Kraichgau: von Maulbronn über den Eichelberg zum Sauberg

 

Kraichgau LogoIm Rother Wanderführer „Kraichgau“ ist mit Tour 19 eine Rundwanderung um Maulbronn, den Eichelberg und den Sauberg beschrieben. Der Wanderweg verläuft auf dem historischen Waldenser Weg über Ötisheim zum rekonstruierten Wachtum „Chartaque“ an den Eppinger Linien. Start und Ende der 22 km langen Tour ist der Parkplatz vor dem Kloster in Maulbronn. Die Highlights der Tour sind das Kloster in Maulbronn, der Aalkistensee und die Chartaque am Sauberg. Der Wanderweg verläuft meist auf befestigten Wegen.

Das Kloster Maulbronn ist eine ehemalige Zisterzienserabtei in der Ortsmitte von Maulbronn. Kleinstadt und Kloster liegen am Südwestrand des Strombergs, der sich im südlich des Odenwalds und nördlich des Schwarzwalds gelegenen Kraichgau erhebt. Maulbronn gilt als die am besten erhaltene mittelalterliche Klosteranlage nördlich der Alpen. Hier sind alle Stilrichtungen und Entwicklungsstufen von der Romanik bis zur Spätgotik vertreten. Die Anlage, die von einer Mauer umschlossen ist, beherbergt heute unter anderem mehrere Restaurants, die Polizei, das Rathaus von Maulbronn und andere Verwaltungsämter. In den Klostergebäuden befindet sich auch ein evangelisches Gymnasium mit Internat (Evangelische Seminare Maulbronn und Blaubeuren). Das Kloster Maulbronn ist seit Dezember 1993 UNESCO-Welterbe.

Der Aalkistensee ist ein See im Enzkreis und liegt im gleichnamigen Naturschutzgebiet. Mönche des nahegelegenen Klosters Maulbronn stauten den See vermutlich im 16. Jh. durch einen Erddamm weiter auf. Der heutige Name des Sees geht auf die Praxis der Mönche zurück, im See Aale für die Fastentage in hölzernen Reusen, sogenannten Aalkisten, aufzubewahren. Heute kann man am See zahlreiche Vogelarten beobachten, beispielsweise Gründel- und Tauchenten, Blässhühner, Silber- und Graureiher, Haubentaucher, Schwäne und Wildgänse.

Die Eppinger Linien waren eine Ende des 17. Jhs. befestigte Verteidigungslinie, die von Weißenstein bei Pforzheim über Mühlacker, Sternenfels und Eppingen bis nach Neckargemünd reichte. Sie hatte eine Gesamtlänge von 86 km. Das Bollwerk bestand aus einem etwa 40 Meter breiten Verhack, einem Verhau aus Ästen und Baumstämmen, dem ein etwa 3 m tiefer Graben folgte. Der Bodenaushub des Grabens wurde zu einem dahinterliegenden Wall aufgeschüttet. Gesichert wurden das Wall-Graben-System der Eppinger Linien durch Wachtürme, genannt Chartaque. Eine Chartaque war ein turmartig aufgebautes Blockhaus mit einer Grundfläche von 6 × 6 m und einer Höhe von etwa 12 Metern.

Die Weinlage Maulbronner Eilfingerberg wurde vor ca. 850 Jahren von Zisterziensermönchen angelegt. Der bekannte Weinbuchautor Ernst Hornickel schreibt in seinem Werk „Die Spitzenweine Europas“ über den Eilfingerberg: „Diese uralten Weingärten beim idyllischen Kloster Maulbronn werden von den meisten Experten als wertvollste Rebhügel des ganzen Landes eingestuft.“ Zur Herkunft des Namens Eilfinger wird folgende Geschichte erzählt: „Im Kloster Maulbronn lebten die Mönche einst streng nach der harten Ordensregel der Zisterzienser. In den Fastenzeiten durften sie keinen Wein trinken. Deshalb tauchten sie nur ihre Finger in das köstliche Nass, um sie danach abzuschlecken. Manch einer der Klosterbrüder wünschte sich dabei, elf statt derer zehn Finger zu haben. Aus diesem frommen Wunsch, der bald zur festen Redewendung wurde, leitet sich der Name ‚Elf-Fingerberg‘ ab. Freilich schrieb man damals noch nicht ‚elf‘ sondern ‚eilf‘, so dass man auf dem Flaschenetikett heute die historische Schreibweise findet. Die Weine vom Eilfingerberg haben ein sehr eigenständiges Profil, das auf dem besonderen Kleinklima und dem in der Region selten zu findenden Bodentyp basiert.“

Wegstrecke:
Maulbronn - Kloster Maulbronn - Feuerwache - Bahnweg - Sickinger Rainweg - Maulbronn West - Poststraße - Elfinger Weg - Elfinger Wald - Aalkistensee - Ölbronn - Weinbergweg - Eichelberg - Aussichtspavillion Eichelberg - Pfostenweg - Freibad Ötisheim - Sauberg - Am Rücken des Saubergs - Ötisheimer Straße - Dürrmenzer Weg - Eppinger Linie - Chartaque - Schanzenweg - Eckhauweg - Maulbronn - Klosterparkplatz

Mittlere Schwäbische Alb: rund um Lauterach

 

MittlereSchwAlbIm Rother Reiseführer Oberschwaben wird mit Tour 24 „Lauterach“ eine Rundwanderung durch drei Täler der Mittleren Schwäbischen Alb beschrieben. Die 12 km lange Rundwanderung führt durch das Lautertal, Wolfstal und Donautal. Die Highlights der Wanderung ist das Große Lautertal, das Wolfstal und der Blick auf Schloss Mochental. Der Wanderweg verläuft meist auf befestigten Wegen.

Die Gemeinde Lauterach, deren Name sich vom Flussnamen Lauter ableitet, wurde erstmals 1229 urkundlich erwähnt. Nach verschiedenen wechselnden Herrschaften kam das Gebiet 1803 endgültig an Württemberg. Mit Einrichtung des Oberamts Zwiefalten 1809 wurde das heutige Gemeindegebiet diesem zugeordnet, kam aber bereits 1810 zum Oberamt Ehingen. Seit der kommunalen Neugliederung 1938 gehörte Lauterach zum Landkreis Ehingen, der am 1. Januar 1973 im Alb-Donau-Kreis aufging. 1973 schloss sich die Gemeinde der Verwaltungsgemeinschaft Munderkingen an und konnte so ihre Selbständigkeit erhalten. Lauterach ist vorwiegend katholisch geprägt. Neben der Pfarrkirche im Ortsteil Neuburg bestehen auch Kapellen in den übrigen Ortsteilen. Die Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul in Untermarchtal betreiben im Ortsteil Talheim ein Erholungsheim für Ordensschwestern. Die wenigen evangelischen Bewohner Lauterachs gehören zur Kirchengemeinde in Mundingen. 

Unter den zahlreichen von der Alb zur Donau verlaufenden Tälern ist das Große Lautertal auf der Schwäbischen Alb zweifellos eines der bekanntesten und am meisten besuchten. Dies gilt auch für das Wolfstal, das linke Nebental, das sich von seiner Einmündung bei Lauterach weit nordwärts in den Albkörper hineinzieht. Die großartige Schlucht, in der sich der Weg durch enge Felsentore zwängen muss, trägt einen schönen Wald mit reicher Flora. Die Wandertour führt durch die malerischen unteren Teile beider Täler. Einen Höhepunkt bildet die Kreuzhalde mit dem großen Rast-, Grill- und Spielplatz.

Schloss Mochental ist ein Schloss im Renaissance-Stil. Das Schloss liegt oberhalb der Donau im Kirchener Tal rund 8 km westlich von Ehingen am Südrand der Schwäbischen Alb. Dem dreiflügeligen Schloss angegliedert ist direkt unterhalb ein landwirtschaftliches Gut, das zusammen mit dem Schloss ein nahezu geschlossenes Geviert bildet. In den Räumlichkeiten des Schlosses werden wechselnde Ausstellungen der klassischen Moderne und Gegenwart gezeigt. In der Nikolauskapelle und im Hubertussaal finden Konzerte und Lesungen statt. Seit 1985 sind in einem Besenmuseum Besen aus aller Welt ausgestellt.

Wegstrecke:
Untermarchtal - Bahnhof - Bergstraße - Hochsitz - Blick auf Barockschloss Mochental - Sauberg - Sauberghütte - Teich - Wolfstal - Bärenhöhle - Tal der Großen Lauter - Parkplatz - Tuffsteinsäge - Infozentrum - Lauterach - Wasserkraftwerk - Lautermündung - Straßenviadukt - Untermarchtal