Zollernalb: Haigerloch und Grosselfingen

 

Eine eigengeplante Rundwanderung verläuft rund um das Eyachtal. Die Wandertour startet und endet am Jüdischen Friedhof in Haigerloch. Die Highlights der 33 km langen Wanderung sind die Weiler Kirche Owingen und die Ausblicke auf den Hohenzollern. Der Wanderweg verläuft auf befestigten und unbefestigten Wegen.

Die Eyach ist ein etwa 50 km langer rechter Nebenfluss des Neckars in Baden-Württemberg. Die Eyach entspringt nördlich von Pfeffingen (einem Stadtteil von Albstadt) auf 833 Meter Höhe, nur wenige hundert Meter von der Europäischen Wasserscheide und einem dort entspringenden Nebenfluss der Donau, der Schmiecha, entfernt. Sie mündet bei Eyach auf einer Höhe von 372 m von rechts in den Neckar.

Die Weilerkirche ist ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude in Owingen, einem Stadtteil von Haigerloch im Zollernalbkreis. Die Zahlensymbole auf einem halbrunden Stein über dem Hauptportal weisen auf den 27. April 1152 als Tag der Einweihung hin. Somit ist die Kirche der älteste Sakralbau im ehemals hohenzollerischen Gebiet. Bauherren waren die Grafen von Hohenberg, begüterte Bürger und die Mönche des Klosters St. Georgen. Das spätromanische Gebäude steht auf einem Friedhof im ehemaligen und dann im 16/17. Jh. wüst gefallenen Ort Oberowingen. Nach dem Dreißigjährigen Krieg und einer Pestseuche übersiedelten die wenigen überlebenden Einwohner in das nahe gelegene Owingen. Der älteste Bauteil des Schiffes ist wohl die Südfront.

Die in Quadertechnik gemauerten Seitenwände sind durch je drei rundbogige Fensterschlitze gegliedert. Der wuchtige Chorbogen blieb nach dem Einsturz des Turmes erhalten. Er wurde um 1598 auf drei Seiten mit rosettenartigen, blauen und roten Feldern ornamental bemalt. Der Apostelfries aus der Zeit von 1740 befindet sich im oberen Teil der Seitenwände, wurde von einem Dominikus Furr al fresco aufgemalt. Der Dachstuhl hat die Form eines Gewölbes und scheint der Form eines Normannenschiffes nachgebildet. Das Portal wird in zwei Geschossen von Säulen flankiert. Die ehemalige Pfarrkirche wurde seit dem 17. Jh. nur noch als Friedhofskapelle genutzt. Derzeit ist sie ohne gottesdienstliche Nutzung, auf dem Friedhof wurde eine Aussegnungshalle gebaut. 

Das Kirchengebäude ist ein Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung und fällt somit unter § 12 des Denkmalschutzgesetzes, es ist namentlich im Denkmalbuch eingetragen. Das entspricht in Deutschland der höchstmöglichen Einstufung. Die Kirche war im März 2009 Denkmal des Monats in Baden-Württemberg.

Grosselfingen liegt im Vorland der Schwäbischen Alb knapp 10 km nordöstlich der Kreisstadt Balingen. In Grosselfingen gibt es drei Naturdenkmale. Außerdem gehören die Gewanne Ächtwiesen, Auf Eschle und Bisinger Berg südlich des Ortes zum FFH-Gebiet Gebiete zwischen Bisingen, Haigerloch und Rosenfeld.

Wegstrecke:
Haigerloch - Jüdischer Friedhof - Eyachtal - Stetten bei Haigerloch - Sulzbach - Bühler Hof - Kappeläcker - Weiler Kirche Owingen - Kühlen Grund - AWB Asphaltmischwerke Balingen - Böllatmühle Katzenwadel - Gewerbegebiet Grund - Klingenbach - Grosselfingen - Wasserreservoir Weilheim - Weilheim - Am Weiler Berg - Rangendingen - St. Gallus - Starzel - Hangenbach - Seehof - Seesteige - Haigerloch

Heilbronner Land: Panoramatour Heuchelberg Z7

 

Heilbronner Land LogoHeuchelberg – ein Name, der nicht nur Weinliebhaber zum Schwärmen bringt. Legt sich doch dieser Höhenzug mit seinen Südlagen schützend um das Zabergäu und sorgt damit für das angenehme Klima in der vom Weinbau und der Landwirtschaft geprägten Region. Diese 20 km lange Panoramatour startet und endet am Bahnhof in Nordheim. Die Highlights der Rundwanderung sind die Heuchelberger Warte, Burg Neipperg und das Hörnle. Der Wanderweg verläuft meist auf befestigten Wegen.

Über eine für die Region typische Weinbergtreppe führt ein kurzer Aufstieg zu einem herrlichen Aussichtspunkt – dieser Altarm des Neckars steht unter Naturschutz. Entlang des ehemaligen Altwürttembergischen Landgrabens, dem „Schwäbischen Limes,“ führt die Wandertour zur Heuchelberger Warte. Der Wanderer kann vom Wartturm aus ein traumhaftes Panorama genießen: Im Süden sieht man bis nach Stuttgart und im Osten öffnet sich der Blick über die Löwensteiner Berge ins Hohenloher Land.

Nach der Pause geht es auf dem südlichen Höhenweg des Heuchelberges zwischen Waldsaum und Weinbergen gen Westen. Schattenspendender Wald und sonnenverwöhnte Weinberge bestimmen den Weg bis zum zweiten Wanderparkplatz. Die stolze Burg Neipperg ist der westliche Wendepunkt der Wanderung. Kurz nachdem die Burganlage passiert ist, hat der Wanderer auf dem weiteren Weg einen wunderbaren Ausblick über das ganze Zabergäu. Bald geht es zum bewirtschaftete Hörnle, wo eine ausgiebiger Rast möglich ist. Gegen Ende geht es hinab in Richtung Nordhausen. Vom 300 Jahre alten Waldenserort geht es nach Nordheim, zum Ausgangspunkt der Wanderung.

Der Württembergische Landgraben, auch als Altwürttembergischer Landgraben bezeichnet, war eine im 15. Jh. errichtete Grenzbefestigung im Norden Württembergs, die bis 1803 hauptsächlich als Zolleinnahmequelle diente. Sie war ursprünglich als Verteidigungsanlage geplant, ihre strategische Bedeutung war jedoch nur gering.

Bis Mitte des 15. Jhs hatte sich die Grafschaft Württemberg südlich von Heilbronn bis zu einer Linie ausgedehnt, die in etwa von den Städten Brackenheim, Lauffen und Beilstein markiert wurde. Diesem relativ geschlossenen Territorium standen im Norden mehrere kleinere Herrschaftsgebiete gegenüber: die neippergschen Besitzungen Neipperg, Schwaigern und Klingenberg, das odenheimische Großgartach, die zur Kurpfalz gehörigen Orte Schluchtern (das heute mit Großgartach die Gemeinde Leingarten bildet) und Horkheim sowie deren Herrschaft Stettenfels, das Deutschordens-Gebiet um Talheim sowie die löwensteinschen Gebiete um Unterheinriet und im Schmidbachtal, außerdem die Reichsstadt Heilbronn.

Zur Absicherung der Landesgrenze in diesem Bereich ließen die württembergischen Grafen eine Landwehr zwischen Heuchelberg und Löwensteiner Bergen errichten. Damit wurde das Neckarbecken zwischen den Höhenzügen auf beiden Seiten vollständig abgeriegelt. Vorbild dieser Anlage könnten die Rothenburger und die Haller Landheeg gewesen sein.

Den Anfang machte Graf Ulrich V. „der Vielgeliebte“ ab 1456 mit dem Bau des Landgrabens östlich des Neckars. Graf Eberhard im Bart setzte 1482/83 den Bau westlich des Flusses fort. Der geplante Weiterbau über die Höhen des Heuchelbergs bis nach Sternenfels war den Nachbarn zunehmend ein Dorn im Auge, und es kam zu Kriegsdrohungen. Im Wormser Vertrag des Jahres 1495 musste Eberhard auf den Weiterbau verzichten und erhielt im gleichen Zeitraum den Herzogstitel, was auf seine diplomatischen Fähigkeiten hinweist.

Wegstrecke:
Nordheim - Bahnhof - Weinbergtreppe - Klingenbach - ehem. Altwürttembergischen Landgrabens - Heuchelberger Warte - Hornberg - Südlichen Höhenweg - Wanderparkplatz - Heerweg - Hohentalstützweg - Burg Neipperg - Burgacker - Höhengaststätte Hörnle - Natur Oase - Nordheim - Rathauspark - Bahnhof