31 Mai 15: Stromberg-Heuchelberg: rund um Bönnigheim

NaturparkStrombergDie 21 km lange Rundtour Nr. 7b (Naturpark Stromberg-Heuchelberg, Schwäbischer Albverein, Natur-Heimat-Wandern) ist eine Rundwanderung rund um Bönnigheim und den Michaelsberg.

1288 ging das Lehen für die Stadt Bönnigheim an Rudolf von Habsburg über, der die Stadt 1291 seinem Sohn Albrecht von Löwenstein-Schenkenberg überließ. Durch Erbschaft, Heirat und Kauf kam es zu einer Zersplitterung des Besitzes, aus dem das Ganerbentum hervorging, das bis 1750 Bestand hatte. Während dieser Zeit wurde der Besitz der immer noch unter Mainzer Hochherrschaft stehenden Stadt auf vier Adelsgeschlechter (Herren von Sachsenheim, Herren von Liebenstein, Herren von Gemmingen und Herren von Neipperg) aufgeteilt. Jedem Ganerben stand ein Viertel der Stadt zu. Diese Ganerbenverhältnisse galten auch im benachbarten Erligheim. 1750 kaufte Graf Friedrich von Stadion die Stadt und beendete damit das Ganerbentum. 1756 ließ er das prachtvolle Schloss bauen. 1785 ging die Stadt Bönnigheim durch Kauf Herzog Carl Eugens an Württemberg über. Dort gehörte es zum Oberamt Besigheim, das 1938 im Landkreis Ludwigsburg aufging.

Vom Michaelsberg hat man einen Rundblick bis auf den Odenwald (Katzenbuckel, Königstuhl), Löwensteiner Berge und der Schwäbischen Alb. In vorchristlicher Zeit war auf dem Michaelsberg ein Zentralheiligtum der Kelten. Bei den Römern krönte eine Tempelanlage die Bergspitze. Auf den Grundmauern des Tempels errichteten später die Franken eine Kapelle zum heiligen Michael. Neben der überwiegend romanischen Michaelskirche gibt es noch die Gebäude eines barocken Kapuzinerklosters, die heute als katholisches Jugendtagungshaus dienen.

Der Michaelsberg ist auch Gegenstand einer Legende, die Justinus Kerner in seinem Buch Das Bilderbuch aus meiner Knabenzeit festhielt:
„Man sagt, auf diesem Berge habe der heilige Bonifazius mit dem Teufel einen Zweikampf gehabt, in welchem ihm der Engel Michael zu Hilfe gekommen; dabei habe der Engel eine Feder aus seinem Flügel fallen lassen, dieser habe der Heilige dann eine Kirche hier gestiftet und zu Ehren Michaels geweiht. Die Feder, die lange Zeit in der Kirche bewahrt wurde, soll zur Zeit der Reformation von da weggekommen sein; man sagte, es habe sie ein alter Stadtschreiber aus Stuttgart, der von der katholischen zur lutherischen Kirche übergegangen, heimlich an sich gezogen. Vergebens baten die Mönche des Berges bei Herzog Ulrich um die Bestrafung des Stadtschreibers und die Zurückgabe der heiligen Feder; sie erhielten keine Genugtuung. Darob in Zorn entbrannt, habe der Erzengel Michael die Strafe der Vielschreiberei über Württemberg ausgeschüttet.“
Das Gedicht „Erzengel Michaels Feder“ von Eduard Mörike verarbeitet ebenfalls die Michaelsberg-Legende.

Die Highlights der Tour sind neben der Stadt Bönnigheim der Blick vom Michaelsberg auf Tripsdrill. Der Wanderer läuft ausschließlich auf gut befestigten (meist breiten) Wegen.

Wegstrecke:

Bönnigheim Burgplatz – Hohenstein – Schloss Hohenstein – Hofen – Frauenbergkloster – Pfeiferhütte – Michaelsberg (394 m) – Katharinenplaisir – Bönnigheim

 

06 Sep 14: Weinwanderweg: Zabergäu Schleife Teil 2

 

WWWLogoDer zweite Teil der Zabergäu Schleife des Württembergischen Weinwanderwegs verläuft von Neipperg nach Freudental und ist 25 km lang. Die Highlights der Tour sind die Burg Neipperg, das Schloss Stocksberg, die Heuss-Stadt Brackenheim und der Michaelsberg.
Die Burg Neipperg ist eine Höhenburg und die Stammburg der Herren und Grafen von Neipperg. Sie stammt aus dem 12. Jahrhundert und befindet sich direkt in Neipperg (Ortsteil von Brackenheim) im Landkreis Heilbronn. Burg Neipperg weist zwei massive Türme auf, die Anlass zu Spekulationen über zwei getrennte Burgen unterschiedlicher Epochen geben, die von einer gemeinsamen Ringmauer umgeben wurden: die Obere Burg und die nur wenig ältere Untere Burg. Der Turm der Oberen Burg wurde um 1220 errichtet, seine Arkadenfenster stammen vermutlich von Handwerkern der Bauhütte des Klosters Maulbronn. 1831/32 war das Palasgebäude unbewohnt und baufällig. Um 1850 erfolgte die Umgestaltung der Anlage zum Wirtschaftshof unter Graf Alfred von Neipperg. Wirtschaftsgebäude und Pächterwohnung datieren in diese Zeit. Die Anlage, zu der nahezu die Hälfte der Markung der Gemeinde zählte, wurde als Schlossgut verpachtet.

Schloss Stocksberg liegt auf dem gleichnamigen Stocksberg, einem südöstlichen Ausläufer des Heuchelbergs, nordöstlich oberhalb des Ortes Stockheim. Der Kernbereich der Anlage liegt auf einem nahezu quadratischen Plateau, das durch einen etwa rechtwinklig geknickten Halsgraben nach Westen vom restlichen Stocksberg abgetrennt ist. Das zweiflügelige Hauptgebäude und der 30 m hohe Turm befinden sich auf dem ca. 900 Quadratmeter messenden Plateau, westlich davon liegen entlang der gegenüberliegenden Seite des Halsgrabens einige Wirtschaftsgebäude, weiter westlich davon ein parkartiger Garten.

Der Michaelsberg bei Cleebronn ist mit einer Höhe von 394 m eine markante Erhebung am südlichen Rand des Zabergäus. Bereits aus römischer Zeit konnten hier Gebäudereste gefunden werden. Neben der überwiegend romanischen Michaelskirche gibt es noch die Gebäude eines barocken Kapuzinerklosters, die heute als katholisches Jugendtagungshaus dienen. Der Berg ist ein Kegelberg mit einem ca. 350 m langen und max. 60 m breiten Plateau. Seiner exponierten Lage verdankt er den Titel „Wächter des Zabergäus“. Er befindet sich rund einen Kilometer südöstlich der Gemeinde Cleebronn. In der näheren Umgebung gibt es nördlich – in Richtung des Zabergäus – das Schloss Magenheim und südlich – am Rand des Strombergs – den Erlebnispark Tripsdrill. Bei gutem Wetter ist eine Fernsicht bis zum Königstuhl, zum Katzenbuckel, zu den Löwensteiner Bergen und zur Schwäbischen Alb möglich.

Wegstrecke:

Neipperg – Haberschlacht – Schloss Stocksberg – Stockheim – Lemberger Weg – Brackenheim – Botenheim – Botenheimer Heide – Golfplatz Schloßgut Neumagenheim – Michaelsberg – Erlebnispark Tripsdrill – Seelesweg – Wanderparkplatz Krappenberg – Freudentaler Weg – Wolfsberg – Freudental