Neckarland: 3B-Land-Tour

 

3B-Land-Tour LogoHandwerkliche Tradition, einzigartige Landschaft, historisch Altstädte – auf einer Wanderung durch das 3B – Land erwartet Sie eine abwechslungsreiche Reise, durch eines der ältesten Weinanbaugebiete Deutschlands. Auf dieser 58 km langen Wanderung durch die seit dem 2. Jh. kultivierte Landschaft durchstreifen Sie beschauliche Wald- und Wiesenlandschaften, passieren mittelalterliche Stadttore und lassen ihren Blick über die Mäander des Neckars schweifen. Insbesondere die zahlreichen Aussichtspunkte (Salenkanzel, Käsbergkanzel, Hessigheimer Felsengärten, Erligheimer Weinkanzel, etc.) entlang der Pfade in den terrassierten Weinbergen, enthüllen einzigartige Sichten über die Region.

Neben landschaftlicher Idylle und den schönsten Weinsichten Württembergs erwarten den Wanderer entlang dieser Tour Attraktionen wie die Schlösser in Bönnigheim und Hohenstein, den Erlebnispark Tripsdrill, das Bietigheimer Enzviadukt, das Römerhaus Walheim oder die bei Naturliebhabern und Sportkletterern bekannten Felsengärten.

Ich habe die Rundwanderung an der Alten Enzbrücke in Bietigheim-Bissingen begonnen und beendet. Für die 58 km lange Wanderung benötigte ich 11 Stunden. Pausen waren wegen der einbrechenden Dunkelheit am Ende des Tages nicht möglich. Der Wanderweg verläuft meist auf befestigten Wegen.

Bietigheim-Bissingen, die mit 43.000 Einwohnern größte Stadt im 3B-Land, präsentiert sich in landschaftlich reizvoller Lage in der Hügellandschaft des mittleren Neckartals als lebenswerte und liebenswerte Mittelstadt. Bei einem Blick vor und hinter die Kulissen gibt es für jeden etwas zu entdecken, beispielsweise das historische Rathaus mit Erker und Kunstuhr oder das Hornmoldhaus, das mit seinen prächtigen Innenmalereien und dem Zierfachwerk zu den bedeutendsten Renaissance ge bäuden Süddeutschlands zählt. Die in weiten Teilen erhaltene mittelalterliche Altstadt bietet auf engstem Raum beeindruckende Zeichen historischer Baukunst, gepaart mit moderner Architektur und Kunst. Die lange, weit über 1200 Jahrealte Geschichte der Stadt ist an vielen Stellen nachvollziehbar. Auf knappem Stadtraum streben die Gebäude in die Höhe, um sich mit Schnitzereien und Zierrat gegenseitig zu überbieten. Wohlstand früherer Jahrhunderte übersetzt sich hier auch in Architektur. Weinhandel und Flößerei waren die Haupteinnahme quellen der Stadt und versetzten die Bürger in die Lage, sich repräsentative Stadthäuser zu erbauen. So entstand das heutige „Enz-Florenz“ mit seinen malerischen Gassen, Plätzen, Brunnen und Höfen. Gleichzeitig begegnen dem Besucher heute auch Zeugen unserer Zeit.

Der Erholungsort Besigheim liegt am Zusammenfluss von Neckar und Enz. Jüngst erst wurde das weit über die Region hinaus bekannte Besigheimer Winzerfest von den Lesern der renommierten Sonntagszeitung „WELT am Sonntag“ zu Deutschlands schönstem Weinfest gewählt. Es scheint, dass dieser idyllische Weinort mit seiner historischen mittelalterlichen Altstadt und den umgebenen Weinbergterrassen das Weinkleinod schlechthin bildet. Besigheim liegt im mittleren Neckarraum zwischen Stuttgart und Heilbronn. Besonders sehenswert ist die Altstadt. Eine beeindruckende Stadtsilhouette mit schmucken Fachwerkhäusern, zwei stattlichen Wehrtürmen aus der Stauferzeit, einem als Kaufhaus im Jahr 1459 erbauten Fachwerk-Rathaus und der Stadtkirche mit dem berühmten Lindenholzhochaltar.

Die 7.500 Einwohner zählende Stadt Bönnigheim gilt auch als Stadt der Museen und des Weins. Bönnigheim liegt am östlichen Rand des Strombergs und des Naturparks Stromberg-Heuchelberg: das Tor zum Zabergäu. Die historische Altstadt mit Cyriakuskirche, Köllesturm, Ganerbenburg und dem Stadionschen Schloss lädt zum Stadtrundgang und Verweilen ein. Der Mittelpunkt der Alt stadt ist das spätbarocke Schloss des Reichsgrafen von Stadion, es beherbergt die Sammlung Zander mit internationalen Meisterwerken der Naive und Art Brut. Die literarische Gedenkstätte, das Museum Sophie La Roche, würdigt die erste Frau, die in Deutschland einen Roman veröffentlichte: „Die Geschichte des Fräuleins von Sternheim“. Wissenswertes zur Kulturgeschichte des Alkohols und der Entwicklung der Destillationstechnik findet man im Schwäbischen Schnapsmuseum im Steinhaus – dem ältesten Haus der Stadt. Die Vinothek im ehemaligen Forstgefängnis vermittelt einen Überblick über heimische Weine und Obstbrände und lädt zum Probieren ein. Über 1200 Jahre Weinbautradition in Bönnigheim verpflichten die weithin bekannte Strombergkellerei ebenso wie die privaten Weingüter.

Der Mundelsheimer Käsberg ist ein bedeutendes Naturdenkmal in Württemberg. Die Weinberge sind wie ein riesiges Amphitheater in unzähligen kleinen Terrassen angelegt, die von der Neckartalsohle rund 100 Meter den Muschelkalkhang hinaufklettern. Sie liegen windgeschützt und im optimalen Winkel zur Sonneneinstrahlung. Die Hofdomänenkammer ließ 1819 im Käsberg-Weinberg ein Weinberghäuschen erbauen, das später den Namen „Königshäusle“ erhielt. Diese Namensgebung lässt sich vielleicht auf einen Besuch des Königs Wilhelm I. von Württemberg in seinem Weinberg zurückführen. Oberhalb des „Königshäusles“ ist über steile Weinbergstaffeln die Aussichtsplatte „Käsbergkanzel“ zu erreichen. Von hier bietet sich ein sehenswerter Rundblick auf die Neckarschleife.

Wegstrecke:
Bietigheim - Alte Enzbrücke - Grünwiesenstr. - Enzufer - Kläranlage - Bernhälde - Husarenhof - Neckarhalde - Neckarhaldenweg - Salenkanzel - Hartd Wald - Schreyerhof - Hessigheim - Felsengartenkellerei - Hessigheimer Felsengärten - Käsbergkanzel - Ottmarsheimer Höhe - Ottmarsheim - Schloss Liebenstein - Golfplatz - Talbach - Liebensteiner Weg - Kirchheim am Neckar - Kappelsberg - Krümmling - Hohenstein - Schloss Hohenstein - Bönnigheim - Schloss Bönnigheim - Sülzenweg - Schauinsland - Florianshütte - Seelesweg - Wanderparkplatz Krappenberg - Sumpfweg - Erlensumpfweg - Parkplatz Kirschenanlage - Erligheimer Weinkanzel - Erligheim - Baumbach - Walheim - Besigheim - Betzenloch - Wanderparkplatz Hirschberg - Bergweg - Bietigheim - Innenstadt - Alte Enzbrücke

31 Mai 15: Stromberg-Heuchelberg: rund um Bönnigheim

NaturparkStrombergDie 21 km lange Rundtour Nr. 7b (Naturpark Stromberg-Heuchelberg, Schwäbischer Albverein, Natur-Heimat-Wandern) ist eine Rundwanderung rund um Bönnigheim und den Michaelsberg.

1288 ging das Lehen für die Stadt Bönnigheim an Rudolf von Habsburg über, der die Stadt 1291 seinem Sohn Albrecht von Löwenstein-Schenkenberg überließ. Durch Erbschaft, Heirat und Kauf kam es zu einer Zersplitterung des Besitzes, aus dem das Ganerbentum hervorging, das bis 1750 Bestand hatte. Während dieser Zeit wurde der Besitz der immer noch unter Mainzer Hochherrschaft stehenden Stadt auf vier Adelsgeschlechter (Herren von Sachsenheim, Herren von Liebenstein, Herren von Gemmingen und Herren von Neipperg) aufgeteilt. Jedem Ganerben stand ein Viertel der Stadt zu. Diese Ganerbenverhältnisse galten auch im benachbarten Erligheim. 1750 kaufte Graf Friedrich von Stadion die Stadt und beendete damit das Ganerbentum. 1756 ließ er das prachtvolle Schloss bauen. 1785 ging die Stadt Bönnigheim durch Kauf Herzog Carl Eugens an Württemberg über. Dort gehörte es zum Oberamt Besigheim, das 1938 im Landkreis Ludwigsburg aufging.

Vom Michaelsberg hat man einen Rundblick bis auf den Odenwald (Katzenbuckel, Königstuhl), Löwensteiner Berge und der Schwäbischen Alb. In vorchristlicher Zeit war auf dem Michaelsberg ein Zentralheiligtum der Kelten. Bei den Römern krönte eine Tempelanlage die Bergspitze. Auf den Grundmauern des Tempels errichteten später die Franken eine Kapelle zum heiligen Michael. Neben der überwiegend romanischen Michaelskirche gibt es noch die Gebäude eines barocken Kapuzinerklosters, die heute als katholisches Jugendtagungshaus dienen.

Der Michaelsberg ist auch Gegenstand einer Legende, die Justinus Kerner in seinem Buch Das Bilderbuch aus meiner Knabenzeit festhielt:
„Man sagt, auf diesem Berge habe der heilige Bonifazius mit dem Teufel einen Zweikampf gehabt, in welchem ihm der Engel Michael zu Hilfe gekommen; dabei habe der Engel eine Feder aus seinem Flügel fallen lassen, dieser habe der Heilige dann eine Kirche hier gestiftet und zu Ehren Michaels geweiht. Die Feder, die lange Zeit in der Kirche bewahrt wurde, soll zur Zeit der Reformation von da weggekommen sein; man sagte, es habe sie ein alter Stadtschreiber aus Stuttgart, der von der katholischen zur lutherischen Kirche übergegangen, heimlich an sich gezogen. Vergebens baten die Mönche des Berges bei Herzog Ulrich um die Bestrafung des Stadtschreibers und die Zurückgabe der heiligen Feder; sie erhielten keine Genugtuung. Darob in Zorn entbrannt, habe der Erzengel Michael die Strafe der Vielschreiberei über Württemberg ausgeschüttet.“
Das Gedicht „Erzengel Michaels Feder“ von Eduard Mörike verarbeitet ebenfalls die Michaelsberg-Legende.

Die Highlights der Tour sind neben der Stadt Bönnigheim der Blick vom Michaelsberg auf Tripsdrill. Der Wanderer läuft ausschließlich auf gut befestigten (meist breiten) Wegen.

Wegstrecke:

Bönnigheim Burgplatz – Hohenstein – Schloss Hohenstein – Hofen – Frauenbergkloster – Pfeiferhütte – Michaelsberg (394 m) – Katharinenplaisir – Bönnigheim