Remstal: von Endersbach nach Esslingen

 

Eine eigengeplante Streckenwanderung verläuft aussichtsreich vom Remstal ins Neckartal. Start der 19 km langen Wandertour ist der S-Bahnhof in Endersbach. Die Tour führt auf einer Teilstrecke des Georg-Fahrbach-Weges zum Tourziel – dem Bahnhof in Esslingen. Die Highlights der Tour sind der Kernenturm, die Grabkapelle auf dem Württemberg und die Altstadt von Esslingen. Der Wanderweg verläuft meist auf befestigten Wegen.

Stetten im Remstal ist der südliche Teilort der Gemeinde Kernen im Remstal im Rems-Murr-Kreis. Stetten bildet den südlichen Teil der Gemeinde. Es befindet sich im Tal des Haldenbachs. Der Ort ist umgeben von Weinbergen. Am Südrand des Ortes beginnt der Schurwald. Stetten war lange Zeit durch Landwirtschaft und Weinbau geprägt. Auch heute existieren noch einige Weinbetriebe im Ort. In Stetten existieren hochwertige Weinlagen, wie beispielsweise das Stettener Brotwasser.

Der Kernenturm steht im Rems-Murr-Kreis auf dem namensgebenden Kernen, einem Berg im Westen des Schurwaldes. Er befindet sich zwischen Kernen im Remstal im Nordnordosten, Stetten (zu Kernen im Remstal) im Ostnordosten, Esslingen im Süden, Uhlbach im Westsüdwesten und Fellbach im Nordwesten. Zum Turm führen mehrere Waldwege, und vorbei verläuft der Württembergische Wein-Wanderweg.

Von der Kernenturm-Aussichtsplattform fällt der Blick nicht nur auf die im Remstal gelegenen Ortschaften, sondern er reicht bei klarem Wetter bis zum 80 km im Nordwesten entfernten Katzenbuckel im Odenwald. Im Norden sind die Löwensteiner Berge und im Nordosten der Welzheimer Wald hinter dem Remstal zu erkennen. Durch Bäume verdeckt und dadurch nur im Winter – ohne Laub – zu erkennen sind im Osten die „Drei Kaiserberge“ (Stuifen, Rechberg und Hohenstaufen). Nach Süden und Südwesten schaut man bis zur langgestreckten Schwäbischen Alb, in der unter anderen der Plettenberg (1002 m ü. NN) in 73 km Entfernung zu erkennen ist. Nach Westen fällt der Blick über den Stuttgarter Talkessel und damit über das Neckartal und die daran angrenzenden Bergzüge und Naturparks (z. B. Naturpark Stromberg-Heuchelberg) bis zum Nordschwarzwald.

Das Dorf Rotenberg (früher auch „Rothenberg“) wird 1248 zum ersten Mal urkundlich erwähnt und gehörte zum Kernbestandteil Altwürttembergs. Jahrhunderte prägte die wehrhafte Burg Wirtemberg, die Stammburg der Württemberger, das Bild zwischen der freien Reichsstadt Esslingen am Neckar und der Residenzstadt Stuttgart, ehe sie im Jahre 1819 auf Beschluss des damaligen Königs Wilhelm I. vollständig abgetragen wurde. An ihrer Stelle ließ er ein prachtvolles Mausoleum, die Grabkapelle auf dem Württemberg, für seine früh verstorbene zweite Frau, die Zarentochter Katharina Pawlowna, erbauen. 1907 wurde der Berg Rotenberg mit der Grabkapelle durch König Wilhelm II. offiziell in Württemberg umbenannt.

Uhlbach ist ein Stadtteil von Stuttgart, verwaltet vom Stadtbezirk Obertürkheim und umgeben von den Nachbarorten Obertürkheim, Rotenberg und Esslingen am Neckar. Der in einem Talkessel liegende Weinort Uhlbach wurde erstmals im Jahre 1247 urkundlich erwähnt. Die Uhlbacher Kelter wird schon 1366 erwähnt, die Andreaskirche wurde 1490 erbaut und das imposante Fachwerk-Rathaus entstand 1612. Uhlbach und Obertürkheim waren im Mittelalter Grenzorte. Hier stieß das Gebiet der Württemberger an das Gebiet der Freien Reichsstadt Esslingen am Neckar. Der Obst- und Weinanbau ist neben dem Tourismus der wichtigste Erwerbszweig Uhlbachs, auch heute noch betreiben viele Familien in Uhlbach ihre Weinberge sowie eine Familie eine Besenwirtschaft. Die 1907 gegründete Weingärtnergenossenschaft Uhlbach vereinigte sich 2007 mit den Rotenberger Weingärtnern zum Collegium Wirtemberg – Weingärtner Rotenberg & Uhlbach eG.

Wegstrecke:
Endersbach - Bahnhof - kath. Kirche - ev. Kirche - Mühlbach - Biotop Seewiesen - Zur Seemühle - Strümpfelbach - Im See - Haldenbach - Stetten - Schlosskapelle - St. Veits-Kirche - Gaiernweg - Kernenturm - Kaiserstraße - Egelseer Heide - Karl-Münchinger-Weg - Blasiusweg - Rotenberg - Grabkapelle auf dem Württemberg - Wandelweg - Uhlbach - Andreaskirche - Sulzgrieserstraße - Rüdern - Esslinger Panoramaweg - Neckarhalde - Oberer Neckarhaldenweg - Neckarhaldenweg - Esslingen - Frauenkirche - Münster St. Paul - Stadtkirche St. Dionys - Neckar - Bahnhof

Bietigheim-Kleiningersheim-Besigheim: Burgen und Schlösser

 

Bietigheim WappenEine schöne abendliche Rundwanderung verläuft von Bietigheim ausgehend nach Kleiningersheim und über Besigheim wieder zurück nach Bietigheim. Die 21 km lange Rundwanderung startet und endet am Enztalviadukt in Bietigheim. Die Highlights der Tour sind die Schlösser in Bietigheim, Ingersheim und die Obere Burg Besigheim. Der Wanderweg verläuft meist auf befestigten Wegen.

Das Schloss Bietigheim befindet sich am südwestlichen Rand der Altstadt Bietigheims in der Nähe des Marktplatzes. Die gesamte Schlossanlage soll auf Bestreben von Antonia Visconti, Ehefrau von Graf Eberhard III. von Württemberg, 1386 erbaut worden sein. Zur Anlage zählten der Amtshof, das Schloss, ein Fruchtkasten, Keller und Schlosskelter. Nach der Eingliederung Ingersheims in das Amt Bietigheim wurde wegen Platzmangels im Amtshof 1506 das Neue Schloss oder Württembergische Amtsschloss errichtet, welches den Amtssitz des Vogtes darstellte. Dieses wurde 1542 zur heutigen Größe ausgebaut. Im Jahre 1707 wurden mehrere Gebäude durch einen Brand schwer beschädigt, einzig das Amtshaus blieb unversehrt. Da das Alte Schloss seit 1667 unbewohnt war, entschied sich der Herzog von Württemberg, es nicht wieder aufbauen zu lassen. Die Ökonomiegebäude des Schlosses wurden jedoch von der Landeskirchengutsverwaltung und der Rentkammer Bietigheim in den nachfolgenden Jahren neu gebaut.

Das Schloss Kleiningersheim ist ein historisches Bauwerk in der Gemeinde Ingersheim. Das Schloss ist Nachfolgebau der wahrscheinlich zwischen dem 12. und dem 14. Jh. entstandenen und im 16. Jh. verfallenen Burg der Herren von Ingersheim. Um das Jahr 1580 errichtete Ritter Caspar Nothafft direkt neben den Resten der Burg, die heute immer noch teilweise erhalten sind, das Schloss im Stil der Renaissance. 1600 wurde das Schloss vom Herzog von Württemberg als Lehen an den Geheimen Regierungsrat Melchior Jäger aus Gärtringen vergeben. 1726 kaufte der Freiherr von Woellwarth das Schloss, bevor das Herzogtum Württemberg es einige Jahre später zurückkaufte. 1911 und 1912 wurde das Schloss für den Stuttgarter Unternehmer Carl von Ostertag-Siegle, der es einige Zeit zuvor erworben hatte, durch den Architekten Simmel umgebaut. 1963 kaufte Walter Leibrecht das Schloss, das dann als Verwaltungsgebäude des Schiller Colleges genutzt wurde. Heute dient es als Wohnsitz der Familie.

Die Obere Burg Besigheim ist eine ehem. Burganlage in der Kirchstraße am südlichen Zugang der Stadt Besigheim. Die Burg wurde 1215/30 von Markgraf Hermann V. von Baden erbaut und 1312 erwähnt. Erhalten sind das Burghaus Steinhaus, der ehemalige Palas der Burg mit romanischem Kamin und Aborterker sowie der runde mit Buckelquader gemauerte 36 m hohe Bergfried, der nach dem Turmwärter Schoch benannte Schochenturm (1220 errichtet). Im 16. Jh. wurde eine Wärterwohnung eingerichtet. Das Burghaus ist über den Bogen des Stadttors mit dem Turm verbunden. Die Ausstattung mit romanischem Kamin und Aborterker findet sich auch in der unteren Burg wieder.

Wegstrecke:
Bietigheim - Enztalviadukt - Bürgergarten - Alte Enzbrücke - Schillerplatz - Sand - Bietigheimer Forst - Affalterbacher Allee - Lusthaus - Rodsträßle - Holderhof - Wurmberg - Kleiningersheim - Burgweg - Schloss Kleiningersheim - Saalenhof - Neckarhalde - Besigheim - Wasserturm - Wartturm - Altstadt - Bahnhof - Sachsenheimer Steige - Betzenloch - Löchgauer Tal - Bergweg - Bergstraße - Kronenviertel - Alte Enzbrücke - Enztalviadukt