Glaubenswege: Schöpfungsweg Himmelsweg

 

GlaubenswegeLogoDie zweite Etappe des Wanderweges „Schöpfungsweg Himmelsweg“ kann als eigenständige Rundwanderweg gelaufen werden. Die Wandertour startet und endet am Bahnhof in Böbingen/Rems. Der 30 km lange Wanderweg führt über Bargau und Heubach nach Lautern und wieder zurück zum Bahnhof in Böbingen. Der Wanderer bekommt herrliche Natur, Kirchen, Kapellen, Feldkreuze und die Burgruine Rosenstein geboten. Die Highlights der Tour sind das Himmelreich, die Wendelin-Kapelle, der Ort Heubach und die Ruine Rosenstein.

Das Himmelreich liegt auf 660 m Höhe in der herrlichen Landschaft der Schwäbischen Alb, am Rande einer Wacholderheide in der sonnigen Südhanglage des Himmelreichberges. Es bietet von verschiedenen Stellen aus herrliche Ausblicke zum Albpanorama, zu den Dreikaiserbergen, sowie hinab nach Schwäbisch Gmünd und Umgebung. Das Naturfreundehaus Himmelreich lässt sich problemlos über Bargau, Weiler in den Bergen und Heubach-Beuren erreichen. Gehzeit jeweils ca. 40 Minuten. Eine Besonderheit ist der Jakobusweg, der hinaufführt in das Himmelreich. Das Haus ist daher auch für Pilger eine Station auf Ihrem Weg.

Die Burgruine Rosenstein ist die Ruine einer Höhenburg rund 1500 Meter östlich von der Stadt Heubach. Zu Beginn des 19. Jhd. fühlten sich vor dem Hintergrund der Romantik Dichter und Sprachforscher wie Ludwig Uhland und Gustav Schwab vom Rosenstein angezogen, Landschaftsmaler wie August Seyffer fertigten Skizzen von der Ruine an. Mit dem Bau der Remsbahn 1861 kamen zunehmend Ausflügler nach Heubach, die sich auch für den Rosenstein zu interessieren begannen. Ende der achtziger Jahre des 19. Jhd. wurde auf Betreiben des Heubacher Apothekers Plicksburg der Verschönerungsverein ins Leben gerufen, der es sich zur Aufgabe machte, Landschaft, Höhlen und Ruine begehbar zu machen und zu pflegen. Er ging später im Schwäbischen Albverein auf. 1887 begann die Königlich Württembergische Forstverwaltung die vom Einsturz bedrohten Mauerreste zu restaurieren und befreite den Innenraum von Schutt. 1892 baute der Schwäbische Albverein einen gusseisernen Steg an Stelle der ehemaligen Zugbrücke. Heute ist die Burgruine Eigentum der Stadt Heubach. Die Ruine ist seit 1997 eine Sehenswürdigkeit an der Straße der Staufer.

In Beuren ist eine Besichtigung der Wendelin-Kapelle, welche im Jahr 1520 erbaut wurde und dem Heiligen Wendelin geweiht ist, empfehlenswert. Der Flügelaltar zeigt die Heilige Maria, Johannes, Wendelin und auf den Rückseiten der Flügel Jakobus und Leonhard. Die Beurener Kapelle war im Jahr 1992 Ausgangspunkt der Heubacher Jakobspilger für den bis zum heiligen Jahr 1999 in jährlichen Etappen aufgeteilten Weg nach Santiago de Compostela.

Wegstrecke:
Böbingen - Bahnhof - Ulrichskapelle - Beiswanger Kapelle - Beiswang - Bargau - Parkplatz Feuersee - Eselsbach - Stadtwald Scheuelberg - Beurener Kreuz - Himmelreich - Wannenhalde - Beuren - Wendelin-Kapelle - Parkplatz Beurener Brücke - Mühlbach - Heubach - Klotzbach - Franz-Keller-Weg - Ruine Rosenstein - Schloßberg - Schlossweg - Oberförster Kirsch Weg - Parkplatz Löchle - Schwabengrund - Sendemast am Glasenberg - Lappertal - Lappertal-Sträßchen - Lauter - Ölmühle - Lautern - Siebeneichenweg - Möhle - Klotzbach - Park am alten Bahndamm - Böbingen Bahnhof

16 Jul 16: Stromberg-Heuchelberg: Eppinger-Linienweg

 

EppingerLinienWegDer Eppinger-Linienweg im Naturpark Stromberg-Heuchelberg führt entlang des ehemaligen Verteidungswalls auf rd. 40 km Gesamtstrecke von Eppingen über Sternenfels und Maulbronn bis nach Mühlacker. Die Wanderung eignet sich als 2-Tages-Tour mit Tagesziel Sternenfels. Da ich die Strecke von Maulbronn nach Mühlacker schon kenne, bin ich den Eppinger Linienweg von Eppingen bis Maulbronn gelaufen (35 km).

Der französische König Ludwig XIV. (genannt der „Sonnenkönig“) erhob Anspruch auf das Erbe der Liselotte von der Pfalz. Diese war mit dem Herzog Philipp von Orléans, dem Bruder des „Sonnenkönigs“ Ludwig XIV., verheiratet. Aus diesem Konflikt entstand der pfälzische Erbfolgekrieg. Die Eppinger Linien wurden in den Jahren 1695 bis 1697 unter dem Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden, auch „Türkenlouis“ genannt, in Fronarbeit errichtet, um französische Raubzüge im Pfälzischen Erbfolgekrieg (1688–1697) zu unterbinden. Ludwig Wilhelm von Baden erkannte die geografischen Vorteile und die Notwendigkeit einer „Landesdefensionslinie“.

Unter Ausnutzung natürlicher Hindernisse wurde ein ca. 40 m tiefer Verhack aus übereinander gefällten Bäumen, ein etwa 2,5 m tiefer Graben sowie mit dem Aushub auf der feindabgewandten Seite ein Erdwall mit Palisaden angelegt. Wachtürme (Chartaquen) und Artilleriestellungen sorgten für zusätzlichen Schutz. Der Frondienst für den Ausbau der Anlage musste unter Androhung drastischer Strafen von der Bevölkerung geleistet werden. Zu großen Teilen von Menschen, die vor der Verteidigungslinie lebten. Die Bevölkerung litt enorm unter den Fronpflichten der arbeitsfähigen Männer. Schätzungen gehen von ca. 350.000 Schanztagen aus – Arbeitskraft, die auf den Feldern fehlte. Armut und Hunger folgten. Vielerorts, insbes. im Wald, sind noch die originalen Relikte der Verteidigungsanlage erhalten. Die Gräben vermitteln einen Eindruck von der Mühsal bei der Errichtung der Linie in Handarbeit. Rekonstruktionen weiterer Bestandteile der Befestigungsanlagen, der Chartaquen, veranschaulichen den Aufbau und die militärische Funktion der Eppinger Linien.

Im Rahmen eines Skulpturenprojektes mit den Anrainergemeinden wurden 2014 vom Gemminger Künstler Hinrich Zürn neun Großplastiken errichtet, die sowohl die Attraktrivität des Wanderwegs steigern als auch zur spannenden Aufarbeitung des historischen Hintergrundes beitragen sollen. Die Übergabe der Skulpturen an die breite Öffentlichkeit erfolgte am 28. September 2014 an verschiedenen Stationen entlang des Wanderwegs.

Viele schmale Waldpfade entlang der Eppinger Linie sind charakteristisch für die Wanderwege. Es gibt aber auch endlos lange Geraden auf breiten befestigten Wegen. Die Wandertour sollte bei schönem Wetter (auch am Vortag) unternommen werden.

Wegstrecke:

Eppinger Bahnhof – Himmelsleiter – Baumannshütte – Kraichgaublick – Ottilienberg – Chartaque – Waldparkplatz Chartaque – Schanzen – Kopfrainhütte – Schlettich-Ausblick – Altenberg – Skulptur Bauernopfer – Skulptur Weitblick – Kürnbacher Ausblick – Grabhügel – Todtenwaldweg – Skulptur Mühsal – Ameisenbuckel – Sternenfels – Schlossberg – Trinkwald – Freudensteiner Wald – Hoher Markstein – Scheuelberg – Forchenwald – Maulbronn – Kloster Maulbronn