Vom Filstal ins Remstal: Uhingen – Schorndorf (Schurwald Tour 26)

 

Eine eigengeplante Streckenwanderung verläuft vom Filstal durch das Nassachtal ins Remstal. Start der 15 km langen Streckenwanderung ist der Bahnhof in Uhingen. Ich bin die Tour zusammen mit einer Kollegin gelaufen, die nach einem Krampf in den Beinen froh war, das letzte Stück der Wanderung mit dem Bus zu fahren. Die Tour endet am Bahnhof in Schorndorf. Der Wanderweg verläuft auf befestigten Wegen.

Uhingen erstreckt sich über zwei Berghänge (Haldenberg / Wurmberg und Wasserberg) sowie das dazwischen liegende Filstal. Im Nordwesten reicht das Stadtgebiet noch bis in den Schurwald hinein. Die Stadt liegt im Landkreis Göppingen und gliedert sich in den Kernort Uhingen und die Stadtteile Diegelsberg, Nassachmühle, Nassach, Baiereck, Holzhausen und Sparwiesen. 

Die Nassach, die das Tal durchfließt, teilt Nassach/Unterhütt in zwei Orte. Links der Nassach liegt der Ort Nassach, rechts liegt Unterhütt. Der Teilort Unterhütt gehörte in seiner Geschichte schon immer zu Baiereck, das 4 km entfernt liegt, während die Entfernung zu Nassach nur etwa 10 Meter beträgt.

Nassach, das erstmals 1245 urkundlich erwähnt wurde, wurde während der Herrschaft des Kaisers Barbarossa gegründet. Die geschichtliche Blüte Nassachs und Unterhütts lag um 1500. Während dieser Zeit saß in Nassach einer der drei Glasbläsereien im Tal zwischen 1450 und 1550. Danach folgte bald der Dreißigjährige Krieg, an dessen Ende Nassach fast komplett zerstört war; es lebten dort nur noch zwei Einwohner. Bis ins 20. Jahrhundert war die Köhlerei fast die einzige Erwerbsquelle der Bevölkerung.

Durch die Industrialisierung des Filstals kam es zu einem wirtschaftlichen Aufschwung. Heute leben in Nassach/Unterhütt etwa 240 Einwohner. Die Tradition der Köhlerei hat in Nassach lange überlebt. Im Ortsteil Unterhütt gab es mit Eugen Jung einen der letzten gewerblichen Köhler Deutschlands. Zu den weiteren Besonderheiten des Ortes zählt ein Holzhaus des Künstlers Kurt Gminder, das in jahrelanger Kleinstarbeit nur aus Holz und Glas errichtet wurde, sowie der einzige Privatfriedhof Baden-Württembergs.

Rund einen Kilometer östlich des Ortsteils Nassach liegt das Naturschutzgebiet Bärentobel. Der durch den Bärentobel fließende Bärentobelbach ist ein linksseitiger Seitenbach der Nassach.

Baiereck am Lochbach, dem westlichen Quellbach der Nassach, liegt am oberen Ende der Talaue. Seinen Namen hat es nicht, wie fälschlicherweise oft vermutet wird, von einem „baierischen“ Ursprung der Einwohner, sondern vom schwäbischen Wort Boier für Wildschwein. Baiereck, das um 1470 Sitz der dritten Glasbläserei des Nassachtals war, wurde erstmals um 1553 urkundlich erwähnt. Gegründet dürfte es allerdings spätestens am Ende des 14. Jhs. worden sein. Neben der Glasbläserei waren vor allem die Holzfällerei und die Sandbrüche über Jahrhunderte Erwerbsquellen der Bevölkerung. Durch die Industrialisierung des Rems- und Filstals und den Bau einer Straße durch das Tal im 19. Jh. konnte sich Baiereck aus der Armut befreien. Am 1. 9.1971 wurde der Ort nach Uhingen eingemeindet.

Das Spittler-Stift ist eingebunden in die starke Gemeinschaft der Evangelischen Heimstiftung mit über 170 Einrichtungen in ganz Baden-Württemberg. Das Spittler-Stift liegt sehr ruhig, am Rand von Schorndorf mit einem herrlichen Blick auf die Stadt und das Remstal. Der parkähnliche Garten mit Teich lädt die Bewohner zu einem Spaziergang ein.

Wegstrecke:
Uhingen - Bahnhof - Unterlochbach - Haberhölzle - Kohlplattenweg - Maiäcker - Nassachmühle - Nassachtal - Engelsäcker - Nassach - Unterhütt - Herrenbachweg - Herrenbach Brünnele - Kaiserstraße - Sulzschlagstrasse - Brenntenhang - Ebersbacher Weg - Schorndorf - Spittler Stift - Ottilienberg - Friedenskirche - Stadtkirche - Bahnhof

Remstal: von Endersbach nach Esslingen

 

Eine eigengeplante Streckenwanderung verläuft aussichtsreich vom Remstal ins Neckartal. Start der 19 km langen Wandertour ist der S-Bahnhof in Endersbach. Die Tour führt auf einer Teilstrecke des Georg-Fahrbach-Weges zum Tourziel – dem Bahnhof in Esslingen. Die Highlights der Tour sind der Kernenturm, die Grabkapelle auf dem Württemberg und die Altstadt von Esslingen. Der Wanderweg verläuft meist auf befestigten Wegen.

Stetten im Remstal ist der südliche Teilort der Gemeinde Kernen im Remstal im Rems-Murr-Kreis. Stetten bildet den südlichen Teil der Gemeinde. Es befindet sich im Tal des Haldenbachs. Der Ort ist umgeben von Weinbergen. Am Südrand des Ortes beginnt der Schurwald. Stetten war lange Zeit durch Landwirtschaft und Weinbau geprägt. Auch heute existieren noch einige Weinbetriebe im Ort. In Stetten existieren hochwertige Weinlagen, wie beispielsweise das Stettener Brotwasser.

Der Kernenturm steht im Rems-Murr-Kreis auf dem namensgebenden Kernen, einem Berg im Westen des Schurwaldes. Er befindet sich zwischen Kernen im Remstal im Nordnordosten, Stetten (zu Kernen im Remstal) im Ostnordosten, Esslingen im Süden, Uhlbach im Westsüdwesten und Fellbach im Nordwesten. Zum Turm führen mehrere Waldwege, und vorbei verläuft der Württembergische Wein-Wanderweg.

Von der Kernenturm-Aussichtsplattform fällt der Blick nicht nur auf die im Remstal gelegenen Ortschaften, sondern er reicht bei klarem Wetter bis zum 80 km im Nordwesten entfernten Katzenbuckel im Odenwald. Im Norden sind die Löwensteiner Berge und im Nordosten der Welzheimer Wald hinter dem Remstal zu erkennen. Durch Bäume verdeckt und dadurch nur im Winter – ohne Laub – zu erkennen sind im Osten die „Drei Kaiserberge“ (Stuifen, Rechberg und Hohenstaufen). Nach Süden und Südwesten schaut man bis zur langgestreckten Schwäbischen Alb, in der unter anderen der Plettenberg (1002 m ü. NN) in 73 km Entfernung zu erkennen ist. Nach Westen fällt der Blick über den Stuttgarter Talkessel und damit über das Neckartal und die daran angrenzenden Bergzüge und Naturparks (z. B. Naturpark Stromberg-Heuchelberg) bis zum Nordschwarzwald.

Das Dorf Rotenberg (früher auch „Rothenberg“) wird 1248 zum ersten Mal urkundlich erwähnt und gehörte zum Kernbestandteil Altwürttembergs. Jahrhunderte prägte die wehrhafte Burg Wirtemberg, die Stammburg der Württemberger, das Bild zwischen der freien Reichsstadt Esslingen am Neckar und der Residenzstadt Stuttgart, ehe sie im Jahre 1819 auf Beschluss des damaligen Königs Wilhelm I. vollständig abgetragen wurde. An ihrer Stelle ließ er ein prachtvolles Mausoleum, die Grabkapelle auf dem Württemberg, für seine früh verstorbene zweite Frau, die Zarentochter Katharina Pawlowna, erbauen. 1907 wurde der Berg Rotenberg mit der Grabkapelle durch König Wilhelm II. offiziell in Württemberg umbenannt.

Uhlbach ist ein Stadtteil von Stuttgart, verwaltet vom Stadtbezirk Obertürkheim und umgeben von den Nachbarorten Obertürkheim, Rotenberg und Esslingen am Neckar. Der in einem Talkessel liegende Weinort Uhlbach wurde erstmals im Jahre 1247 urkundlich erwähnt. Die Uhlbacher Kelter wird schon 1366 erwähnt, die Andreaskirche wurde 1490 erbaut und das imposante Fachwerk-Rathaus entstand 1612. Uhlbach und Obertürkheim waren im Mittelalter Grenzorte. Hier stieß das Gebiet der Württemberger an das Gebiet der Freien Reichsstadt Esslingen am Neckar. Der Obst- und Weinanbau ist neben dem Tourismus der wichtigste Erwerbszweig Uhlbachs, auch heute noch betreiben viele Familien in Uhlbach ihre Weinberge sowie eine Familie eine Besenwirtschaft. Die 1907 gegründete Weingärtnergenossenschaft Uhlbach vereinigte sich 2007 mit den Rotenberger Weingärtnern zum Collegium Wirtemberg – Weingärtner Rotenberg & Uhlbach eG.

Wegstrecke:
Endersbach - Bahnhof - kath. Kirche - ev. Kirche - Mühlbach - Biotop Seewiesen - Zur Seemühle - Strümpfelbach - Im See - Haldenbach - Stetten - Schlosskapelle - St. Veits-Kirche - Gaiernweg - Kernenturm - Kaiserstraße - Egelseer Heide - Karl-Münchinger-Weg - Blasiusweg - Rotenberg - Grabkapelle auf dem Württemberg - Wandelweg - Uhlbach - Andreaskirche - Sulzgrieserstraße - Rüdern - Esslinger Panoramaweg - Neckarhalde - Oberer Neckarhaldenweg - Neckarhaldenweg - Esslingen - Frauenkirche - Münster St. Paul - Stadtkirche St. Dionys - Neckar - Bahnhof