Im Gäu unterwegs: von Gäufelden durch den Schönbuch nach Böblingen

 

Auch hier wieder eine eigengeplante Streckenwanderung mit An- und Abfahrt mit der Dt. Bahn. Die 24 km lange Wandertour startet am Bahnhof in Gäufelden und endet am Bahnhof in Böblingen. Die Highlights der Tour sind der Schönbuchturm und die Wallfahrtskirche in Mauren. Der Wanderweg verläuft außerhalb des Schönbuchs auf befestigten Wegen und innerhalb des Schönbuchs auf Waldpfaden.

Gäufelden liegt im oberen Gäu rund 7 km von Herrenberg und ebensoweit von Nagold entfernt. Gäufelden ist gegliedert in die drei Ortsteile Nebringen, Öschelbronn und Tailfingen, die identisch sind mit den ehemaligen Gemeinden gleichen Namens. Im Gebiet des Ortsteils Nebringen liegt die abgegangene Ortschaft Sindlingen und im Gebiet des Ortsteils Öschelbronn liegen die abgegangenen Ortschaften Denslingen und Weildorf.

Gäufelden ist durch die Gäubahn an das Eisenbahnnetz angebunden. Der Bahnhof wird zweistündlich von Regional-Express-Zügen nach Singen, von ebenfalls zweistündlichen sich in Eutingen im Gäu teilenden Regionalbahnen nach Freudenstadt bzw. Rottweil und von vereinzelten Regionalbahnen nach Herrenberg bedient.

Der Schönbuch ist ein fast vollständig bewaldetes Gebiet südwestlich von Stuttgart im Keuperbergland des südwestdeutschen Schichtstufenlands. Im Jahr 1972 wurde sein Kerngebiet zum ersten Naturpark in BW erklärt. Der höchste Punkt des Schönbuchs liegt auf dem 583 m ü. NN hohen Bromberg.

Der Naturpark Schönbuch ist heute ein wichtiges Naherholungsgebiet für die Region Stuttgart. Er wird von verhältnismäßig wenigen öffentlich befahrbaren Straßen erschlossen. Viele anderswo in dieser Region selten gewordene Pflanzen und Tiere halten sich hier. Vom Bund Deutscher Forstleute wurde dem Schönbuch im Jahr 2014 der Titel Waldgebiet des Jahres verliehen.

Die im Nordwesten des Schönbuchs aus zwei Quellbächen entstehende Würm entwässert die Region nach Norden. Das breite, aber nur wenig ins Gelände eingeschnittene Würmtal befindet sich dabei schon nicht mehr innerhalb des Naturparks, der Talabschnitt bei Mauren ist landschaftlich dennoch sehr reizvoll, bis die Würm schließlich bei Ehningen auch die Schönbuchregion verlässt.

Der Schönbuchturm ist ein 35 m hoher Aussichtsturm auf dem im westlichen Schönbuch gelegenen Stellberg nordöstlich von Herrenberg. Der Turm wird getragen von acht sich kelchartig aufspreizenden Masten aus verleimtem, heimischem Lärchenholz, die durch drei Aussichtsplattformen auf 10, 20 und 30 Metern Höhe unterbrochen sind. Die Masten sind durch ein Stahlseilnetz zum Fundament verspannt. Die Plattformen sind über zwei wendelförmige Stahltreppen zu erreichen. Die Aussicht umfasst die Ebenen von Hecken- und Korngäu, große Teile des Schönbuchs, die Schwäbische Alb sowie den Schwarzwald. Er ist ein touristischer Anziehungspunkt des Landkreises. Die Zahl der Besucher im ersten Jahr seit der Eröffnung im Juni 2018 wird auf 300.000 geschätzt.

Mauren ist ein zu Ehningen im Landkreis Böblingen gehörender Weiler, der in der Hauptsache aus einem landwirtschaftlichen Betrieb, der Ruine des alten Schlosses, einer Wallfahrtskirche und dem seit 2013 geschlossenen Landgasthof „Grüner Baum“ besteht. Das Gut gehört erst seit 1851 zur Gemeinde Ehningen, davor war es ein unabhängiges, unter verschiedenen Herren stehendes Lehen. Der Name soll sich auf römische Ruinen beziehen (lat. muri = Mauern).

Die Marien- und Pelagiuskirche wurde erstmals erwähnt im Jahr 1320 als Kapelle. Ausweislich einer Urkunde von 1337 war sie ein Filial der Kirche von Altdorf und gehörte zusammen mit dieser zum Kloster Bebenhausen. Mit der Kirche war bis zur Reformation eine Wallfahrt verbunden.

Lange Zeit diente die Kirche als Pfarrkirche der Schlossherrschaft Mauren. Bemerkenswert ist, dass die Kirchturmsuhr nur einen Zeiger besitzt. Nach Mitte des 16. Jhs. setzte ein baulicher Verfall ein. Seit 1827 trennt eine Wand den Chor, der seitdem allein als Kirche dient, vom Kirchenschiff ab. Letzteres wurde seitdem als Speicher genutzt. Aus kunsthistorischer Sicht hervorzuheben sind Reste der ehemals reichen Innenausmalung, ein elfenbeinernes Altarkreuz aus dem 17. Jh. sowie zwei qualitätvolle Grabmale.

Wegstrecke:
Gäufelden - Bahnhof - Nebringen - Nebringer Steige - Gültstein - Bahnhof - Tagungszentrum - Hutnerhaus - A81 - Naturpark Schönbuch - Kapf - Naturfreundehaus - Stellberg - Kalter Brunnen - Abtstraße - Rötelberg - Sportgaststätte TSV Hildrizhausen - Ketterlenshalde - Hofgut Mauren - St. Pelagius - Ochsenhausträßle - Maurener Ring - Bärenklingenweg - Böblingen - Waldfriedhof - Maurener Weg - Gartenanlage Unteres Bühl - St. Maria - Oberer See - Unterer See - Bahnhof

Martinusweg Etappe 11: von Herrenberg nach Böblingen

 

MartinuswegDie Martinusweg Etappe 11 verläuft durch das Heckengäu von Herrenberg nach Böblingen. Die 22 km lange  Wandertour startet am Bahnhof in Herrenberg und endet an der St. Bonifatius Kirche in Böblingen. Die Highlights dieser Tour sind die Stiftskirche und der Schlossberg in Herrenberg. Der Wanderweg verläuft fast ausschließlich auf befestigten Wegen.

Die Stiftskirche ist das Wahrzeichen der Stadt Herrenberg und beherrscht durch die Lage am Schlossberghang das Tal weithin. Aufgrund dieser Lage wird sie scherzhaft in Anlehnung einer über ihre Küken wachenden Henne auch „Glucke“ genannt.

Die Stiftskirche wurde in zwei Bauphasen (1276–1293 und 1471–1493) erbaut. Es ist die erste spätgotische Hallenkirche, die in Württemberg fertiggestellt wurde. Die ursprüngliche Kirche hatte eine gotische Doppelturmfassade. Im Jahre 1749 wurden die beiden Turmspitzen entfernt, die beiden frühgotischen Turmräume zu einem Turmraum zusammengefasst und mit einer barocken Zwiebelhaube bekrönt. Zwischen 1971 und 1982 wurde die Kirche umfassend restauriert und renoviert, um die Kirche zu retten. Schäden waren insbesondere dadurch entstanden, dass das Gebäude auf einem Berg steht, der nicht stabil ist, und sich pro Jahr etwa 1 mm auf die Altstadt zubewegt. Die Kirche wurde in sich stabilisiert.

Der Schlossberg in Herrenberg ist ein ca. 500 m hoher Berg am Westende des Schönbuchs. Den höchsten Punkt bildet der Gipfel des Kanonenbuckels im Bereich der Schlossruine. Auf der Gipfelregion befindet sich die Ruine des Schlosses Herrenberg mit Aussichtsturm Schlossbergturm. Die urkundliche Geschichte des Herrenberger Schlosses beginnt im Jahre 1220.

In der Burganlage steht auf dem Stumpf des einstigen Pulverturms der Aussichtsturm Schlossbergturm, dessen Bau ab 1957 eingeleitet wurde. Von seiner Aussichtsplattform fällt der Blick insbesondere hinab auf das am Berg liegende Herrenberg und unter anderem zur Schwäbischen Alb.

Auf dem Südwesthang des Berges steht die zwischen 1276 und 1493 erbaute Stiftskirche Herrenberg und nahe davon auf dem Südsüdwesthang die 1439/1440 errichtete Herrenberger Propstei. Sie alle sind markante Bauwerke der Stadt. Auf der nordöstlich des Berges bei der Kirchhalde liegenden Erhebung gibt es einen Wasserbehälter und einen Sendeturm. Nur nach Nordosten leitet die Landschaft über den schmalen Bergrücken bei der Kirchhalde zum Höhenzug Alter Rain, durch den der Schönbuchtunnel führt, über.

Wegstrecke:
Herrenberg - Bahnhof - Kirche St. Josef - Marktplatz - Herrenberger Stiftskirche - Schlossberg - "Kanonenbuckel" - Eiche am "Roten Meer" - Am Kapf - Wald Seilgarten - Naturfreundehaus - Heuweg - Kalter Brunnen - Abtsweg - Sandsteig - Egelsberg - Hofgut Mauren - Maurener Wald - Maurener Ring - Glemsbachweg - Waldfriedhof Böblingen - Ochsentrogweg - Böblingen - Oberer und Unterer See - Elbenplatz - Böblinger Altstadt - (St.-Bonifatius-Kirche) - Bahnhof