Schwarzwald Nord: Ruhestein – Obertal

 

Die 27 km lange Wanderung Nr. 36 (Schwarzwald Nord, Bergverlag Rother, Obertal – Ruhestein – Melkereikopf) startet und endet am Ruhestein. Der an der Schwarzwaldhochstraße gelegene Ruhestein ist der Ausgangspunkt dieser Rundwanderung. Leicht aufwärts geht es zum Vogelskopf, der einen schönen Aussicht zur Hornisgrinde ermöglicht. Der folgende Melkereikopf bietet eine Ausblick von oben auf den Karlsruher Grat, der von Ottenhöfen aus gewandert werden kann. Die weitere Strecke verläuft auf dem Westweg zum Schliffkopf. Bei meiner Wanderung hatte ich u.a. von der Aussichtsplattform Steinmäuerle tolle Ausblicke auf ein Wolkenmeer über dem Rheintal. Die weitere Wanderung verläuft nun auf einem Waldpfad abwärts zum Murgursprung. Aus einem Rohr hinter einem Wasserhäuschen kommt die Murg zu Tage. Auf einem Asphaltweg geht es nun weiter abwärts zur Köpflesbauern-Durchlasshütte. Der Weg wechselt auf die rechte Murgseite und führt entlang der Rechtmurgspur (Langlaufroute) zur Gaststätte Fischerstüble am Ortseingang von Buhlbach. Immer wieder führt der Wanderweg an unterschiedlichen Brunnen vorbei, die mit einem Schild benannt sind. Nach Buhlbach folgt der Ort Baiersbronn-Obertal. Vom Obertal beginnend führt ein Wanderweg und Lehrpfad durch das Rotmurgtal wieder zurück zum Ruhestein. Insgesamt verläuft der Wanderweg auf gut befestigten Wegen – kleine Ausnahme ist ein Abschitt von der Schwarzwaldhochstraße abwärts zum Murgursprung.

Die Murg entsteht aus zwei größeren Quellbächen im westlichen Gebiet der Gemeinde Baiersbronn. Unterhalb des Schliffkopfs auf etwa 870 m Höhe entsteht, etwas oberhalb des Murgursprungs, aus den Quellfließen Schurbach und Tränkenteich als Hauptquellbach die Rechtmurg. Der andere, linksseitige Quellbach ist die Rotmurg, die unterhalb der Passhöhe Ruhestein (915 m) dem Rotmurgbrunnen entfließt und von Quellfließen wie dem Finsterbächle und Muckenbächle gespeist wird.

Am Ruhestein soll bis 2019 ein neues Nationalparkzentrum entstehen. Nach intensiven Beratungen hatte sich die Jury einstimmig für den Entwurf des interdisziplinären Planerteams Sturm + Wartzeck GmbH, Dipperz (Architektur), schlaich bergermann und Partner – sbp gmbh, Stuttgart (Tragwerksplanung), EWT Ingenieure GmbH, Grebenhain (Technische Gebäudeausrüstung) und landschaftsarchitektur gmbh, Bonn Landschaftsarchitektur), ausgesprochen. Neben Informationen für den Aufenthalt im Nationalpark ist im neuen Nationalparkzentrum, für das 18,5 Millionen Euro eingeplant sind, auch eine große Ausstellung vorgesehen, die an das Thema Wildnis heranführen wird. Die Gäste dürfen sich außerdem auf eine kleine Gastronomie und einen Shop freuen. 2016 soll der Bau beginnen. Leider werden heute schon Wanderstreckenabschnitte für den Holzneubau geschlossen, weil Stromleitungen für das neue Besucherzentrum am Ruhestein an diesem Weg verlegt werden.

Wegstrecke:

Ruhestein – Am Vogelskopf – Schöne Aussicht – Melkereikopf – Sohlbergsblick – Schweinkopf – Hübscher Platz – Schliffkopf – Wanderparkplatz Steinmäuerle mit Aussichtsplattform – Rechtmurgtal – Murgursprung – Herdeger-Brunnen – Köpflesbauern-Durchlasshütte – Schifferhalde-Brunnen – Fischzucht – Gaststätte Fischerstüble – Öchsle-Brunnen – Hänger-Brunnen – Buhlbach – Schwarzer-Brunnen – Obertal – Rotmurgwiesen – Rotmurg-Schanze – Webers-Karles-Brunnen – Heuhütte – Häusleshütte – Häusles-Brunnen – Steinhütte – Kalter-Brunnen – Roter-Schliff Brunnen – Ruhestein

 

Westweg Etappe 4

 

WestwegZeichenDie vierte Etappe des Westweges verläuft von Unterstmatt zur Alexanderschanze und ist ca. 28 km lang. Die Highlights der Tour sind die Ausblicke von der Hornisgrinde und dem Schliffkopf, der Mummelsee und der Wildsee. Der Wanderweg wechselt regelmäßig zwischen befestigten Wegen und schmalen Waldpfaden.

Die Hornisgrinde ist mit 1163 m der höchste Berg des Nordschwarzwaldes. Der eher ungewöhnliche Namen leitet sich vermutlich vom lateinischen mons grinto ab, was so viel wie sumpfiger Kopf bedeutet und auf das Hochmoor hinweist. Eine andere Deutung des Namens ist aus den Begriffen Horn, miss und grind abgeleitet und bedeutet so viel wie kahler Bergrücken, der auf seiner Höhe ein Moor trägt. Die Grinden – baumlose Feuchtheiden auf der Hochfläche – entstanden nach der Rodung des Waldes und der anschließenden Nutzung als Weidefläche (ab dem 15. Jahrhundert). Dagegen ist das bis zu fünf Meter starke Hochmoor im südöstlichen Bereich des Gipfelplateaus von Natur aus unbewaldet. Es wird angenommen, dass es mindestens 6.000 Jahre alt ist. Die Hornisgrinde gehört zu den niederschlagsreichsten Orten in Deutschland. Der trockenste Monat ist der Februar; am meisten regnet es im Juni.

Der 17 m tiefe Mummelsee ist ein Karsee und liegt knapp über 1.000 m hoch. Der See zählt zu den meistbesuchten Seen in Baden-Württemberg, da er direkt an der Schwarzwaldhochstraße liegt. Der Name des Mummelsees geht zurück auf die weißen Seerosen, im Volksmund Mummeln genannt, die dort früher zahlreich vorkamen. Um den See ranken sich etliche Sagen. Einer Sage nach lebte in dem See eine Nixe, die den Menschen nachts Hilfe gewährte und mit ihnen tanzte, sang und spielte. Die Sagen inspirierten Eduard Mörike zu seinem Gedicht „Die Geister am Mummelsee“.

Der Schliffkopf liegt an der Schwarzwaldhochstraße und ist Standort eines gleichnamigen Vier-Sterne-Wellness-Hotels. Ende Juni 2003 wurde beim Schliffkopf der Sturmwurf-Erlebnispfad „Lotharpfad“ eröffnet. Entlang eines 800 Meter langen Lehr- und Erlebnispfades auf einer zehn Hektar großen Sturmwurffläche können Besucher beobachten, wie nach und nach die Sturmfläche, die 1999 vom Orkantief Lothar eingerissen wurde, wieder neu besiedelt wird. Der Schliffkopf ist Quellgebiet für die Acher und die Murg.

Wegstrecke:
Unterstmatt - Hans-Reymann-Weg - Ochsenstall - Bismarckturm - Hornisgrinde - Mummelsee - St. Michaelskapelle - Mummelseetor Seebach - Seibelseckle - Hellmut-Gnädinger-Weg - Achertal-Blick - Denkmal Orkan Lothar - Darmstädter Hütte - Michael-Glaser-Weg - Julius Euting Grab - Wildseeblick - Seekopf - Ruhestein - Schliffkopf - Renchtalblick - Lotharpfadblick - Röschenschanze - Hotel Zuflucht - Alexanderschanze (973 m)