Neckarland: Bauern und Adel rund um Ludwigsburg

 

LudwigsburgDie etwa 18 km lange Wanderung führt den Wanderer aus dem Norden Kornwestheims durch Pflugfelden und Eglosheim zum Monrepos Seeschloss. Von dort geht es durch Felder und Weinberge vorbei an der Burgruine Hoheneck nach Hoheneck und zum Favoriteschloss. Der Weg führt dann zurück durch den Favoritepark zur S-Bahn-Station. Der Wanderweg verläuft auf befestigten Wegen.

Pflugfelden liegt südwestlich der Kernstadt Ludwigsburg am sogenannten Langen Feld. Es grenzt im Osten und Süden an Kornwestheim und im Westen an Möglingen. Im Norden grenzt es an Ludwigsburg-West.

Die ev. Pfarrkirche St. Ulrich aus dem Jahre 1903 wurde nach den Plänen der Stuttgarter Architekten Richard Böklen und Carl Feil gebaut. Der moderne Bau wurde an der Stelle der alten, aus dem Mittelalter stammenden Kirche erstellt. In der noch vorhandenen Wehrmauer, die ursprünglich den Friedhof eingrenzte, sind Steine von der alten Kirche eingearbeitet. So findet sich an der Südseite eine alte Sonnenuhr und an der Westseite ein Stein mit der Jahreszahl 1391.

Das mächtige Pfarrhaus in der Dorfstraße aus dem Jahr 1732 steht direkt bei der Kirche. Es wurde an der Stelle des alten Pfarrhaus errichtet, nachdem dieses vollständig in Flammen aufging und dabei alle alten Kirchenunterlagen vernichtet wurden.

Eglosheim liegt nordwestlich der Kernstadt Ludwigsburg zwischen dem Favoritepark und dem Hohenasperg und grenzt nördlich an Tamm und Freiberg am Neckar, östlich an Hoheneck und Ludwigsburg-Nord, südlich an Ludwigsburg-West und im Westen an Asperg. Zu den historischen Gebäuden in Eglosheim zählen die ev. Pfarrkirche St. Katharina aus dem 15. Jh. und das Rathaus von 1709, das 1901 seine Funktion verlor. 

Der Name Eglosheim stammt vermutlich von einer Siedlung des Egolf oder Egilolf ab. 844 werden in einer Schenkungsurkunde des Klosters Lorsch auch Güter aus Hegoluesheim erwähnt. Die nächste Erwähnung erfolgt im 12. Jh. In dieser Besitzurkunde des Klosters Hirsau wirken neben anderen Adeligen auch ein Egilolf de Eglessheim und dessen Bruder als Zeugen mit. Den einstigen befestigten Sitz der Herren von Eglosheim vermutet man südlich der Kirche. 

Die Burg Hoheneck, auch Burg Hohenegge genannt, ist die Ruine einer Höhenburg auf dem Schlossberg über dem heutigen Stadtteil Hoheneck. Die Burg wurde um 1200 von Markgraf Hermann V. von Baden erbaut. 1234 belehnen die Markgrafen von Baden die Hacken zu Hoheneck (Hack von Hohenegge, Hacken von Hoheneck) die Burg. Im Jahr 1252 wird ein Ritter Wolfram von Hoheneck, „Wolframus miles de Hohennegk“, erwähnt. Die erste Erwähnung einer Siedlung bei der Burg „Hohenegge“ datiert auf das Jahr 1291. Die Hacken legten im Anschluss an die Burg eine Wohnsiedlung an und erhoben diese mit Zustimmung der Markgrafen 1345 zur Stadt. Die Burg wurde scheinbar nicht mehr genutzt und zerfiel. 1575 wurde im Marbacher Lagerbuch erwähnt, dass früher in der Vorburg ein Kirchlein, wohl eine Kapelle gestanden hatte. Im 18. Jh. wurde die Burg zum großen Teil abgebrochen und für den Häuserbau des Ortes benutzt (u. a. für das Kapffsche Haus).

Wegstrecke:
Ludwigsburg - Pfugfelden - LandWürth - Stammheiner Weg - Ulrichskirche - Grünanlage Pfugfelden - Waldäcker - Mann+Hummel - Osterholz - Strombergstraße - Lighthouse Church - Krummenhalde - Hundshalde - Eglosheim - ehem. Rathaus - Katharinenkirche - Bachwiesen - Talwiesen - Seewiesen - Bronnwiese - Schlosspark Monrepos - Seeschloss Monrepos - Seeschlossallee - Heutingsheimer Teich - Greuth - Lachwiesen - Saubrunnen - Höhäcker - Wüstkasten - Burgweg - Burgruine Hoheneck - Hoheneck - Täle - Schafrain - Teichäcker - Hofäcker - Heiligenäcker - Favoritepark - Favoriteschloss - Wilhelmsallee - Blühendes Barock - Schloss Ludwigsburg - Rathausplatz - Seestraße - Bahnhof

Neckarland: von Ludwigsburg nach Marbach

 

LudwigsburgEine Streckenwanderung von der Barockstadt zur Schillerstadt. Start der 15 km langen Streckenwanderung ist der S-Bahnhof in Ludwigsburg. Die Tour endet am S-Bahnhof in Marbach. Ich bin mit der S4 wieder zum Ausgangspunkt zurückgefahren. Die Highlights dieser Tour sind die Schlösser in Ludwigsburg und die Ausblicke auf Marbach (z.B. Schiller-Nationalmuseum und Deutsches Literaturarchiv). Der Wanderweg verläuft auf befestigten und unbefestigten Wegen.

Ludwigsburg liegt etwa 12 km nördlich von Stuttgart. Ludwigsburg ist mit rund 93.000 Einwohnern die zehntgrößte Stadt Baden-Württembergs. Das Residenzschloss, die umgebenden Grünanlagen und die Alleen prägen das Stadtbild. Das zentrale Ludwigsburg liegt auf dem Langen Feld am Ostrand des Strohgäus auf einer Hochfläche des Neckarbeckens zwischen dem Hohenasperg im Westen und dem Neckartal im Osten. Durch das innere Stadtgebiet fließt der Tälesbach, der etwa 3 km nordöstlich in den Neckar mündet. Die inzwischen eingemeindeten Stadtteile Hoheneck, Neckarweihingen und Poppenweiler liegen am Ufer des Neckars, die zwei letztgenannten am rechten.

Ludwigsburg ist nicht wie die meisten Städte in Europa über Jahrhunderte gewachsen, sondern wurde Anfang des 18. Jhs. am Reißbrett geplant. Nach dem Vorbild von Versailles bauten viele absolutistische Souveräne neue Residenzen vor den Toren ihrer alten Hauptstädte (vgl. Mannheim, Karlsruhe, Rastatt, Potsdam, Ludwigslust und Wolfenbüttel). Um der Jagd, einem Privileg des Adels, nachzugehen, ließ der Herzog Eberhard Ludwig von Württemberg im Jahr 1704 ein Schloss außerhalb der alten Hauptstadt Stuttgart errichten. Das Ludwigsburger Schloss war zunächst nur als einfacher Jagdsitz vorgesehen, hatte aber einen entscheidenden Vorteil gegenüber dem Alten Schloss, der Hauptresidenz in Stuttgart. Wegen der engen mittelalterlichen Bebauung in Stuttgart stach die Residenz wenig hervor. Ludwigsburg mit seinem Schlosspark und breiten Straßen kann als genauer Gegenentwurf zum Stuttgart des 18. Jhs. angesehen werden. Der Ludwigsburger Jagdsitz wurde zu einem repräsentativen Residenzschloss ausgebaut, das sich als größtes unzerstörtes Barockschloss Deutschlands rühmen kann.

Im Rahmen einer Führung kann auch das Jagd- und Lustschloss Favorite (erbaut 1713–1728) besichtigt werden. Favorite nutzte Herzog Eberhard Ludwig für Festlichkeiten, Jagden und als Rückzugsort. Es war aber nicht für längere Wohnzwecke gedacht. Der 72 Hektar große Favoritepark grenzt nördlich an das Blühende Barock an. Dieser von Herzog Eberhard Ludwig 1707 errichtete Wildpark mit einem Lustschloss beherbergt Damhirsche, Europäische Mufflons und Axiswild sowie eine Vielzahl an Vogelarten, Fledermäusen und Eichhörnchen. Er wurde schon 1937 zum Naturschutzgebiet erklärt, dank einer Initiative von Oberforstmeister Otto Feucht. Es ist das einzige Naturschutzgebiet auf der Ludwigsburger Markung. Entstanden ist dieser Park aus einem durch Waldweide veränderten Eichen-Hainbuchen-Wald. Durch Herzog Eberhard Ludwig wurde er eingezäunt, zur Fasanerie umgewandelt und damit erhalten. Später übernahm das hier gehaltene Dam- und Axis-Wild die frühere Beweidung. Das Gebiet ist ein lichter Eichen-Mischwald mit zahlreichen 200 bis 300 Jahre alten Eichen und relativ wenig Unterholz. Die Bäume bieten einen Lebensraum für zahlreiche seltene Tierarten. Zum Schlösserensemble gehört auch das Seeschloss Monrepos (erbaut 1764–1768) mit der zugehörigen Parkanlage.

Marbach liegt im Naturraum Neckarbecken am Ostufer einer Schleife des Neckars, dessen Prallhang durch zwei tiefe Einschnitte unterbrochen wird. Der nördliche der beiden Einschnitte wird vom heute weitgehend verdolten Strenzelbach, der südliche vom Eichgraben durchflossen. Die Marbacher Altstadt liegt auf dem Südhang des Strenzelbachtals, etwa 30 Meter über dem Neckar thronend, während sich die neueren Wohn- und Gewerbegebiete auf die weiter nordöstlich, östlich und südlich gelegenen Hänge verteilen. Noch weiter südlich, durch den Einschnitt des Eichgrabens etwas abgeschieden, liegt das Wohngebiet Hörnle mit etwa 1600 Einwohnern. Die vom Strenzelbach gebildete Furche kürzt eine Schleife der Murr ab, die knapp nördlich der Stadt in den Neckar mündet, und bildet eine für Marbach und Umgebung wichtige Verkehrsachs.

Wegstrecke:
Ludwigsburg - Bahnhof - Myliusstraße - Schiller-Denkmal - Schillerplatz - Stadtkirche - Marktplatz - Obelisk - Blühendes Barock - Schloss Ludwigsburg - Wilhelmsallee - Favoritenschloss - Favoritenpark - Jägerhaus - Seeschlossallee - Lichtäcker - Seeschloss Monrepos - Lachwiesen - Rosenau - Unter den Weinbergen - Obere Höhe - Saubrunnen - Hohäcker - Weiherfeld - Schleifmühlbrunnen - Ölmühle - Oberhalb vom Neckar - Am Viadukt - Marbach - Auf der Stadtmauer - Alexanderkirche - Marbacher Quadrant - Bahnhof