Heilbronner Land: Weibertreu und Schemelsberg

 

Heilbronner Land LogoDiese Wanderung entlang dem Weinsberger Wein- und Rosenrundweg umrundet den Burgberg der sagenumwobenen Ruine Weibertreu. Hoch über der Stadt Weinsberg öffnet sich zu allen Seiten ein unvergleichlicher Panoramablick. Der Wanderweg durch das Weinanbaugebiet hoch über Weinsberg bietet dem Wanderer immer wieder neue Perspektiven und fantastische Panoramen in allen vier Himmelsrichtungen. Die 11 km lange Rundwanderung startet und endet am Rathaus in Weinsberg. Die Highlights dieser Tour sind die vielfältigen Ausblicke in das Heilbronner Land. Der Wanderweg verläuft auf befestigten Wegen.

Nordwestlich des Stadtkerns von Weinsberg erhebt sich der Burgberg mit der Burgruine Weibertreu, westlich davon der Schemelsberg. Beide Berge werden intensiv für den Weinbau genutzt. Im Osten erstreckt sich das Sulmtal, südlich des bebauten Gebietes das Stadtseebachtal und das Brühltal. Im Süden und Westen grenzt das Stadtgebiet an die Heilbronner Berge, das sind bewaldete Ausläufer der Löwensteiner Berge, die im Osten mit dem Reisberg beginnen und sich über den Hintersberg und die Waldheide bis zum Galgenberg und Wartberg im Westen erstrecken. Die Beschreibung des Oberamts Weinsberg von 1861 vermerkt: „Die Lage der Stadt ist im Allgemeinen eine gesunde und sehr milde, gegen Nordwesten durch den Burgberg, an den sie sich anlehnt, gedeckt, gegen Süden den Sonnenstrahlen offen, vor den Nebeln des westlichen Neckarthales durch den dazwischenliegenden Jägerhaus-, Galgen- und Wartberg geschützt.“ An den Wartberg schließt sich im Nordwesten das Tal des Stadtseebaches an, nördlich davon der oben erwähnte Schemelsberg.

Die Burgruine Weibertreu ist die Ruine einer vermutlich im frühen 11. Jh. erbauten Höhenburg in der Stadt Weinsberg im Landkreis Heilbronn in Baden-Württemberg. Bekannt ist die Burg durch die namengebende „Treu-Weiber-Begebenheit“ vom 21. Dezember 1140, als nach der Kapitulation der belagerten Burg die Frauen (später „Treue Weiber von Weinsberg“ genannt) ihre Männer vor der Hinrichtung retteten, indem sie sie auf dem Rücken den Berg hinuntertrugen. Durch ihre exponierte Lage in der südwestlichen Ecke des Weinsberger Kreuzes der Bundesautobahnen 6 und 81 ist die Burgruine vielen Autofahrern vom Sehen bekannt. Sie liegt nordwestlich und oberhalb des Stadtkerns auf dem ca. 270 m hohen Burgberg, der heute fast vollständig für den Weinbau genutzt wird. Besitzer der Anlage, die gegen Eintritt besichtigt werden kann, ist der Justinus-Kerner-Verein und Frauenverein Weinsberg.

Der geologische Lehrpfad Keuperweg verläuft auf den Spuren des Schilfsandsteins, der die Welt eroberte: Frankfurt, Paris und Amsterdam. Über viele Jahrhunderte hinweg wurde in der Region um Heilbronn Schilfsandstein gebrochen. Er galt als geschätzter Werkstein und wurde exportiert. Obwohl er zu viel Ruhm gelangt ist, beruht seine Namensgebung eigentlich auf einen Irrtum. Vieles mehr erfährt der Wanderer bei einer Wanderung auf dem Keuperweg. Hier liegen eine Million Jahre Erdgeschichte, die offen und sichtbar am Wegesrand entdeckt werden kann.

Wegstrecke:
Weinsberg - Rathaus - Johanneskirche - Stauferstole - Burgruine Weibertreu - Schemelsberg - Saubach - Alte Heilbronner Straße - Ried - Galgenberg - Heilbronner Keuperweg - Schilfsandsteinbruch - Jägerhaus - Kirschenallee - Weinsberg - Naherholungspark Alte Ziegelei - Bahnhof - Rathaus

Stuttgart West

 

StuttgartWappenDer Stuttgarter Westen ist heute ein beliebtes, lebendiges und stadtnahes Wohngebiet. Früher war der westliche Stadtteil der Landeshauptstadt eher den vornehmen und reichen Stadtbürgern vorbehalten. Prunkvolle Wohngebäude aus den Perioden des Historismus und Jugendstils, aber auch aus der Zeit der Neuen Sachlichkeit prägen den Stadtteil.

Die hier beschriebene 15 km lange Stadtwanderung durch den Stuttgarter Westen beginnt am Marienplatz und endet an der Doggenburg. Die Streckenwanderung setzt sich zusammen aus dem architektonisch interessanten inneren Stadtteil und dem Panoramaweg West am äußeren Ende des Stadtteils.

Der Stadtbezirk Stuttgart West liegt eingebettet zwischen Hasenberg und Karlshöhe im Süden und dem Kräherwald im Norden. Der Westen ist im Talgrund bis heute einer der dichtest besiedelten Stadtbezirke Deutschlands mit mehr als 16.000 Menschen auf einen Quadratkilometer und damit insges. knapp 50.000 Einwohnern. Bürgerumfragen haben ergeben, dass die Bewohner überdurchschnittlich gerne in ihrem Stadtbezirk leben.
Gründe dafür sind unter anderem die nahe Innenstadt, die gute
Nahverkehrsanbindung, hochwertiger Wohnraum, viele kulturelle Angebote und ein intaktes Stadtquartier, wo Wohnen neben Gewerbe und Einzelhandel, aber auch unterschiedliche Generationen und soziale Schichten in guter Mischung nebeneinander existieren können. Die Probleme des Westens, allem voran die Frischluftversorgung, ergeben sich aus seiner Topografie: Der Bezirk bildet fast einen eigenen kleinen Kessel und es gibt im bebauten Gebiet nur wenige, und wenn dann nur sehr kleine,
zusammenhängende Grünflächen. Die dichte und hohe Blockrandbebauung
in den tieferen Kessellagen erschwert die Umwälzung der Luft zusätzlich. Hinzu kommen Hauptverkehrsachsen wie die Rotebühl- und Rotenwaldstraße sowie die parallel verlaufende Schloß- und Bebelstraße, die viel Durchgangsverkehr in den Westen bringen.

Die Erschließung des Stuttgarter Westens begann in der ersten Hälfte des 19. Jhd. vom Rotebühlplatz und vom Büchsentor aus. In der damals typischen Blockrandbebauung entstanden nebeneinander Wohn- und Industriegebäude. Kleinunternehmer wie der junge Robert Bosch oder der Feinmechaniker und Erfinder der ersten elektrischen Bohrmaschine Wilhelm Emil Fein ließen sich in den Hinterhofwerkstätten nieder. Wirkliche Schwergewichte waren schon in der zweiten Hälfte des 19. Jhds Unternehmer wie die Farben- und Lackhersteller Gustav Siegle und Rudolf Knosp, später Hauptanteilseigener an der Badischen Anilin- und Sodafabrik (BASF) in Ludwigshafen. Nachdem ihnen der Stuttgarter Westen zu klein geworden war, zogen die Firmen Siegle und Knosp nach Ludwigshafen in Flussnähe . Noch heute bekannt für seine qualitativ hochwertigen Strickwesten ist die Firma Bleyle, deren Aufstieg mit Kinder- und Matrosenanzügen vor dem Ersten Weltkrieg begann. Die Schokoladenfabrik Waldbaur mit Sitz in der Rotebühlstraße hat sich inzwischen von der Schokoladenproduktion verabschiedet und auf die Immobilienverwaltung verlegt. Außerdem waren oder sind die Brauerei Bachner in der Hasenbergsteige 31, der Klavierbauer Pfeiffer in der Herderstraße und die Verlage Ernst Klett in der Rotebühlstraße und Alfred Kröner in der Lenzhalde hier ansässig.

Die Hasenbergsteige war bereits am Ende des 19. Jhd. als Villen-Museum bekannt und ein beliebter Spazierweg. Mit Ihren 15% Steigung bildet sein einen Höhenrücken zwischen dem Stadtbezirk Stuttgart-West und dem Stadtteil Heslach. Vor der Motorisierung diente der Kamm, der mit Hilfe einer unterhalb des Hasenbergs gelegenen Vorspannstation bedient wurde, als Fernverkehrsweg nach Calw. Hier konnten Fuhrleute Zugtiere anmieten, die sie vor ihre eigenen spannten, um die nötige Kraft für den Anstieg zu erreichen. Am oberen Ende lag die Abspannstation. Häufig im Stadtbild zu finden waren die Schilder: „Schone Deine Tiere, nimm Vorspann“ oder auch „Schon Dein Tier, spann für“, mit denen an die Fürsorge der Fuhrleute appelliert wurde.

Gleich zwei besondere Konstellationen erhellten den Nachthimmel am 27. Juli 2018 über Deutschland – und das an einer lauen Freitagnacht mitten im Hochsommer. Der Mond tauchte in den Erdschatten ein. Daraus ergab sich die längste totale Mondfinsternis des 21. Jhds. Der Mars ist der Erde gleichzeitig so nah wie selten.

Wegstrecke:
Marienplatz - Karlshöhe - Feuersee - Johanneskirche - Hölderlinplatz - Elisabethenanlage - Bismarkplatz - Leipziger Platz - Rothebühlstraße - Hasenbergsteige - Birkenkopf - Herderplatz - Gustav-Siegle-Straße - Am Kräherwald - Doggenburg - (Bismarkturm)