Der Wanderweg wurde im Jahr 2008 von der Ortsgruppe Gemmrigheim des Schwäbischen Albvereins e.V. angelegt und von der Gemeinde Gemmrigheim finanziert. Die gesamte Wanderstrecke (blaue Linie, weißes Schild mit blauem Tor) ist 26 km lang. Der Wanderweg führt auf die Höhen von Gemmrigheim mit herrlichen Ausblicken ins Neckartal und in den Stromberg, weiter auf der Gemarkung Hessigheim zu den Felsengärten. Zurück geht es durch das Buchholz und Bonholz teilweise auf dem Waldlehrpfad zum Schloss Liebenstein auf der Gemarkung Neckarwestheim. Von dort führt der Weg hinab zum Neckar auf den Leinpfad zur Neckarschlaufe. Durch die Weinberge mit dem Weinlehrpfad führt der Weg durch unseren schönen Weinort Gemmrigheim mit seinen Fachwerkhäusern und den beschilderten Sehenswürdigkeiten.
Ich habe diese Wandertour am Bahnhof in Kirchheim (Neckar) gestartet und dort auch beendet. Die Highlights dieser Tour waren der Aussichtspunkt Ketterschen („Schleusenbänkle“) und das Schloss Liebenstein. Auf dem „Ketterschenweg“ und in der Steillage „Ketterschen“ hat der Wanderer einen tollen aussichtsreichen Blick über das Neckartal, die Trockenmauern und die Ortslage Gemmrigheim. Der Wanderweg verläuft auf befestigten und unbefestigten Wegen.
Die Gemeinde Gemmrigheim liegt in 174 bis 275 Meter Höhe direkt am Neckar zwischen den Kreisstädten Ludwigsburg und Heilbronn. Die ev. Johanneskirche wurde erstmals im Jahre 1231 urkundlich erwähnt. Im Turmobergeschoss befindet sich eine Turmkapelle mit Fresken aus der Zeit um 1400. Im Langhaus der Kirche, das im 16. Jh. errichtet wurde, haben sich historische Altarbaldachine und Wandmalereien erhalten. Sehenswert sind auch die beiden mittelalterlichen Tore und der Ortskern mit einigen hübsch renovierten alten Fachwerkhäusern, darunter auch das Rathaus. Die alte Kelter von 1817/18 wurde 1949/50 zur Schule umgebaut. Der geschichtlich bedeutendste Betrieb war die bis in die 1860er Jahre zurückreichende Papierfabrik in Gemmrigheim, die von 1971 bis 2006 zur Steinbeis-Gruppe gehörte und zum Jahresende 2009 geschlossen wurde. Im Sommer 2013 wurden die Fabrikgebäude großteils abgerissen. Ein kleiner Teil des Kernkraftwerks Neckarwestheim liegt auf Gemmrigheimer Gebiet. Dadurch fließt auch ein kleiner Teil der Gewerbesteuer des Betreibers EnBW in die Gemmrigheimer Gemeindekasse.
Das Schloss Liebenstein südlich von Neckarwestheim geht auf die mittelalterliche Höhenburg der Herren von Liebenstein zurück, kam 1678 in den alleinigen Besitz von Württemberg und 1982 in den Besitz der Gemeinde Neckarwestheim. Die Anlage wird heute als Restaurant und Hotel genutzt. Die Hofkammer des Hauses Württemberg verkaufte 1982 das Schloss an die Gemeinde Neckarwestheim, die es dem Trägerverein Schloss Liebenstein Sport-, Kultur- und Freizeitanlagen GmbH und Co. KG zuführte. Am 14. September 1982 wurde der Golf- und Landclub Schloss Liebenstein e. V. gegründet und der Ausbau des Geländes zu einem 27-Loch-Golfplatz begann.
Im nördlichen Bereich befindet sich freistehend die 1599 von Jakob Müller nach dem Vorbild der Stuttgarter Schlosskirche erbaute Schlosskapelle. Die Kapelle hat einen nahezu quadratischen Grundriss und nach Süden und Norden schmuckvolle Ziergiebel, nach Osten ist ein achteckiger Chorturm angebaut, im Westen ist ein runder Treppenturm eingezogen, der einst zu den Dachgeschossen und zwei Herrschaftsemporen führte, von denen die südliche noch erhalten blieb. Die Dachformen der beiden Türme wurden nachträglich verändert. Obwohl die Portale, die Giebel und auch das Innere der Kapelle von renaissancezeitlichem Bauschmuck bestimmt sind, weist sie im unteren Bereich auch noch gotische Fenster auf. Östlich von der Kapelle erstreckt sich der Kirchgarten.
Wegstrecke:
Kirchheim am Neckar - Bahnhof - Neckarbrücke - Denkmal Neckarbrücke - Gemmrigheim - ev. Johanneskirche - St. Christophorus - Zum Sonnenhof - Aussichtspunkt - Buchholz - Bonholz - Liebensteiner Weg - Burks Schlemmerbesen - Gerberloh - Talbach - Golfclub Liebenstein - Schloss Liebenstein - Kernkraftwerk Neckarwestheim - Heinzenberg - Uferweg - Neckar - Kirchheimer Wasen - Betonwerk Adolf Blatt - Neckarbrücke - Bahnhof