Schwäbische Alb: von den Uracher Wasserfällen nach Reutlingen

 

Ein Stück Schwäbische AlbEin Wanderfreund wohnt in Reutlingen und dessen Frau hat uns zu den Uracher Wasserfällen gefahren. Von den vielbesuchten Wasserfällen sind wir über die Hohe Warte wieder zurück nach Reutlingen gelaufen. Weil es sehr heiß war, sind wir unterhalb der Achalm geblieben. Die Hightlights der 19 km langen Streckenwanderung sind die Uracher Wasserfälle, die Gütensteiner Wasserfälle und der Ausblick von der Achalm auf Reutlingen. Der Wanderweg verläuft auf befestigten Wegen und Waldpfaden.

Der Uracher Wasserfall befindet sich 2 km südwestlich von Bad Urach im Maisental, einem Seitental der Erms. Hier stürzt der Abfluss der am Rande der Schwäbischen Alb entspringenden Quelle des Brühlbachs 37 Meter frei in die Tiefe, schlägt auf einer Kalktuffstufe auf und fließt weitere 50 Meter über ein steil abfallendes moosbewachsenes Kalktuffpolster ab. Je nach Wassermenge bilden sich dabei mehrere Wasserarme, die dann wieder als Brühlbach zusammen- und weiterfließen.

Die Quelle der Wasserfälle entspringt in einer Höhe von 623 m ü. NN, etwa 4 km nordöstlich von Würtingen. In der Umgebung Würtingens sickert Regenwasser durch die kalkigen Gesteinsschichten. Dabei nimmt das kohlensäurehaltige Wasser Kalk auf und sammelt sich auf der darunter liegenden wasserundurchlässigen Mergelschicht. Als Karstquelle tritt es ungefähr 28 Stunden nach seiner Versickerung auf einer Hochwiese unterhalb des Albtraufs zu Tage und bildet schon wenige Meter weiter den Wasserfall. Die Wasserausschüttung der Quelle variiert abhängig von Wetter und Jahreszeit von rund 70 l/s, beispielsweise im Hochsommer, bis zu 420 l/s nach starken Regenfällen oder während der Schneeschmelze.

Der Gütersteiner Wasserfall liegt rund 1500 Meter nordwestlich des Uracher Wasserfalls im Maisental. Er stürzt in einen Talschluss, in dem ehemals die Kartause Güterstein stand. Der Wasserfall ist durch ein künstlich angelegtes Becken zweigeteilt. Der sogenannte obere Gütersteiner Wasserfall rieselt über Tuffsteine in dieses Wasserbecken. Das Wasser, das diesem Becken wieder entfließt, rinnt über den Wanderweg und stürzt anschließend einen aus seinen eigenen Ablagerungen gebildeten, bemoosten Kalktuffnase hinunter, in welchem es eine Rinne ausgewaschen hat. Das abfließende Wasser mündet nach etwa 1,8 km in den Brühlbach.

Der Gütersteiner Wasserfall entstand auf die gleiche Weise wie der benachbarte Uracher Wasserfall. Aus im Wasser mitgeführtem Kalk schuf eine Quelle durch Sinterablagerungen eine rund 25 m breite und 125 m lange Sinterkalkterrasse, die an der Stirnseite die nötige Fallhöhe bot. Anders als beim Uracher Fall wurde hier jedoch der obere Teil der Terrasse durch Kalktuffabbau künstlich verkleinert. Unterhalb, am Terrassenabriss, bildet sich die ständig weiter wachsende Kalktuffnase.

Die Hohe Warte ist ein 820 m hoher Berg auf der Schwäbischen Alb. Die flache Oberjura-Kuppe liegt in einem Waldgebiet nordöstlich des Gestütshofs St. Johann. Das Waldgebiet ist durch ein dichtes Wegenetz erschlossen, unter anderem führt der Hauptwanderweg 1 des Schwäbischen Albvereins, der Schwäbische-Alb-Nordrand-Weg, über den Berg.

Auf dem höchsten Punkt des Bergs befindet sich der Hohe-Warte-Turm, ein 23 m hoher Aussichtsturm des Schwäbischen Albvereins. Bevor es den Turm gab, stand an gleicher Stelle ein 1896 errichteter Hochstand, der 1905 durch ein Aussichtsgerüst ersetzt wurde. Auch dieses war jedoch bereits bis 1911 wieder verfallen. Während der Inflationszeit 1922/23 wurde dann der heutige, gemauerte Turm unter großen Opfern von den Vereinsmitgliedern aufgebaut und am 1. Juli 1923 eingeweiht. Entworfen wurde der Turm vom Architekten Albert Unseld aus Ulm.

Wegstrecke:
Bad Urach - Parkplatz Wasserfall - Hochsträß - Maisentalstüble - Unterer Wasserfallweg - Brühlbach - Uracher Wasserfall - Hölle - Fohlensteige - Unterer Gütensteiner Wasserfall - Kapelle Güterstein - Fohlenhof - Hohe Warte - Gestütshof St. Johann - Hans-Widmann-Weg - Wanderheim Eninger Weide - Speicherbecken Pumpspeicherwerg Glems - Hännersteigle - Gutenberg - Rangenbergle - Auf der Ebene - Reutlingen - Scheibengipfel - Der Schöne Weg

 

Stadtwanderung Reutlingen

 

Es war einmal eine Stadt, umgeben von trutzigen Burgen, sagenhaften Schlössern und schaurigen Ruinen… Märchenhaft. Reutlingen liegt im UNESCO Biosphärengebiet Schwäbische Alb. Näher können Natur und Geschichte nicht sein. Ich bin 12 km kreuz und quer durch die winterliche Innenstadt von Reutlingen gelaufen. Neben dem Besuch des Weihnachtsmarktes war auch der Aufstieg auf die Achalm ein Erlebnis. Leider war das Wetter etwas trübe, so dass die tolle Aussicht von der Achalm durch den Nebel getrübt war.

Reutlingen ist Großstadt und zugleich Kreisstadt des Landkreises Reutlingen. Sie gehört zur Region Neckar-Alb und zur europäischen Metropolregion Stuttgart. In der Nähe befindet sich Tübingen (12 km westlich), die nächsten Großstädte sind Stuttgart (31 km nördlich) und Ulm (57 km östlich). Mit rund 115.600 Einwohnern ist RT heute (nach Ulm) die zweitgrößte Stadt des Regierungsbezirkes Tübingen sowie kleinste der insgesamt neun Großstädte Baden-Württembergs. Im Landkreis und in der Reutlinger Umgebung leben etwa 316.000 Einwohner.

17,5 Prozent der Gemarkung Reutlingens gehören zum Biosphärengebiet Schwäbische Alb, weshalb sich die Stadt auch als das „Tor zur Schwäbischen Alb“ bezeichnet. Reutlingen liegt auf einer bis zu zwölf Meter starken, von Süden nach Norden geneigten Schotterterrasse am Fluss Echaz, der die Kernstadt in einem leichten Bogen umfließt. Das mittlere Vorland der Schwäbischen Alb rings um die Stadt erhebt sich westlich und östlich des von Achalm (707 m) und Georgenberg (602 m) flankierten Echaztales bis zu einer Höhe von 450 m. Die höchste Erhebung ist mit 869 m der schon zur Schwäbischen Alb gehörende Roßberg im südlichsten Stadtteil Gönningen.

Zu den landschaftlichen Sehenswürdigkeiten gehört die 707 m hohe Achalm (der Hausberg von Reutlingen mit Resten einer Burgruine und Aussichtstur) und der 602 m hohe Georgenberg im Süden der Stadt. Anders als der Georgenberg ist die Achalm jedoch nicht vulkanischen Ursprungs, sondern besteht wie die etwa 4 km entfernten östlich gelegenen Ausläufer der Schwäbischen Alb aus den Sedimentgesteinen des braunen und weißen Jura.

Wegstrecke:
Reutlingen - Bahnhof - Listdenkmal - Tübinger Tor - Busbahnhof - Stadthalle - Jahnhalle - Pomologie - Marktplatz - Rathaus - Spitalhof - Marienkirche - Weihnachtsmarkt - Leonhardsplatz - Leonhardskirche - Stadtgarten - Sommerhalde - Scheibengipfel - Achalm - Höhenrestaurant - Burgstraße - Ledergraben - Echaz - Pomologie - Volkspark