Kraichgau: Vaihingen/Enz, Kammertenberg und Mühlacker

 

Kraichgau LogoEine aussichtsreiche Wandertour im Enztal verläuft vom Bahnhof in Vaihingen/Enz über den Kammertenberg zum Bahnhof in Mühlacker. Die Highlights der 19 km langen Streckenwanderung sind die Ausblicke von den Weinbergen auf Roßwag, Mühlhausen an der Enz und Lomersheim. Der Wanderweg verläuft meist auf befestigten Wegen und ab und zu auf schmalen Pfaden.

Der Kammertenberg ist eine durch Talmäandrierung herauspräparierte Erhebung im Tal der dem Neckar zufließenden Enz zwischen den Stadtteilen von Mühlacker, Mühlhausen und Lomersheim. Er erstreckt sich mit einer Länge von ca. 2 km von Nord nach Süd und erscheint aus der Talperspektive von Lomersheim her als Tafelberg mit westexponiertem Steilhang und spärlicher, mediterran anmutender Vegetation.

Am steilen Westhang ist die Vegetation aufgrund geringer Bodenbildung, edaphischer Trockenheit und wegen des bis in die 1950er-Jahre üblich gewesenen Abflammens in einem Sukzessionsstadium mit Kiefern und offenen Heideflächen, auf denen u. a. die Küchenschelle und vereinzelt Orchideen wachsen. Das Gebiet ist seit 2012 als Naturschutzgebiet Kammertenberg mit einer Größe von 18 ha ausgewiesen.

Roßwag ist ein Stadtteil der Großen Kreisstadt Vaihingen an der Enz und ist als Weinbauort bekannt. Die Enz bildet bei Roßwag eine weite, nach Norden offene Schleife. Die Landschaft um Roßwag wird beherrscht durch das Tal der mittleren Enz, die auf ihrem Weg durch den oberen Muschelkalk die charakteristischen Enztalschlingen gebildet hat. Auch wenn sich die Roßwager eher zum Heckengäu zugehörig fühlen, das sich entlang dem Ostrand des Nordschwarzwaldes bis in die Gegend südlich von Nagold hinzieht, wird ihre Markung aus physisch-geographischer Sicht zum Strohgäu im Naturraum Neckarbecken gezählt.

Mühlhausen an der Enz ist ein Stadtteil von Mühlacker. Der einst reichsunmittelbare Weinbauort war bis zum 31. Januar 1972 eine selbstständige Gemeinde. Mühlhausen liegt östlich von Lomersheim an der Ostflanke eines Mäandersporns im Bereich der mittleren Enz. Diese bildet von Lomersheim kommend drei markante Schlingen.

Das Enztal zwischen Mühlacker und Vaihingen ist eines der wenigen Weinbaugebiete Württembergs mit reinen, mineralstoffreichen Muschelkalkböden. Die steilen sonnenexponierten Weinberg-Terrassen werden großteils noch bewirtschaftet. Mühlhausen hat mit Roßwag eine eigene Weinbaugenossenschaft, an deren Kelter viele Winzer aus der Umgebung ihre Trauben abliefern. Die vielfach ausgezeichneten Genossenschaftsweine werden hier auch direktvermarktet.

Lomersheim an der Enz ist seit 1971 ein Stadtteil der Großen Kreisstadt Mühlacker im Enzkreis. Dass die Lomersheimer im Volksmund „d’Geißraufa“ genannt werden, soll der Legende nach einem der Könige von Württemberg geschuldet sein, der beim Blick auf das Dorf aus Südwesten Lomersheim wegen seiner Baustruktur mit einem Futtertrog für Geißen verglich. Dazu trugen sicherlich die vielen „Wengertmäuerla“ des feingliedrig terrassierten Südhanges unterhalb des Bergfrieds bei.

Die Weingärten auf den kalkigen Enztalhängen in und um Lomersheim verweisen wiederum auf das Wirken des Klosters Maulbronn zurück, das seit dem Hochmittelalter mit einer örtlichen Kelter und einem im Herbst eigens bestellten Keltermeister den Weinbau auch in Lomersheim intensivierte und u. a. die Weinbergparzellen am Kammertenberg, am Dahberg und am Mönchberg verpachtete. 

Wegstrecke:
Vaihingen/Enz - Bahnhof - KZ Friedhof - Stein & Kieswerk - Illingen - Neuapostolische Kirche - Tier-Gnadenhof Illingen - Weinberg Rosswag - Flößerbrunnen - Enz - Martinskirche - Schloßwiesen - Burgruine Altroßwag - Mühlhausen an der Enz - Alte Steige - Renaissancesschloss Mühlhausen - Schloss Mühlhausen - Kammertenberg - Modellfluggelände - Untere Au - Lomersheim - Peterskirche - Stumpen Lomersheim - St. Peter - Mühlacker - Burg Löffelstelz - Geißbergweg - Herz-Jesu-Kirche - Pauluskirche - Bahnhof

Mühlhausener Wacholderheide und Schwenninger Moos

 

Auf dieser aussichtsreichen Rundwanderung erkundet der Wanderer zahlreiche Naturschönheiten der Baden-Württembergischen Doppelstadt Villingen-Schwenningen. Start und Ende der 19 km langen Rundwanderung ist der Bahnhof in Schwenningen. Die Highlights dieser Tour sind die Mühlhausener Halde, der Türnleberg und das Schwenningen Moos. Der Wanderweg verläuft auf befestigten Wegen.

Der Türnleberg ist ein Berg mit einer Höhe von 793 m ü. NN beim Villingen-Schwenninger Stadtteil Mühlhausen. Der Türnleberg liegt auf der ehemaligen Landesgrenze zwischen Baden und Württemberg, in der Nähe des Burgrains (765 m ü. NN) von Hochemmingen. Unterhalb des Türnlebergs ist ein Grabhügel eines keltischen Burgherrn. Auf dem Türnleberg befanden sich eine keltische Siedlung und eine mittelalterliche Burg, von denen kaum noch etwas zu sehen ist.

Das Naturschutzgebiet Mühlhauser Halde liegt auf dem Gebiet der Stadt Villingen-Schwenningen im Schwarzwald-Baar-Kreis. Es handelt sich um ein „vom Menschen geprägtes, reich strukturiertes Gebiet mit Wacholderheiden, Magerrasen, Feldgehölzen, Baumgruppen, Quellaustritten mit kleinen Kalkflachmooren, Fettwiesen, bachbegleitenden Hochstaudenfluren und Gehölzen sowie Flachwasserteichen – ein Lebensraum für eine Vielzahl seltener und geschützter Tier- und Pflanzenarten“.

Das Schwenninger Moorgebiet ist drei Quadratkilometer groß, befindet sich 705 m ü. NHN und ist Naturschutzgebiet. Durch das Moor verläuft die Europäische Wasserscheide, die die Zuläufe von Rhein und Donau trennt: Im Moor ist der Ursprung des 362 km langen Neckars, der bei Mannheim in den Rhein mündet. Eine Kalkmergel-Quelle innerhalb des Moores könnte am ehesten als Neckarursprung bezeichnet werden, liegt aber in einem geschützten Gebiet und ist daher für Besucher nicht zu sehen. Außerdem ist das Moor Quellgebiet des Talbachs, der bei Marbach, einem Stadtbezirk Villingen-Schwenningens, in die Brigach, einen der beiden Quellflüsse der Donau, mündet.

Um das Kerngebiet des Schwenninger Mooses führt ein Wanderweg durch Fichten- und Birkenwald, von dem aus man teilweise auf die freie Moorfläche sehen kann. Über einen kurzen Steg kann man die sich regenerierende Vegetation des Moors aus der Nähe ansehen, ohne widerrechtlich das Moor zu betreten oder zu schädigen. Im Schwenninger Moos beginnt auch der Fernwanderweg Neckarweg, der dem Neckarlauf bis zur Mündung in Mannheim folgt.

Wegstrecke:
Schwenningen - Bahnhof - Pauluskirche - Panoramaweg - Frühlingshalde - Veesenwaldrundweg - Setzebrünnele - Türnlebergweg - Türnleberg - Steinriffele - Mühlhausen - Sankt Georg - Scheibenweg - NSG Mühlhauser Halde - Wegkreuz Fa. Mezler - Wegkreuz Wagner - Wittmannstalweg - Muselquelle - Sandspitz - Kügelbühl - Fesenwald - Schwenninger Moos - Moosbach - Bauchenbergweiher - Neckarquelle - Möglingsee - Neckar - Margarete-Hoffer-Weg - Bahnhof