Neckarland: von Bönnigheim nach Bietigheim-Bissingen

 

Bietigheim WappenEine schöne Vormittagstour verläuft von der Stadtmitte in Bönnigheim zu mir nach Hause nach Bietigheim-Bissingen. Ich bin mit dem Bus 554 vom Bahnhof in Bietigheim zur Haltestelle „Am Schloss“ nach Bönnigheim gefahren und dann einfach auf direktem Wege wieder zum Bahnhof in Bietigheim zurückgelaufen. Die Highlights der 15 km langen Streckenwanderung sind das Stadionsche Schloss in Bönnigheim und der Ausblick von der Aussichtsplatte Lug auf Bietigheim-Bissingen. Der Wanderweg verläuft meist auf befestigten Wegen.

Bönnigheim liegt vor dem Nordostrand des Strombergs im Unterraum Zabergäu des Nachbar­naturraumes Neckarbecken in einer kleinen Talmulde des Mühlbachs. Der Mühlbach mündet in der östlichen Nachbargemeinde Kirchheim a. N. von links in den Neckar. Der größte Teil der Gemeindefläche ist überwiegend landwirtschaftlich genutzte Flurlandschaft. Es gibt aber auch einen bedeutenden Anteil Siedlungsfläche. Ein Ausläufer der Markungsfläche im Westen erstreckt sich bis auf die ersten, ganz bewaldeten, Höhen des Strombergs.

Das Stadionsche Schloss wurde 1756 von Baumeister Anton Haaf für Friedrich Graf Stadion errichtet. In seiner wechselvollen Geschichte diente das Gebäude u. a. von 1828 bis 1888 als Forstamt, später als königliche Taubstummenanstalt und als Schiller-College für amerikanische Studenten. Seit 1996 befindet sich im Schloss das Museum Charlotte Zander für Naive Kunst und Art Brut.

Der Köllesturm ist ein Torturm der früheren Stadtmauer aus dem 13. Jh. Außerhalb der Stadtmauer führte eine Brücke über den trockenen Stadtgraben zu diesem Turm, der mit Flügel- und Zugtor verschlossen war. Seine heutige Dachform erhielt der Turm bei einer Renovierung nach einem Brand im späten 18. Jh.

Die Cyriakuskirche geht auf eine romanische Basilika zurück und wurde 1100 erstmals erwähnt. Auf dem Kirchplatz befindet sich eine Spiegel-Installation der Bönnigheimer Künstlerin Margit Stäbler-Nicolai.
Das Cyriakuspfründehaus beim Kirchplatz war bis 1869 Wohnhaus des ersten Pfarrers und später das Ortsgefängnis. Im benachbarten Stelzenhaus wurde in dem durch einen überkragenden und auf Holzpfosten ruhenden Oberstock mehr Wohnraum geschaffen.

Die Neipperger Kelter und die Gemminger Kelter sind massive Keltergebäude aus dem Jahr 1600, die auf die Herren von Neipperg bzw. die Herren von Gemmingen zurückgehen, denen vom Mittelalter bis ins 18. Jh. jeweils ein Viertel der Stadt Bönnigheim gehörte. Die Gemminger Kelter wurde zu einem zeitgemäßen Geschäfts- und Wohngebäude modernisiert, die Neipperger Kelter ist äußerlich unsaniert und beherbergt das Clublokal eines Sportvereins. Die anderen beiden Kelter der Herren von Sachsenheim und Liebenstein wurden beim Bau der Genossenschaftskelter 1949 abgerissen. Diese hat einen Uhrenturm mit den Wappen der früheren vier Ganerbenfamilien und wurde später zeitweise als Supermarkt umfunktioniert.

Erligheim liegt vor den östlichen Ausläufern des Strombergs im Westteil des Neckarbeckens in der flachen Talmulde des linken Oberlaufes Ensbach des Baumbachs, der in einer nahen Gemeinde im Osten in den Neckar entwässert. Erligheim ist seit Einführung der Reformation im 16. Jh. vorwiegend evangelisch geprägt. Die Johanneskirche in der Ortsmitte prägt das Dorf nicht nur geistlich, sondern auch architektonisch. Neben der evangelischen Gemeinde gibt es auch eine Freie Christengemeinde im Ort. Die wenigen katholischen Gläubigen werden hingegen von der römisch-katholischen Gemeinde in Bönnigheim aus betreut.

Die Gemeinde Löchgau liegt im südwestlichen Neckarbecken im Teil­naturraum Metter-Platte in der recht flachen Talmulde des zur Enz laufenden Steinbachs, der wenig nach der Gemeindegrenze in der östlichen Nachbarstadt mündet. Das Rathaus wurde 1602 in Fachwerktechnik errichtet. Im Erdgeschoss des Gebäudes befand sich einst die Markthalle. 1988 wurde das Gebäude durch einen Anbau erweitert. Die Dorfummauerung wurde 1530 erstmals erwähnt und ist heute noch in Teilen erhalten. Diese massive Befestigung ist eine Besonderheit, da üblicherweise nur Städte ummauert wurden, während Dörfer sonst lediglich von einem Holzzaun oder Hecken umgeben waren.

Wegstrecke:
Bönnigheim - Cyriakuskirche - Stadionsches Schloss - Mühlbach - Amann-Quartier - Sülzerweg - Ensbach - Erligheim - Talhof - Lange Äcker - Ghost-Rider-Ranch - Bärenäcker - Greuthweg - Spielplatz Greuthütte - Löchgau - Gemeindehalle - Peterskirche - Marktplatz - Dorfbrunnen - Albertus-Magnus-Kirche - Seitenweg - Talweg - Lug - Aussichtsplatte Lug - Bietigheim-Bissingen - ev. Stadtkirche - Rathausplatz - Kronenplatz - Alte Enzbrücke - Enz-Pavillon - Bürgergarten - Aurain

Neckarland: von Walheim über Löchgau nach Bietigheim

 

Bietigheim WappenEine eigengeplante Streckenwanderung im Neckarland verläuft vom Bahnhof in Walheim zu meinem Wohnort in Bietigheim-Bissingen. Die Highlights der 13 km langen Wanderung sind die (Wein-)Aussichten oberhalb von Besigheim und der Blick oberhalb der Lug auf die Kreisstadt Bietigheim-Bissingen. Der Wanderweg verläuft meist auf befestigten Wegen.

Das Gemeindegebiet von Walheim erstreckt sich vom Westufer des Neckars im Osten auf die linken Randhöhen des Flusses in einem Höhenbereich von etwa 170–278 m ü. NN. Am Südrand mündet von links sein größter Zufluss Enz in den Neckar, durchs Gemeindegebiet wenig unterhalb der ebenfalls von Westen kommende, deutlich kleinere Baumbach. Am Ufer und auf dem flacheren Unterhang auf bis knapp 250 m ü. NN liegt beidseits des Baumbachs das Dorf Walheim, über dem in den höheren Partien des Hangs Weinberge stehen. Auf der Hochfläche nahe der westlichen Gemeindegrenze entstand in jüngerer Zeit die Aussiedlerhofgruppe Wannengrabenhöfe.

Walheim liegt an der Württemberger Weinstraße, die an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeiführt. Der Ortskern ist denkmalgeschützt, was bei der Nutzung der vorhandenen Gebäude z. T. Probleme aufwirft. Das sanierungsbedürftige Alte Schulhaus etwa sollte ursprünglich zum Gesundheitszentrum ausgebaut werden, was aber mit Parkraumproblemen einhergegangen wäre. Letztendlich fiel die Entscheidung für einen Umbau zum Wohngebäude, dessen erste Mieter im Frühjahr 2013 nach umfangreichen Renovierungsarbeiten eingezogen sind.

Die Gemeinde Löchgau liegt im südwestlichen Neckarbecken im Naturraum Metter-Platte in der recht flachen Talmulde des zur Enz laufenden Steinbachs, der wenig nach der Gemeindegrenze in der östlichen Nachbarstadt mündet. Zur Gemeinde Löchgau gehören das Dorf Löchgau, der Weiler Weißenhof und das Gehöft Petershöfe.

Die Peterskirche in Löchgau wurde bereits 1147 erwähnt. Die ältesten Bauteile der Kirche datieren aus dem 13./14. Jh., der Turm erhielt 1756/76 seine heutige Gestalt. Die moderne Orgel baute Richard Rensch 1959. Bei der Kirche befindet sich das ev. Pfarrhaus, dessen Kellergewölbe auf 1746 datiert ist und hinter dem sich die Zehntscheuer von 1576 befindet, an die 1604 noch die Pfarrscheuer angebaut wurde. Die historische Ortsmitte um die Kirche wird ergänzt vom Alten Schulhaus, das 1852 anstelle des ersten Schulhauses von 1682 errichtet wurde und bis in die 1950er Jahre als Schule fungierte. In seiner Nachbarschaft befindet sich noch ein historisches Wohnhaus von 1614 mit markanter neuerer Laube aus der Zeit des Jugendstils.

Löchgau ist reich an Brunnen und Skulpturen, von denen die meisten vom ortsansässigen Künstler Karl-Henning Seemann stammen: eine Kreuzigungsgruppe am Westgiebel der Peterskirche, der Rathausbrunnen sowie die Skulptur „Der Weinskandal“ auf dem Rathausplatz, der „Lörracher Reiter“ und die Skulptur „Reinecke Fuchs“ am Ortsausgang nach Besigheim sowie die Treppenplastik im Bürgergarten und der „Hasenropferbrunnen“.

Wegstrecke:
Walheim - Bahnhof - Katzensteigle - Schönste Weinsicht 2012 - Aussichtskanzel am Niedernberg - Löchgau - Löchgauer Reiter - ev. Peterskirche - Albertus-Magnus-Kirche - Tulpenweg - Gewerbegebiet - Löchgauer Tal - Talweg - Krummerweg - Lettengrubenweg - Lettengrube - Bietigheim-Bissingen - Lug - Hillerplatz - Bietigheimer Schloss - Rathausplatz - Metter - Alte Enzbrücke - Bürgergarten - Aurain