Hegau-Panorama-Weg Etappe 6: Welschingen – Aach

 

Hegau LogoVon Welschingen aus geht es über den Hohenhewen in Richtung Engen. Auf dem Gipfel des Hohenhewen bietet sich eine Rundumsicht bis in den nahen Schwarzwald. Nun führt der Wanderweg hinunter nach Anselfingen und Engen. Das nächste Ziel ist der Petersfels – ein Naturdenkmal besonderer Güte jenseits der Autobahn. Seit 2003 gibt es dort auch den Eiszeitpark „Petersfels“, ein Naturlehrpfad mit einem Baum-, Strauch- und Gräserbestand, einer späteiszeitlichen Landschaft vor 15.000 Jahren. Durch das beindruckende Tal, vorbei am Schmiedsberg geht es weiter in Richtung dem Städtchen Aach. Der 15 km lange Wanderweg verläuft auf befestigten und unbefestigten Wegen.

Welschingen ist der größte Stadtteil von Engen. Welschingen liegt an der Westseite des Hohenhewen, südlich des Kernortes Engen an den Landesstraßen 190 und 191. Westlich verläuft die Bundesstraße 314 und östlich die Bundesautobahn 81. Der Ort geht auf die alemannische Siedlungszeit zurück. Er wird erstmals 752 in einer Urkunde des Klosters St. Gallen genannt. Eine Burg Welschingen wird 1337 erwähnt.

Hohenhewen ist ein Naturschutzgebiet am gleichnamigen Berg auf dem Gebiet der Stadt Engen im Landkreis Konstanz. Das Naturschutzgebiet umfasst den Bergkegel des Hohenhewen und liegt rund 1500 Meter südwestlich von Anselfingen, einem Teilort von Engen. Wesentlicher Schutzzweck ist laut Schutzgebietsverordnung die Erhaltung des Hohenhewen als einzigartiges erdgeschichtliches Dokument, das in seiner Vielfalt, Eigenart und Schönheit von besonderer Bedeutung für die Vulkanlandschaft des Hegau ist und als Lebensraum für eine Vielzahl seltener und vom Aussterben bedrohter Pflanzenarten und Tierarten.

Anselfingen liegt am Fuß des Hohenhewen, einem ehemaligen Vulkanberg mit Burgruine. Das Haufendorf im Hegau ist heute baulich mit der rund ein Kilometer nordöstlich liegenden Stadt Engen verwachsen. Die kath. Kirche St. Nikolaus in Anselfingen wurde 1507 erstmals erwähnt. Die spätgotische Filialkirche von Engen wurde oft umgebaut, zuletzt im 17. Jh. im Stil des Barock als Saalkirche mit Rechteckchor und Südturm. Sie wurde 1961 außen und 1994 innen renoviert. Nebenpatron ist St. Pelagius.

Die Stadt Engen besteht aus den neun Stadtteilen Engen, Anselfingen, Zimmerholz, Bargen, Welschingen, Biesendorf, Stetten, Bittelbrunn und Neuhausen mit der Stadt Engen und 38 weiteren Dörfern, Weilern, Höfen und Häusern. Engen besitzt eine renovierte Altstadt. Sehenswert sind insbesondere die Stadtkirche Mariä Himmelfahrt mit den Grabdenkmälern der Grafen von Lupfen und Pappenheim, das Krenkinger Schloss und das Städtische Museum mit Galerie im ehemaligen Kloster St. Wolfgang, in dem unter anderen Funde aus der Alt- und Mittelsteinzeit aus dem Brudertal zu sehen sind (z. B. die „Venus von Engen“). Hier finden regelmäßig Kunstausstellungen statt, die nicht selten überregionale Wirkung haben.

Der Petersfels ist eine Felsformation mit Höhlenbildungen im Oberjura im „Brudertal“, einem Trockental im Hegau nahe bei Engen. In der ehemaligen Jagdstation von Rentierjägern wurden bedeutende Funde des Jungpaläolithikums gemacht. Im Gelände um den Petersfels wurde 2003 der Eiszeitpark Engen angelegt. Er beinhaltet die Rekonstruktion der späteiszeitlichen Vegetation einer Steppentundra. Der Park ist ganzjährig frei zugänglich. Hier finden unter anderem Veranstaltungen wie die Petersfelstage zum Thema Eiszeit statt.

Aach liegt im Hegau, einer vulkanisch geprägten Landschaft zwischen Bodensee und dem Schweizer Kanton Schaffhausen. Nördlich schließt sich hinter der Oberen Donau die Schwäbische Alb an. Wenige Kilometer östlich bzw. südöstlich liegen die Bodensee-Arme Überlinger See und Zeller See. 

Im Stadtgebiet von Aach befindet sich der Aachtopf, die stärkste Quelle Deutschlands. Der Aachtopf ist die Quelle der in den Bodensee mündenden Radolfzeller Aach. Sie wird vom Wasser der Donau gespeist, das in Richtung Norden ca. 12 km von der Aachquelle entfernt zwischen Immendingen und Fridingen im verkarsteten Kalkgestein des Weißen Jura versickert (Donauversickerung).

Wegstrecke:
Welschingen - Schmiedebrunnen - Halde - Gedenkkreuz - Hohenhewen - Almenweg - Almenhütt - Anselfingen - Zielhag - Engen - Kapelle - Spitalkirche - Auferstehungskirche Engen - Bahnhof - Alter Stadtgarten - Hauskapelle Sonnenuhr - Viehmarktplatz - A81 - Brudertal - Petersfeld - Weinhalden - Gnirshöhle - Wasserburger Graben - Homberg - St. Martinskapelle - Aach - Altstadt - Kriegerdenkmal

Hegau: Sechs Hegauvulkane auf einen Streich

 

Hegau LogoEine Streckenwanderung mit vielen Aussichtspunkten, knackige Aufstiege und bizarre Vulkanberge. Zwischen den Vulkanen führt der Wanderweg durch ein fruchtbares und blumenbuntes Stückchen Erde mit mittelalterlichen Städten und Burgen. Der Hohentwiel ist wohl der bekannteste Hegau-Vulkan. Die Highlights dieser Tour sind die Aussichten vom Hohenhewen, Hohenstoffeln, Hohentwiel, Hohenkrähen und der Mägdeberg. Start der 25 km langen Wanderung ist der Friedhof in Anselfingen. Die Tour endet am Hotelparkplatz Hohentwiel auf dem Hohentwiel. Der Wanderweg verläuft meist auf Pfaden.

Der Hohenhewen ist der Hausberg der Stadt Engen. Der Gipfel des Hohenhewen liegt auf 845 m. Auf seinem Gipfelplateau befinden sich die Burgruine Hohenhewen und eine an den Rest des Bergfrieds angebaute Aussichtsplattform, von der man die anderen Hegauberge, den Bodensee und im Norden die Schwäbische Alb sehen kann, bei klarer Sicht auch die Alpen und den Schwarzwald. Der Hohenhewen kann nordseitig von Anselfingen und südseitig von Welschingen aus bestiegen werden. Wie fast alle Hegauberge ist auch der Hohenhewen vulkanischen Ursprungs. Sein Untergrund besteht aus Basalt. Ein 39 ha großer Teil des Hohenhewen ist seit 1982 als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Dabei ist besonders die übersteilte Ostflanke von botanischem Interesse.

Der Hohenstoffeln ist ein Berg vulkanischen Ursprungs im Hegau zwischen Binningen und Weiterdingen. Er gehört zur Basaltgruppe des Hegaus. Seit 1941 steht der Berg unter Naturschutz. Als einziger Hegauberg besitzt der Hohenstoffeln einen Doppelgipfel. Ursprünglich hatte der Berg drei Gipfel, der nördlichste wurde jedoch durch Basaltabbau abgetragen. Der südliche Gipfel hat eine Höhe von 832 m, der nördliche (ehemals mittlere) eine Höhe von 842 m. Am Nordgipfel mit Kreuz befindet sich eine Schutzhütte mit Gipfelbuch.

Der Mägdeberg ist einer der Hegauberge und gehört zur Gemarkung der Gemeinde Mühlhausen-Ehingen. Auf ihm befindet sich die Ruine der Burg Mägdeberg. Er ist wie alle Hegauberge ein Vulkankegel und besteht wie Hohentwiel und Hohenkrähen aus Phonolith mit Natrolith-Adern. Seine Form erhielt er durch die letzte Eiszeit, als Gletscher das weichere Gestein abtrugen und der Phonolithschlot stehen blieb. Dem Mägdeberg vorgelagert ist der kleinere, größtenteils bewaldete Vulkankegel des Schwindel.

Der Name Mägdeberg wird auf eine Legende einer wallfahrenden englischen Königstochter zurückgeführt, die einst mit tausenden von Mägden am Fuß des Berges gelagert habe. In vorgeschichtliche Zeit führt ein anderer Ansatz zurück. Der alte Ursprung des Namens steht außer Zweifel: Schon die ältesten Urkunden aus dem 13. Jh. nennen den Berg „Megideberc“, „Megdeberg“ oder „Magdeberc“. Dem Wort liegt das althochdeutsche magad, magid für Jungfrau in seiner Pluralform zugrunde. Der Mägdeberg ist demnach ein „Berg der Jungfrauen“. Der Name kommt in gleicher oder verwandter Schreibweise auch in anderen Bergen vor, beispielsweise gehört die Madenburg in der Pfalz sprachlich auch in diese Reihe.

Der Hohenkrähen („Krayen“) ist ein Berg vulkanischen Ursprungs nördlich von Singen. Durch Einzelfunde lässt sich für den Hohenkrähen eine Besiedlung seit der Jungsteinzeit belegen. Römer – im Hangschutt des Hohenkrähen wurden in den Jahren 1983/84 insgesamt dreizehn römische Münzen aus der Zeit von der ersten Hälfte des 2. bis zur Mitte des 4. Jhs gefunden – und Alemannen nutzten den Berg als Kultstätte.

Zwischen 1180 und 1190 wird die Errichtung der Burg Hohenkrähen datiert – sie wurde von den Herren von Friedingen errichtet, die ab 1191 auch mit „de Craien“ bezeichnet wurden. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg vom Festungskommandanten des Hohentwiel Konrad Widerholt niedergebrannt. Seit diesem Zeitpunkt ist die Burg Hohenkrähen eine Ruine und wird nicht mehr genutzt. Nach vielen Besitzerwechseln pachtete die Pfadfinderschaft Grauer Reiter die Ruine ab 1956 von Graf Douglas Freiherr von Reischach. Die Burg Hohenkrähen wird seither als „Jugendburg“ genutzt.

Wegstrecke:
Anselfingen - St. Nikolaus - Almenhütte - Gedenkkreuz - Hohenhewen - Gefällhof - Welschingen - Schmiedebrunnen - Burgstall - Auf der Steig - Weiterdingen - Hohenstoffeln - Stofflerhof - Sennhof - Kapellenhof - Lochmühle - Mühlebach - Sickerberg - Hegaukreuz - Mägdeberg - NSG Mägdeberg - Schlüsselbühl - Offeren - Altkrähenhof - Hohenkrähen - Albert-Riesterer-Weg - Hegauhaus - Brunnenhof - Staufenhof - A81 - Untere Festung - Hohentwiel - Wilhelmswacht - Hohentwielgaststätte