessen Namen weiterläuft. Er wechselt dabei auf die Stadtgemarkung von Ditzingen über, unterquert vor dessen Siedlungsbereich die A 81 und wird in der Stadt von seinem bedeutendsten Zufluss Beutenbach verstärkt, dessen Quellen etwas weiter nordwestlich ebenfalls an der Solitude liegen. Wenig danach fließt er auf rund 295 m ü. NHN unweit des Schlosses Ditzingen von rechts in die mittlere Glems ein. Nach seinem ca. 11 km langen Lauf mit mittlerem Sohlgefälle von etwa 16 ‰ mündet er also etwa 181 Höhenmeter unterhalb seines Ursprungs.

Das Schloss Solitude wurde zwischen 1763 und 1769 von Johann Friedrich Weyhing und Philippe de La Guêpière als Jagd- und Repräsentationsschloss unter Herzog Carl Eugen von Württemberg erbaut. Es entspricht dem barocken Typus der Maison de plainsance (Lustschloss). Im Jahre 1858 wurde „die Solitude“ Teil der Gemeinde Gerlingen. Seit 1956 gehört das Gebiet der Solitude zum Stuttgarter Stadtbezirk Stuttgart-West. Das Schloss oder auch die Eremitage Solitude liegt auf einem langgezogenen Höhenrücken zwischen den Städten Leonberg, Gerlingen und den Stuttgarter Stadtbezirken Weilimdorf und Botnang. Direkt am Rande von dessen nördlichen Abhang erbaut, bietet es einen Ausblick nach Norden ins württembergische Unterland in Richtung Ludwigsburg.

Das Residenzschloss in Ludwigsburg wurde zwischen 1704 und 1733 unter der Herrschaft von Herzog Eberhard Ludwig von Württemberg im Stil des Barock errichtet. Es ist eine der größten barocken Schlossanlagen Deutschlands. 1709 begannen die Planungen für die Stadt Ludwigsburg als typische barocke Planstadt, die den absolutistischen Anspruch des Herzogs unterstreichen sollte. Ab 1718 wurde die Stadt westlich des Schlosses errichtet. Zeitweise war Ludwigsburg anstelle Stuttgarts die Residenz- und Hauptstadt des Herzogtums Württemberg.

Das Schloss ist auf drei Seiten umgeben von einer großen Parkanlage. Zur 250-Jahr-Feier des Schlosses 1954 wurden diese Gärten teils in historischer, teils dem Barock frei nachempfundener Form angelegt. Seitdem ist die Gartenanlage mit dem 1959 eröffneten, dazugehörigen Märchengarten unter dem Namen „Blühendes Barock“ bekannt und beliebt als Ausflugsziel. Das Ensemble aus Gartenanlage, Residenzschloss und den umliegenden Lustschlössern macht Ludwigsburg über die Landesgrenzen hinaus zu einer beliebten Touristenattraktion. Gärten, Architektur und originale Raumausstattungen zeigen mit Gestaltungsformen des Barock, Rokoko, Klassizismus und Empire die unterschiedlichen Auffassungen verschiedener Epochen. Zur 300-Jahr-Feier des Schlosses 2004 wurden im Schloss vier neue Museen eröffnet.

Wegstrecke:
Feuerbach - S-Bahnhaltestelle - Bosch - Erich-Hermann-Weg - St. Monika-Kirche - Petrus und Paulus - Lindenbach - Schützenhausweg - Waldheime - Dischinger Burg - Hasenbrünnele - Beckenhäulesallee - Spießenstumpenweg - Pflanzenschulweg - Sonnenuhrweg - Schloss Solitude - Schlosskapelle - Ludwigsburger Allee - Wolfbusch - Bergheimer Hof - Wolfbuschkirche - Weilimdorf - Neuapostolische Kirche - Solitudestraße - Korntal - Neuwirtshaus - Sportrestaurant Neuwirtshaus - Solitudeallee - Stammheim - Garten der Triangulation - Kornwestheim - Ludwigsburg - Christuskirche - Friedenskirche - Bärenwiese - Blühendes Barock - Schloss Ludwigsburg - Schillerplatz - Bahnhof