Hohenzollernweg Etappe 2: von Haigerloch zur Zollernburg

 

HohenzollernwegDie zweite Etappe des Hohenzollernwegs führt von Haigerloch zur Zollernburg in Hechingen. Die Wanderung startet an der Eyachbrücke in Haigerloch und endet eigentlich in Hechingen-Stein. Ich bin mit meinem Vetter noch weiter bis auf die Zollenburg gelaufen und von dort zurück zum Bahnhof in Hechingen. Vom Bahnhof in Hechingen fährt Bus 10 zurück nach Haigerloch. Die Highlights der 25 km langen Streckenwanderung sind das Schloß in Haigerloch und die Burg Hohenzollern. Der Wanderweg verläuft meist auf befestigten Wegen.

Das Schloss Haigerloch befindet sich in Haigerloch im Zollernalbkreis. Die ursprüngliche Burganlage wurde 1095 erstmals erwähnt und befand sich vermutlich am Ort des heutigen sogenannten Römerturms. Die Burg gehörte den Grafen von Wiesneck und gelangte in der zweiten Hälfte des 12. Jhd. in den Besitz der Grafen von Hohenberg. Diese errichteten an der Stelle des heutigen Schlosses eine neue zusätzliche Burganlage. Im Jahr 1381 gelangte die gesamte Grafschaft einschließlich Haigerlochs an die Habsburger. Im Jahr 1497 kam sie durch einen Tausch gegen die Herrschaft Rhäzüns in der Schweiz an den Grafen Eitel Friedrich II. von Zollern. Im 19. und 20. Jhd. verlor das Schloss an Bedeutung, so dass es von Kriegszerstörungen weitgehend verschont blieb. Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs wurde im Felsen unterhalb der Schlosskirche ein Experiment zur Kernspaltung betrieben. Heute befindet sich dort das Atomkeller-Museum. Zuletzt war im Schloss 1975 eine Landwirtschafts- und Verwaltungsschule untergebracht, dann kaufte es ein Unternehmer. Seitdem wird im Schloss ein Hotel mit Restaurant und ein Kultur- und Kongresszentrum betrieben. Die ehemalige Schlosskirche ist heute die Pfarrkirche von Haigerloch St. Trinitatis.

Die Burg Hohenzollern ist die Stammburg des Fürstengeschlechts und des ehemals regierenden preußischen Königs- und deutschen Kaiserhauses der Hohenzollern. Sie liegt auf der Gemarkung der Gemeinde Bisingen, zu deren Ortsteil Zimmern sie gehört. Die Gipfelburg liegt auf dem 855 Meter hohen, isolierten, prominenten Bergkegel des Hohenzollern. Er ist ein Zeugenberg, dem Trauf der Schwäbischen Alb vorgelagert.
Nur wenige Jahrzehnte nach der Einweihung beauftragte Kaiser Wilhelm II. den Architekten Gabriel von Seidl sich mit einen möglichen Umbau der Burg im puristischen Stil des Historismus zu beschäftigen. Seidl stellte während seines Besuchs der Burg im Jahr 1894 jedoch fest: „Diese Burg ist derart verpfuscht, dass ich nix machen kann als höchstens sie neu bauen – und dann ist es halt keine alte Burg mehr … Das kann i net!“. Seine Begleiter soll er zudem während seines Besuches auf Grund seines gewonnenen Eindrucks gebeten haben: „Um Gottes Willen, helfens mir hinaus.“ In Folge nahm Kaiser Wilhelm II. Abstand von diesem Umbauprojekt und ließ stattdessen die Hohkönigsburg neu bauen, das Residenzschloss Posen errichten, die Ordensburg Marienburg renovieren sowie nach deren Vorbild die Marineschule Mürwik für die Marine erbauen und zuletzt in Potsdam den Cecilienhof im Stil eines Jagdschlosses errichten. Bei einem Erdbeben am 3. September 1978 wurde die Burg Hohenzollern schwer beschädigt. Einige Türmchen stürzten ein und Ritterfiguren stürzten um. Die Restaurierungsarbeiten zogen sich bis in die 1990er Jahre hin.

Das Haus Hohenzollern ist eine der bedeutendsten Dynastien des deutschen Hochadels. Das Geschlecht wurde erstmals 1061 mit Burchardus und Wezil in der Chronik eines Mönches des Klosters Reichenau genannt, was seit der Mitte des 19. Jahrhunderts als Beginn der Hohenzollerngeschichte gilt.

Das Geschlecht besteht in der Gegenwart aus einer brandenburgisch-preußischen Linie mit dem Oberhaupt Georg Friedrich Prinz von Preußen, die sich aus dem fränkischen Familienzweig entwickelte und ehemals die deutschen Kaiser stellte, und einer schwäbischen Linie mit dem Chef Karl Friedrich Prinz von Hohenzollern, welche sich einst kaum vom Ursprungsgebiet entfernte. Die beiden Familien haben eine bis zum Anfang des 13. Jhds gemeinsame Geschichte; hier trennten sich die fränkischen Hohenzollern von den schwäbischen Hohenzollern.

Wegstrecke:
Haigerloch - Eyachbrücke - Stetten - Netterbühl - "Schwarzen Wäld" - Lindeshalde - Rangendingen - Weiler Berg - Burgstall - Gedenkstätte der Stauffenberger - Stauffenburger Hof - Schloss Lindich - Hechingen-Stein - Hechingen - Bahnhof - Unteren Tor - Schlossplatz - Marktplatz - Stiftskirche - Fürstengarten - Villa Eugenia - Unterquerung B27 - Burg Hohenzollern

Schwarzwald Mitte: Paradiestour „Augenblick-Runde“ Schiltach-Zollhaus-Schenkenburg

 

SchwarzwaldAlbLogo Diese anspruchsvolle Rundwanderung beinhaltet auf rund 16 km einige Anstiege, wunderbare Aussichten und viele Einkehrmöglichkeiten. Die Paradiestour Schiltach-Zollhaus-Schenkenburg wird auch als „Augenblick-Runde“ beworben. Die Rundwanderung beginnt und endet am Marktplatz in Schiltach im Kinzigtal. Die Highlights der Tour sind der Ausblick vom Schlossberg und die Schenkenburg. Der Wanderweg verläuft abwechselnd auf befestigten und unbefestigten Wald- und Wiesenpfaden.

Die Schenkenburg ist Ruine einer Höhenburg bei 391 m auf einem Umlaufberg im oberen Kinzigtal bei Schenkenzell. Im Jahr 1433, während des Geroldsecker Erbfolgekrieges, wurde die Burg stark beschädigt, noch 1436 wurde an den Burgen Schenkenzell und Romberg sowie am Kloster Wittichen gebaut.

Gangolf Herr zu Geroldseck und Schenkenzell kam in wachsende wirtschaftliche Schwierigkeiten, er musste 1498 die gesamten Besitzungen im Kinzigtal veräußern. Als Käufer treten die Grafen von Fürstenberg auf, sie konnten einen Großteil der Herrschaft für 1400 Gulden erwerben, zwei Jahre später bekamen sie auch die Burg Wittichenstein für weitere 920 Gulden. Die Burg ging 1513 als erbliches Mannlehen an den Junker Hans von Weitingen. Seine Nachfolger machten sich aber des Treuebruches schuldig, so dass Graf Wilhelm von Fürstenberg 1534 seine eigene Burg stürmen musste und sie dabei zerstörte. Sie wurde nicht wieder aufgebaut, blieb aber bis heute eine ansehnliche Ruine.

Es stehen noch Teile des Palas, der zum Teil bis ins dritte Stockwerk erhalten geblieben ist, sowie der Stumpf des Bergfriedes. Von Norden kommend trifft man auf den tiefen Halsgraben über einen schmalen Pfad. Teile der Zwingeranlage sind noch vorhanden, allerdings zum Teil sehr überwachsen.

Schiltach liegt im Landkreis Rottweil an den Flüssen Kinzig und Schiltach. Die Kinzig ist der größte und wichtigste Fluss im Stadtgebiet Schiltachs, in den die Schiltach als der für die Stadt namensgebende Fluss mündet. Der Heubach mündet ebenfalls in die Kinzig, während das nur viereinhalb Kilometer lange Reichenbächle der Schiltach zufließt.

Die seit 1971 als Ensemble unter Denkmalschutz stehende Altstadt ist sehr sehenswert, besonders der Schiltacher Marktplatz mit dem Rathaus, nach Plänen des herzoglich württembergischen Landesbaumeisters Heinrich Schickhardt erbaut, und die Gerbergasse im Vorstädtle. In Schiltach finden sich Fachwerkhäuser vom 16. bis 19. Jhd. in seltener Geschlossenheit. Die Stadt ist Teil der Kulturstraße Heinrich Schickhardt und der Deutschen Fachwerkstraße. Als Fernwanderweg führt der Mittelweg, auf dem man von Nord nach Süd den Schwarzwald durchqueren kann (zwischen Pforzheim und Waldshut), durch Schiltach, welches auf dem Weg Etappenziel ist. Außerdem führt die Talroute des Kinzigtal-Abschnitts des Jakobuswegs durch die historische Altstadt und über die ehemalige mittelalterliche Straße Schiltacher Steige.

Wegstrecke:
Schiltach - Marktplatz - Schlossberg - Schwenkenhof - Breitreute - Zollhaus - Neuhaus - Grenzweg - Brandsteig Schänzle - Muckenreute - Winterhaldenhof - Schenkenburg - Vor Kuhbach - Schiltach