Mittlere Schwäbische Alb: Rund um Laichingen

 

Ein Stück Schwäbische AlbEine schöne selbstgeplante Wanderung auf der Schwäbischen Alb verläuft rund um Laichingen. Die 21 km lange Rundwanderung startet und endet am Marktplatz in Laichingen. Die Highlights der Tour sind die St.-Albans-Kirche in Laichingen und das Wildgehege nahe der Leinenweberstadt. Der Wanderweg verläuf meist auf befestigten Wegen.

Laichingen ist die größte Stadt in der Umgebung. Sie nimmt deshalb gemeinsam mit Blaubeuren die Funktion eines Mittelzentrums wahr. Die Leinenweberstadt liegt auf der Laichinger Alb, einem Teilgebiet der Schwäbischen Alb. Sie liegt auf einem früheren Vulkanschlot auf der Albhochfläche, etwa 25 km westlich von Ulm.

Die Leinenweberei war ein bedeutender Wirtschaftszweig. In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg waren die Folgen des Kriegs in der kleinen Stadt Laichingen, an der Grenze der amerikanischen Besatzungszone, noch sehr zu spüren. Viele der Laichinger Firmen wurden während des Krieges zur Herstellung von kriegsnotwendigen Materialien, wie Fallschirme benutzt oder sogar ganz ausgeräumt um für die Metallindustrie genutzt zu werden. Doch nach Kriegsende bekamen 6 Laichinger Firmen eine Genehmigung der amerikanischen Militärregierung ihre Produktion wieder aufnehmen zu dürfen.

So wurden viele Webstühle wieder aufgebaut und in Gang gesetzt. Als Laichingen in die Französische Besatzungszone überging, mussten die Textilbetriebe viele ihrer Waren als Reparationszahlungen an die französische Besatzungsregierung abgeben. Mit der Währungsreform füllten sich die Schaufenster und auch die Textilindustrie konnte davon profitieren. Die Nachfrage an Textilien stieg nach dem Krieg enorm an und vor allem Bettwäsche der Leinenweber war nun gefragt. Dies führte zu einem regelrechten Aufschwung dieses Industriezweigs. Im Jahre 1948 waren alle Betriebe in der Leinenweberstadt vollbeschäftigt und daraufhin folgte 1950 bis 1960 eine Welle von Unternehmensgründungen, da jeder an dem Aufschwung teilhaben wollte. In den nächsten 10 Jahren wurden viele Textilwaren in Laichingen hergestellt. Es kristallisierten sich große und namhafte Firmen, wie etwa Pichler Textilien und Wäschekrone heraus.

Bekannt ist Laichingen auch durch die Laichinger Tiefenhöhle, die einzige zur Schauhöhle ausgebaute Schachthöhle in Deutschland, die eine begehbare Tiefe von 55 m aufweist. Die Höhle liegt etwa 1 km südlich von Laichingen. Sie wurde 1892 von dem Sandgräber Johann Georg Mack zufällig entdeckt.

Heroldstatt liegt auf der Blaubeurer Alb, einem Teil der Schwäbischen Alb, etwa 25 km westlich von Ulm. Der 30 m hohe Heroldstatt-Turm steht etwa 2 km nordwestlich des Ortsteils Ennabeuren im Randbereich des ehem. Truppenübungsplatzes Münsingen und wurde 1981 errichtet. Der Turm des Schwäbischen Albvereins ist frei zugänglich.

Wegstrecke:
Laichingen - Marktplatz - Saatschulweg - Wildgehege - Hardweg - Dürrer Rain - Feldstetten - Nattenbucher Weg - Nattenbucher Hüle - Steinge - Heroldstatt - Sontheim - Eichhalde - Albhof - Tiefenhöhle - Höhlenweg - Hagenäcker - Laichingen

Jakobsweg Etappe 7a: von Neckartailfingen nach Esslingen

 

JakobswegWegzeichenDie Etappe 7a des Jakobsweges Rothenburg-Rottenburg führt von der Ortsmitte in Neckartailfingen über die Filderebene zum Bahnhof in Esslingen. Das Highlight der 23 km langen Streckenwanderung ist das Kloster in Denkendorf. Schön ist zu Beginn der Tour der Wanderweg auf der Filderebene mit Blick auf Neckar und Albtrauf. Der Wanderweg verläuft meist auf befestigten Wegen.

Das Kloster Denkendorf war ein dem heiligen Pelagius geweihtes Stift des Ordens der Chorherren vom Heiligen Grab in Denkendorf. An den früheren Präzeptor, den Theologen und Schriftsteller Johann Albrecht Bengel, erinnert im Klostergebäude eine kleine literarische Gedenkstätte, das sogenannte Bengelstüble. Gezeigt werden Ausgaben von Bengels Werken, Porträtbilder und verschiedene persönliche Dokumente. Seit Aufgabe der Landeskirchlichen Fortbildungsstätte stehen die Vitrinen leer. Im September 2015 gab die Evangelische Landeskirche bekannt, dass Teile des Klosters vorübergehend für die Unterbringung von Flüchtlingen zur Verfügung gestellt werden.

Der Wanderweg führt am Waldhauser Schloss vorbei (einem einstigen römischen Gutshof) von dem allerdings nur noch Reste zu sehen sind. Der auffällige Geländepunkt mit seinen heute noch knapp 2 m hoch aufragenden Schutthalden ist in der Oberamtsbeschreibung von 1848 noch als „Burg Waldhausen“ erwähnt. Bei begrenzten archäologischen Ausgrabungen 1895 und 1899 gelang es, die Ruinenreste richtig als römischen Gutshof zu bestimmen. Es handelt sich um eine der größten und besten erhaltenen Anlagen des Landes. Das über 50 m große Herrenhaus lag im Westteil eines ausgedehnten mauerumschlossenen Hofareals. Sein Grundriß ist oberflächlich nur noch in groben Zügen zu erkennen. Dachziegel, eine aufwendige Heizanlage und bemalter Wandverputz zeugen vom Luxus der Bewohner. Unter einem zweiten Schutthügel von ca. 20 m Durchmesser an der Südwestecke der Umfassungsmauer verbirgt sich wahrscheinlich ein Badegebäude, das bei keiner besser ausgestatteten Villenanlage fehlen durfte. Beim Waldhäuser Schloss handelt es sich vielleicht um den Besitz eines wohlhabenden Ratsherren aus der nahen römischen Ansiedlung bei Köngen. Sein Landgut lag nur 300 m östlich der wichtigen Fernverbindungsstraße zwischen Cannstadt und Rottenburg.

Der Wanderweg führt auch an einer Alpakafarm vorbei. Im Hofladen für Alpakaprodukte werden hochwertigste Naturfasern und edle Textilprodukte angeboten. Aus Alpakawolle lassen sich in Deutschland Alpakabettdecken, Unterbetten und Kissen, Handstrickgarn und Filzsohlen herstellen. Es werden auch Farmführungen angeboten.

Die Heimat der Alpakas befindet sich in Chile, Peru und Bolivien. Ebenso wie Lamas wurden auch Alpakas bereits vor ca. 5.000 Jahren von den Inkas als Fleisch- und Wolllieferanten geschätzt und domestiziert. Nach ihrer drastischen Dezimierung durch die Spanier verdankten die verbleibenden Tiere ihr Überleben ihrer Bedeutung für die Bergbauern. Dort lebten sie jahrhundertelang in 4.000 bis 5.000 Metern Höhe auf den Hochebenen der Anden. Sie passten sich dort der nährstoffarmen Vegetation an.

Wegstrecke:
Neckartailfingen - Schulberg - Hochen - Alpakafarm Schaber - Bauernwald - Aich - Hardt - Pfeiferbrunnen - Oberensinger Höhe - Hopfenhof - Sauhag - Spitzhauweg - Waldhäuser Schloß - Saatschulweg - Sühnekreuz - Denkendorfer Weg - Lindenhof - Herrenbirkachweg - Denkendorfer Sträßle - Sulzbach - Unterquerung A8 - Talbrücke - Denkendorf - Kloster Denkendorf - Stiftskirche St. Pelagius - Körsch - Grund - Einflugschneise - Vereinsheim - Bergheim - St. Maria - Michaelskirche - Bangert - Jugendfarm Esslingen Zollberg - Esslingen - Neckar - Vogelsangbrücke - Bahnhof