Hegau: von Singen nach Radolfszell am Bodensee

 

Hegau LogoEine eigengeplante Streckenwanderung verläuft auf einer E1-Teiletappe von Singen (Hohentwiel) nach Radolfszell am Bodensee. Die Wandertour startet am Bahnhof in Singen und endet am Bahnhof in Radolfszell. Ich bin mit der Dt. Bahn von Radolfszell in 15 Min. nach Singen zurückgefahren. Die Highlights der 23 lm langen Streckenwanderung sind der Ausblick vom Friedinger Schlossberg und das Münster „Unserer Lieben Frau“ in Radolfszell. Der Wanderweg verläuft meist auf befestigten Wegen.

Singen (Hohentwiel) liegt im Hegau, nordwestlich des Bodensees am Fuß des Hohentwiels, eines Phonolithkegels (Vulkankegel), der zu den Hegaubergen gehört. Zwischen der Stadt und dem Hohentwiel fließt die Radolfzeller Aach, welche in der Gemeinde Aach nördlich von Singen entspringt – das Wasser stammt von der zwischen Immendingen und Möhringen und bei Fridingen versinkenden Donau – und nach Verlassen des Stadtgebiets westlich von Radolfzell in den Bodensee mündet. Im Südwesten des Gemeindegebiets verläuft die Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz.

Auf dem Hausberg Hohentwiel, der wichtigsten touristischen Attraktion Singens, liegt die größte deutsche Festungsruine. Ihre Festungsanlagen wurden erst 1801, nachdem sie ihre militärische Funktion schon weitgehend verloren hatten, in den Napoleonischen Kriegen von französischen Truppen geschleift. Erstmals erwähnt wurde der Ort im Jahre 919 als Duellum, einer Burg im Besitz des Reiches. Im 12. Jh. war sie im Besitz der Herren von Singen und teilte zunächst die Geschicke des Dorfes. 1538 wurde sie an den Herzog von Württemberg verkauft, der sie zu einer Festung ausbauen ließ. Die Festung konnte zahlreichen Belagerungen standhalten. Im 18. Jh. diente sie als Staatsgefängnis und blieb, auch nachdem sie von den Franzosen im Jahre 1801 geschleift worden war, württembergische Staatsdomäne.

Der Friedinger Schlossberg ist ein Berg im Hegau auf der Gemarkung des Singener Stadtteils Friedingen. Er liegt zentral im Landkreis Konstanz, rund 7 km nordwestlich des Untersees. Damit ist er die höchste Erhebung einer Kette von Bergen und Hügeln, die zusammen die Hegauniederung in ein nördliches und ein südliches Becken unterteilen. Wegen des milden Klimas durch die Nähe zum Bodensee und der exponierten Lage dienten die sonnigen süd- und südostorientierten Berghänge bis ins 20. Jh. und lange Zeit davor dem Weinbau, der mit dem Verbot der Pflanzung amerikanischer Rebsorten im Jahre 1929 aufgegeben wurde. Heute zeigen sich die ehemaligen Weinbauflächen hauptsächlich als Wiesen, die durch Beweidung kurz gehalten werden, mit vereinzelten, schattenspendenden Bäumen, Baumgruppen und Sträuchern. Seit 2023 wird auf einem kleinen Teil der ehemaligen Weinberge wieder Wein angebaut. Die nördlich orientierten Berghänge sind dagegen hauptsächlich mit Wald bedeckt.

Der staatlich anerkannte Erholungsort Steißlingen liegt nördlich des Bodensees im Hegau. Der Steißlinger See ist ca. 11 Hektar groß. Der aus eingeschotterten Eismassen hervorgegangene See weist eine Länge von 600 Metern auf und misst an seiner breitesten Stelle 255 Meter. Das touristisch bedeutende Freibad des Sees hat pro Badesaison etwa 50.000 Besucher.

Radolfzell liegt am nordwestlichen Ufer des Bodensees, am Untersee (Zeller See und Gnadensee), an der alten Straße Konstanz-Singen-Engen, landschaftlich eingebettet zwischen Bodensee, Höri, Hegau und Bodanrück. Im östlichen Stadtgebiet befindet sich auf der Gemarkung Möggingen der etwa 2 km lange und 600 Meter breite Mindelsee. Das Münster Unserer Lieben Frau ist ein spätgotischer Bau, der wahrscheinlich eine ältere spätromanische Basilika ablöste. Die älteste Wandmalerei zeigt eine Kreuzigungsszene, die vom Künstler in die Gegend um Radolfzell verlegt wurde. Weitere Kirchen in der Kernstadt sind die katholische Kirche St. Meinrad von 1957/1959 und die evangelische Christuskirche von 1965/1967.

Wegstrecke:
Singen - Bahnhof - Herz-Jesu-Kirche - Waldeckstraße - Adlerweg - Eibenweg - Egelsee - Friedinger Schlossberg - Leprosenhaus - Fronholzhütte - Steißlingen - Schloss Steißlingen - Rehmenbach - Homburg - Schloßhöfe - Schloßhaldenweg - Stahringen - Ziegelhof - Güttingen - St. Ulrich - Buchensee - Hohen Gemingen - Waldkapelle - Steilerweg - Alter Bohl - Radolfszell am Bodensee - Altbohl - Unterer Stürzkreut - Christuskirche - Münster Unserer Lieben Frau - Bahnhof

Hegau-Panorama-Weg Etappe 8: Steißlingen – Eigeltingen

 

Hegau LogoDie achte Etappe des Hegau-Panorama-Weges startet am Steißlinger See in Steißlingen. Von Steißlingen aus führt die Streckenwanderung in Richtung Kirnberg, der Höhenzug nördlich der Ortschaft. Am dortigen Wanderparkplatz geht es nach links durch den kühlen Wald in Richtung Schloss Langenstein. Dort ist das sehenswerte Fasnachtsmuseum untergebracht, ein Besuch der sich auf alle Fälle lohnt. Die Route führt weiter durch das große Schlosstor und dann links nach Eigeltingen zum Etappenziel. Das Highlight dieser Wanderung ist Schloss Langenstein und die ganze Anlage in der direkten Umgebung. Der 13 km lange Wanderweg verläuft ausschließlich auf befestigten Wegen.

Das Schloss Langenstein liegt im Hegau und ist im Besitz der Familie Graf Douglas. Es beherbergt ein Fasnachtsmuseum und ist durch den angegliederten Golf- und Countryclub über die Region hinaus bekannt. Das Hauptgebäude der heutigen Schlossanlage wurde im Wesentlichen in der Zeit zwischen 1570 und 1605 um einen viereckigen Turm herum gebaut. Später wurde die Anlage durch das so genannte Neue Schloss erweitert und mit einem Zwischentrakt verbunden. Es verfügt über eine Schlosskapelle. Weitere Gebäude wie der Ludwigshof und der Reichenauer Zehntkeller runden die Anlage ab. Schloss Langenstein dient der Familie Douglas seit 1906 als Hauptwohnsitz. Axel Graf Douglas ließ einen Golfplatz anlegen, das Schloss wurde Clubhaus, die Familie bezog den ehemaligen Gasthof Ludwigshof. 2014 verkaufte er das Schloss an seinen Cousin Christoph Graf Douglas, der 2016 verstarb.

Das Langensteiner Fasnachtmuseum wurde 1969 eröffnet. Die Ausstellungen konzentrieren sich auf Geschichte und Erscheinungsformen der schwäbisch-alemannischen Fasnacht. Sie zeigt über 300 lebensgroße Narrenfiguren mit Fasnachtshäs und meist holzgeschnitzten Larven. Weitere Themen der Ausstellung sind „Fasnächtliche Elemente im Jahresbrauchtum“, „Mittelalterliches Narrentum“ und „Masken, Larven, Schemen“. Daneben wird seit 1975 eine Sammlung von Zizenhausener Terrakotten gezeigt, die durch die Schenkung Heinrich Wollheims (ehemaliger Violinist der Berliner Philharmoniker) ermöglicht wurde.

Der Name Eigeltingen geht auf einen Sippenführer namens „Aigold“ zurück, der sich im 3. oder 4. Jh. hier niederließ. Eigeltingen wurde im Jahre 764 in einer Schenkungsurkunde des Klosters St. Gallen erstmals erwähnt. In den folgenden Jahrhunderten wechselten geistliche und weltliche Herrschaften häufig, bis der Ort 1806 zu Württemberg und 1810 endlich zum Großherzogtum Baden kam. Dort gehörte der Ort, wie auch die später eingemeindeten Ortsteile, lange zum Landkreis Stockach, bevor er bei der Kreisreform 1973 zum Landkreis Konstanz kam.

Wegstrecke:
Steißlingen - Steißlinger See - Schloss Steißlingen - Glockenhölzle - Stäudler - Schoren - Hof Wachenholz - Überquerung A98 - Stockfelderhof - Langenstein - Schloss Langenstein - Großer Felsen - Eigeltingen - Gewerbegebiet Hinterhofen - Aptar Pharma - Kirche St. Mauritius