Heckengäu: Wiernsheim, Mönsheim und Iptingen

 

Wiernsheim WappenIm Wanderführer „Heckengäu“ aus der Reihe Natur-Heimat-Wandern ist mit Tour 29 eine Wanderung rund um Wiernsheim beschrieben. Die 20 km lange Rundwanderung startet und endet am Marktplatz in Wiernsheim. Die Highlights der Tours sind der steinerne Turm asu dem 13 Jhd. in Mönsheim und der Wanderweg durch das Heutal. Der Wanderweg verläuft auf befestigten Wegen und auf Wiesenwegen.

Wiernsheim ist eine Gemeinde im Enzkreis. Der Ort liegt im Heckengäu auf der sogenannten Platte etwa 150 m oberhalb des Enztales. Zur Gemeinde Wiernsheim gehören die ehemals selbstständigen Teilorte Iptingen, Pinache und Serres. Nach deren Eingemeindung blieben die Namen der ehemals selbständigen Gemeinden als Teilortsnamen erhalten. Die Gründung der ältesten Ortsteile Wiernsheim und Iptingen geht auf die Zeit zwischen 500 und 700 zurück. Urkundlich erwähnt wurden die beiden Orte erstmals im 12. Jhd. Die Ortsteile Pinache und Serres wurden im Jahr 1699 von Glaubensflüchtlingen (Waldenser) gegründet, denen der Herzog von Württemberg nach deren Vertreibung aus dem Piemont im heutigen Norditalien, Land zugewiesen hatte. Mit der Reformation wurde Wiernsheim wie ganz Württemberg evangelisch. Die Gemeinden der protestantischen Waldenser, die 1699 in Pinache und Serres angesiedelt worden sind, sind inzwischen in der Evangelischen Landeskirche aufgegangen. Ende des 18. Jhds führte Johann Georg Rapp von Iptingen aus eine Gemeinde radikaler Pietisten, von denen ein Großteil mit Rapp zusammen Anfang des 19. Jhds nach Nordamerika auswanderte.

Mönsheim ist eine Gemeinde im Enzkreis. Die Gemeinde liegt im Heckengäu, jeweils etwa 15 km von Pforzheim, Mühlacker und Leonberg entfernt. Wahrzeichen von Mönsheim ist der 22 Meter hohe steinerne Turm aus dem 13. Jhd. Der ehemalige Bergfried ist der letzte erhaltene Rest der ehemaligen Diepoldsburg. Die Diepoldsburg wurde während des Dreißigjährigen Krieges 1645 von französischen Truppen niedergebrannt, nur der ehemalige Bergfried blieb stehen. 

Aufgrund der Endung des Ortsnamens auf -ingen dürfte Iptingen als alemannische Gründung aus der Zeit vor 500 n. Chr. angesehen werden. Die früheste urkundliche Erwähnung Iptingens fällt in die Zeit um 1120. König Philipp bestätigte am 4. Februar 1206 die Zurückgabe des von Ulrich von Iptingen zuerst dem Kloster Maulbronn geschenkten, später aber dem Pfalzgrafen von Tübingen verkauften Eigenguts in Iptingen durch den letzteren an das Kloster. Ein herausragendes historisches Bauwerk in Iptingen ist die Wehrkirche, die auf eine alte Burg zurückgeht, die erstmals im Jahr 1194 urkundlich erwähnt wurde. Der heutige Kirchturm ist bis auf den später aufgesetzten Fachwerkteil mit Uhr und Glocken noch die alte Burg. Um 1250 kamen die heute noch erhaltenen Ringscheuern zur Vorratshaltung hinzu.

Wegstrecke:
Wiernsheim - Marktplatz - Wanderweg - Grenzbach - Paulinensee - Mönsheim - Rotweg - Weissacher Weg - Traufweg - Heutal - Iptingen - Kreuzbach - Breiter Weg - Wiernsheim

Heckengäu: Weissach und Mönsheim

 

Wappen WeissachMit Tour 30 ist im Wanderführer Heckengäu, Strohgäu, Glemswald (Reihe Natur-Heimat-Wandern) eine Rundwanderung um Weissach beschrieben. Die 22 km lange Rundwanderung startet und endet an der ehem. Kirchenburg in Weissach. Das Highlight dieser Wanderung ist das Schloss Obermönsheim. Der Wanderweg verläuft meist auf befestigten Wegen.

Weissacher Sage: Die Gemeinde Weissach musste in einer Notlage Teile von Waldungen in Bonlanden und im Maisental an das Kloster Maulbronn verpfänden. Die Klausel hieß, dass das Geld an einem bestimmten Tag des Jahres 1210 um 12 Uhr mittags dem Abt persönlich zurückgegeben werden müsste, sonst verfalle der Wald. Schultheiß und Magistrat von Weissach trafen pünktlich in Maulbronn ein, wo ihnen erklärt wurde, der Abt sei gerade noch nicht da, sie möchten sich gedulden und essen und trinken. Man gab ihnen gutes Essen und Wein sodass sie bald nicht mehr auf die Zeit achteten. Kurz nach 12 Uhr kam der Abt schließlich und erklärte den Weissachern, er habe das Geld nicht um 12 Uhr erhalten, und so sei der Wald an das Kloster verfallen. Darauf zogen die Weissacher verdrossen ab.

Aus Rache haben dann die Weissacher den Abt zwei Jahre später umgebracht, als dieser ohnehin vogelfrei war und deshalb keine Strafe drohte.

In Weissach, in Richtung Mönsheim und Flacht, befindet sich seit 1962 eine Teststrecke des Zuffenhausener Sportwagenherstellers Porsche. Im Entwicklungs- und Motorsportzentrum in Weissach werden die Rennfahrzeuge von Porsche produziert. Es liegt ca. 25 km vom Stammwerk Zuffenhausen entfernt. Neben Betriebsgebäuden stehen verschiedene Varianten eines Rundkurses und ein Skid-pad (Schleuderplatte) nicht nur für die Entwicklung, sondern auch für Schulungen von Porschefahrern zur Verfügung. Im April 2013 werden bereits 4.500 Mitarbeiter beschäftigt und ein weiterer Ausbau wurde genehmigt. Sowohl die Weissach-Achse als auch das optionale „Weissach-Paket“ des Porsche 918 wurden nach der Gemeinde benannt.

Das Schloss Obermönsheim (auch Schloss Hohengeissberg genannt) wurde im 16. Jhd. auf einem noch sichtbaren Unterbau einer Burg errichtet. 1918 ist das Schloss größtenteils abgebrannt; erhalten geblieben ist ein abgewinkelt angelegter Wohnbau mit einem Renaissance-Erker. Das Schloss ist heute im Privatbesitz.

Wegstrecke:
Weissach - Iptinger Weg - Rotweg - Schloß Obermönsheim - Mönsheim - Gaisbergweg - Küheichenweg - Unterer Gwänn Weg - Flacht - Weissach