Hegau: Des Herrgotts Kegelspiel – Rundwanderung zu Vulkanbergen

 

Als „des Herrgotts Kegelspiel“ bezeichnete der Heimatdichter Ludwig Finckh den Hegau wegen seiner neun Vulkankegel. Sie prägen als Phonolith- und Basaltberge die Landschaft. Die Rundwanderung tangiert die vier Phonolithberge der östlichen Reihe. Die 21 km lange Wanderung durch die Vulkanlandschaft bietet zahlreiche Hightlights. Der wunderschöne Wanderweg verläuft auf befestigten Wegen und Wiesen- bzw. Waldpfaden.

Die vier Phonolithberge der östlichen Reihe:

  • Der Hohentwiel (686 m) ist der Hausberg der Stadt Singen.
  • Der Hohenkrähen (643 m) ist der kleinste der Phonolithberge.
  • Auf dem Mägdeberg (665 m) befindet sich die gut erhaltene Ruine der Burg Mägdeberg.
  • Auf dem Staufen (593 m) sind nur noch spärliche Reste der früheren Festung erhalten.

Von den Basaltbergen der westlichen Reihe sind zwei vom Wanderweg aus sichtbar:

  • Der Hohenstoffeln (844 m) ist durch seine beiden Höcker der markanteste Berg im Hegau.
  • Der Hohenhewen (846 m) ist der Hausberg der Stadt Engen. Auf ihm steht die Ruine Hohenhewen.

Der Hohentwiel ist ein 686 m hoher Berg im Hegau in der Nähe des Bodensees. Auf dem Berg befindet sich die Festungsruine Hohentwiel. Er ist der Hausberg Singens und besteht hauptsächlich aus einem Phonolith-Schlotpfropfen. Vor 15 Millionen Jahren begann eine Phase aktiven Vulkanismus, in der der Hohentwiel ein Vulkan war. In einer zweiten, vor ungefähr acht Millionen Jahren beginnenden Vulkanismusphase konnte das Magma nicht mehr an die Oberfläche vordringen und bildete die charakteristische Quellkuppe, die in den Kaltzeiten des Quartärs durch Abtragungen der Gletscher freigelegt wurde. Die wichtigsten Gesteine, die den Berg aufbauen, sind Phonolith und Deckentuff. An Vegetation herrschen darauf Trockenrasen und Bewaldung vor. In den Felsen und Mauern der Ruine lebt beispielsweise die seltene Italienische Schönschrecke.

Der Hohenkrähen („Krayen“) ist ein Berg vulkanischen Ursprungs nördlich von Singen. Der Gipfel des Hohenkrähen befindet sich auf einer Höhe von 644 m und ragt als ca. 200 m hoher Phonolith-Kegel, auf dem sich die Burgruine Hohenkrähen befindet, aus der Umgebung heraus. Der Berg bietet eine gute Aussicht auf den Hohentwiel, den Mägdeberg und das westliche Bodenseegebiet. Nach vielen Besitzerwechseln pachtete die Pfadfinderschaft Grauer Reiter die Ruine ab 1956 von Graf Douglas Freiherr von Reischach. Die Burg Hohenkrähen wird seither als „Jugendburg“ genutzt.

Die Burg Mägdeberg ist eine mittelalterliche Burgruine 1,5 km südwestlich von Mühlhausen-Ehingen im Landkreis Konstanz. Bei der auf dem bewaldeten Mägdeberg gelegenen Burg handelt es sich um den Typus der Höhenburg. Die Ruine steht auf rund 654 m über Normalnull und ist strategisch günstig gelegen, umringt von weiteren Burgen. In unmittelbarer Nachbarschaft zur Burg Mägdeberg, ca. 2 km südöstlich, befindet sich die Burg Hohenkrähen und 5 km in nordwestlicher Richtung bei Engen, d. h. in Sichtweite, die Burg Hohenhewen. Die Anfahrt zur heute verwilderten Ruine Mägdeberg erfolgt über Mühlhausen. 1840 gelangte die Burgruine in den Besitz der Gräfin von Langenstein, seit 1872 ist der Mägdeberg im Besitz der Grafen Douglas von Langenstein.

Die Burg Staufen ist die Ruine einer mittelalterlichen Höhenburg auf dem 590 m hohen namensgebenden Berg Staufen am nordöstlichen Ortsrand von Hilzingen. Da auch diese Ruine von der Bevölkerung zur Gewinnung von Baumaterial genutzt wurde, sind heute nur noch größere Strecken der Ringmauer und einige einsturzgefährdete Gebäudereste erhalten.

Wegstrecke:
Singen Bahnhof - Parkplatz Landesgartenschau - Widerholdweg - ten Brink-Weg - Domäne Hohentwiel - Scheffellinde - Wegweiser „Alte Landesgrenze" - Waldweg zum „Ettenberg“ - Hegau-Haus - Hohenkrähen - Schüsselbühl - Offerenbühl - Burg Mägdeberg - Hegaukreuz - Lochmühle - nahe Heiliggrabkapelle - Duchtlingen - Ludwig-Finckh-Weg - Staufen-Höfen - Staufen - Hilzingen - Gönnersbohl - Rennweg - (Ruine Hohentwiel) - ten Brink-Weg - Domäne Hohentwiel - Bahnhof Singen

Mittelweg Etappe 9 (östliche Variante)

 

Bei den Waldhäusern nahe Lenzkirch verläuft der Mittelweg in einer westlichen und in einer östlichen Variante nach Waldshut-Tiengen. Die neunte Etappe der östlichen Variante verläuft von der Brauerei Rothaus nach Waldshut-Tiengen. Die Wandertour ist 29 km lang. Besonders schön ist der leicht fallende Wanderweg entlang der Mettma. Der Wanderweg verläuft meist auf breiten und befestigten Wegen, allerdings ab und zu auch auf Waldpfaden.

Die Mettma ist ein Nebenfluss der Schlücht im Südschwarzwald. Die Wasserkraft der Mettma wurde durch mehrere Getreide- bzw. Sägemühlen genutzt so die Schaffhauser Säge, Klausenmühle, Buggenrieder Mühle, Heidenmühle und die Lochmühle. Im Mittelalter wurde über das Berauer Wuhr Wasser am westlichen Talhang entlang bis nach Berau geführt, um dort unter anderem die Wasserkraft nutzen zu können. Noch im Hochtal erreicht die Mettma das Gebiet des Landkreises Waldshut und verlässt es dann kurz vor Rothaus mit scharfem Rechtsknick nach Süden. Das nun engere, aber von einer kleineren Gletscherzunge wiederholt etwas verbreiterte Tal verengt sich im weiteren Flussverlauf bis zur Mündung in die Schlücht weiter und bildet im Grundgebirge des Schwarzwaldes ein 100 bis fast 200 m tiefes Kerbtal. Das Tal der Schlücht hat, im Gegensatz zum einmündenden Mettmatal, Schluchtcharakter. 

Der Mettmastausee bzw. die Mettmatalsperre (Mettmabecken) ist ein Pumpspeicher-Stausee im Tal der Mettma bei Brenden, Gemeinde Ühlingen-Birkendorf. Der Mettmastausee ist ein Teil des Pumpspeicher-Netzwerkes der Schluchseewerke AG Laufenburg zwischen dem Schluchsee und Rhein. Der Stausee bildet im Netzwerk, neben dem Albstausee im Albtal, einen der zwei Seitenarme in Verbindung mit dem Stausee Schwarzabruck (Unterbecken für das Kraftwerk der Oberstufe bzw. Oberbecken der Mittelstufe). Das Absperrbauwerk des Mettmastausees ist eine 45 m hohe Gewichtsstaumauer. Das gestaute Wasser wird in der Mittelstufe, im Kraftwerk Witznau, zur Stromerzeugung genutzt.

Die Schlücht ist der größte Nebenfluss der Wutach und verläuft im südöstlichen Südschwarzwald. Ihr Quellbereich liegt bei Rothaus (Gemeinde Grafenhausen), ihre Mündung bei Waldshut-Tiengen.

Der Schlüchtsee ist ein kleiner, teilweise unter Naturschutz stehender Stausee, in dem Baden und Fischen möglich ist. Ursprünglich war es ein Eisweiher für die seit 1791 bestehende nahe gelegene Brauerei in Rothaus. Der Lauf der Schlücht ist, abgesehen von kleineren Wehren, nur durch einen weiteren kleinen Stau unterbrochen: Etwa auf halbem Weg zwischen der Mettma- und Schwarzamündung wird ein Großteil des Wassers der Schlücht durch einen Stollen im natürlichen Gefälle dem Stausee Witznau im Tal der Schwarza zugeführt und damit für die Wasserkraftgewinnung der Schluchsee-Werke AG im Pumpspeicher-Verbund von Schluchsee, Stausee Schwarzabruck und Stausee Witznau, sowie dem Kraftwerk Waldshut am Hochrhein nutzbar gemacht. Diese Staustufe fungiert, wie der Mettma-Stausee und der Albstausee, als Seitenarm.

Wegstrecke:
Brauerei Rothaus - Brandlisberghütte - Schaffhauser Säge - Lanzenfurtkapelle - Mettmatalstraße - Klausenmühle - Heidenmühle - Mettma - Lochmühle - Wasserfall der Mettma - Mettmastausee - Mettmabrücke - Berau - Witznau - Gutenburg - Köhlerhütte - Gurtweil - Campingplatz Schlüchttal - Aarbergweg - Bergfriedhof - Kalvarienberg Kapelle - Waldshut-Tiengen - Stationenweg - Bahnhof