Stromberg: Vaihinger Rundweg

 

Auf 16 abwechslungsreichen Kilometern einmal rund um die schöne Fachwerkstadt Vaihingen an Enz. Wald, Wiesen, Felder, Weinberge und natürlich die Enz begleiten die Rundtour. Start und Ende der Rundwanderung ist der Bahnhof in Vaihingen/Enz. Die Highlights der Tour sind die unterschiedlichen Ansichten auf Schloss Kaltenstein. Der Wanderweg verläuft auf befestigten Wegen.

Vaihingen an der Enz liegt in 200 bis 450 Metern Höhe am Ende des Strohgäus, am Westrand des Neckarbeckens in einer Talweitung der Enz. Die Innenstadt liegt auf der Ostseite des Flusses und wird vom Schloss Kaltenstein überragt. Die Stadt Vaihingen bezeichnet sich selbst als „Stadt zwischen Wiesen, Wald und Reben“. In der „Internationalen Stadt der Rebe und des Weins“ wird von jeher Weinbau betrieben und die Weinkultur gepflegt. Vaihingen liegt an der Württemberger Weinstraße und der südlichsten Route der Deutschen Fachwerkstraße, die beide an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeiführen. 

Vaihingen/Enz hat ein städtisches Museum in der Peterskirche und ein Weinmuseum in der Alten Kelter im Ortsteil Horrheim. Ferner gibt es seit dem Jahr 2000 im Ortsteil Kleinglattbach auf dem Gelände des ehemaligen Bahnhofs Vaihingen/Enz Nord ein Bonbon-Museum. Es zeigt die Geschichte und Vermarktung des Bonbons. Die Jauerniger haben ihr Heimatmuseum in Vaihingen eingerichtet.

Die Gedenkstätte zum KZ Vaihingen im Glattbachtal wurde am 16. April 2005 in Anwesenheit von Gästen aus Frankreich, Israel, Kanada, den Niederlanden, Polen und den USA eröffnet. Eine etwa zwanzigminütige audiovisuelle Präsentation erinnert an das Geschehen der Jahre 1944 und 1945. In Vaihingen an der Enz wurde am 7. Oktober 2010 ein Stolperstein durch den Künstler Gunter Demnig verlegt. Der Betonstein mit der kleinen Messingplatte auf der Oberseite – eingelassen im Gehweg am Kirchplatz 11 – erinnert an den Widerstandskämpfer Wilhelm Eichel, der in dem Gebäude lebte. Eichel (KPD), wurde mehrfach von den Nationalsozialisten in Konzentrationslagern inhaftiert und schließlich 1944 in die SS-Sondereinheit Dirlewanger überstellt. Sein Schicksal ist ungewiss – wahrscheinlich überlebte er die Strapazen der Zwangsarbeit nicht.

Das Schloss Kaltenstein überragt als deren Wahrzeichen die Stadt. Erstmals urkundlich erwähnt wurde das Vorläuferbauwerk des Schlosses als „Castrum Vehingen“ (Burg Vaihingen) im Jahr 1096. Bis etwa 1185 war die Burg namengebender Sitz des ersten Grafengeschlechts von Vaihingen. Durch Heirat der Erbtochter kamen Grafschaft und Burg an Graf Gottfried von Calw, der die zweite Linie der Grafen von Vaihingen begründete. Dessen verschuldete Nachfahren mussten Burg und Stadt im 14. Jh. verkaufen. So gelangte die Burg über die Markgrafen von Baden und die Grafen von Oettingen 1339 schließlich an das Haus Württemberg. Von da an residierte ein von den Württemberger Grafen eingesetzter Obervogt auf der Burg, glänzte aber meist durch Abwesenheit.

Der im frühen 15. Jh. erbaute Haspelturm (Diebsturm) diente als Gefängnis. Noch erhalten ist die Haspel, mit der die Gefangenen in das 8 Meter tiefe Sockelgelass abgeseilt wurden. Der mit bis zu 3 m dicken Mauern erbaute Turm war Eckturm der Stadtbefestigung. In ihm wurden die städtischen Vorräte an Schießpulver gelagert. Der Pulverturm wurde auf Kosten der Familien Gremp und Aschmann 1492 erbaut. Von 1819 bis 1844 wurde er als Kriminalgefängnis genutzt. Dieses Haus entstand als Neubau nach 1693. In ihm wurde der Dichter Karl Gerok geboren.

Wegstrecke:
Vaihingen/Enz - Bahnhof - Hungerbach - Übungsturm Feuerwehr - Nebensteigle - Weinstube - Flugplatz - Hoher Markstein - Enz - Enzweihingen - Bruckenwasen Stuben - Löberts Brunnen - TSC Vaihingen Enz - B10 - Im Holzgarten - Enzbrücke - Marktplatz - Stadtkirche - Schloßstraße - Burggasse - Schloss Kaltenstein - Alter Postweg - Seemühle - Philosophenweg - KZ Gedenkstätte - Waldorfschule - Bahnhof

Stromberg: Enzschleife in den Weinbergen über Roßwag

 

NaturparkLogoEine malerische Tour auf abwechslungsreichen Wegen mit den spektakulären Steillagen-Weinbergen der Rosswager Halde als landschaftliches Highlight. Start und Ende des 21 km langen Rundweges ist der Bahnhof in Vaihingen/Enz. Der Wanderweg verläuft auf befestigten und unbefestigten Wegen.

Roßwag liegt an der Enz, etwa 30 km nordwestlich von Stuttgart und 3 km westlich von Vaihingen an der Enz in 218 Metern Höhe. Es gehört zu Vaihingen an der Enz im Landkreis Ludwigsburg und liegt direkt an der Grenze zum Enzkreis. Die Enz bildet bei Roßwag eine weite, nach Norden offene Schleife. Die Landschaft um Roßwag wird beherrscht durch das Tal der mittleren Enz, die auf ihrem Weg durch den oberen Muschelkalk die charakteristischen Enztalschlingen gebildet hat. Auch wenn sich die Roßwager eher zum Heckengäu zugehörig fühlen, das sich entlang dem Ostrand des Nordschwarzwaldes bis in die Gegend südlich von Nagold hinzieht, wird ihre Markung aus physisch-geographischer Sicht zum Strohgäu im Naturraum Neckarbecken gezählt.

Um die Enzschleife südlich von Roßwag liegt das Naturschutzgebiet (NSG) Enzaue bei Roßwag und Burghalde mit unterschiedlichsten Standortverhältnissen: weiten Wiesenauen mit Wiesenbewässerungsgräben und naturnahem Uferbewuchs, Altwasser, Prallhang, Quellaustritten mit Tuffbildung und Laubwald. Bei der Ruine Altroßwag liegt das NSG Roter Rain und Umgebung. Die Enzaue ist von Roßwag bis zum Leinfelder Hof großteils als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen, das sich auf Roßwager Gemarkung mit dem FFH-Gebiet 7018–342 „Enztal bei Mühlacker“ überschneidet. Am Nordrand der Markung findet sich zudem das kleine LSG „Breite Egert“, auf dessen Fläche sich einst eine wüst gefallene Siedlung befunden haben könnte.

Die steilen sonnenexponierten Weinberg-Terrassen begründeten schon im vorigen Jahrhundert den Ruf der Roßwager Weine. Das Enztal zwischen Mühlacker und Vaihingen ist eines der wenigen Weinbaugebiete Württembergs mit reinen, mineralstoffreichen Muschelkalkböden. Roßwag hat eine eigene Weinbaugenossenschaft, an deren Kelter viele Winzer aus der Umgebung ihre Trauben abliefern. Die vielfach ausgezeichneten Genossenschaftsweine werden hier auch direktvermarktet. Der Genossenschaftskellerei Roßwag-Mühlhausen ist mittlerweile auch die Weingärtnergenossenschaft Markgröningen beigetreten.

Sehenswert ist der Ortskern von Roßwag mit vielen alten Fachwerkhäusern und der Martinskirche, einer von den Herren von Roßwag anstelle eines Vorgängerbaus im 13. Jh. erbauten Wehrkirche, die im 15. Jh. weitgehend ihre heutige Form mit einem spätgotischen Chor erhielt. Die Mauern der Wehrkirche wurden 1842 großteils abgetragen.

Wegstrecke:
Vaihingen (Enz) - Bahnhof - KZ Gedenkstätte - KZ Friedhof - Festplatz Fuchsloch - Philosophenweg - Steinwerk - Seemühle - Kalk- und Schotterwerk Zimmermann - Roßwag - Martinskirche - Enzbrücke - Stegwiesenstraße - Withauweg - Weidachhütte - Mühlhausen an der Enz - Albanikirche - Renaissanceschloss Mühlhausen - Alte Steige - Burgruine Altroßwag - Gartenhausgebiet Hart - Roßwag - Klepperschelle - Schlosswiesen - Illingen - Neuapostolische Kirche - Sämann Stein & Kieswerk - Bahnhof Vaihingen/Enz