Remstalweg Etappe 8: von Schwäbisch Gmünd nach Lorch-Götzenmühle

 

RemstalWegLogoDie achte Etappe des Remstalweges führt den Wanderer im Zeichen der Staufer von der Stauferstadt Schwäbisch Gmünd über Wiesen, Wald und Felder zur Stauferstätte Kloster Lorch und zum Schluss noch zur Schelmenklinge. Die 18 km lange Streckenwanderung startet am Bahnhof in Schwäbisch Gmünd und endet an den Häusern der Götzenmühle in Lorch. Die Highlights dieser Tour sind die Wasserspiele in der Schelmenklinge und der Aussichtspunkt Lindenfirst. Der Wanderweg verläuft meist auf befestigten Wegen.

Lorch liegt im Tal der Rems, eines rechten Nebenflusses des Neckars zwischen Schwäbisch Gmünd im Osten und Schorndorf im Westen. Nördlich von Lorch liegt der Schwäbisch-Fränkische Wald und südlich die Schwäbische Alb. Lorch ist Mitgliedsgemeinde des Naturparks Schwäbisch-Fränkischer Wald und liegt am Limes-Wanderweg (HW 6) des Schwäbischen Albvereins.

Die Stadt Lorch liegt malerisch an einer der engsten Stellen im mittleren Remstal etwa in der Mitte zwischen Stuttgart und Aalen. Erst Rems abwärts weitet sich das Tal und bietet dort vielen Gemeinden Platz und Flächen zum Wohnen, für die Landwirtschaft und die Industrie. Dafür war Lorch in der Kutschenreisezeit bis vor etwa 150 Jahren eine wichtige Raststation mit überdurchschnittlich vielen, nämlich 26 Gaststätten. Hier konnten die Reisenden, meist Kaufleute mit ihren Waren, auf ihrer mühsamen, in der Regel mehrtägige Reise von Stuttgart nach Aalen rasten, Pferde wechseln oder übernachten.

Im Jahr 1861 mit dem Eröffnen der Eisenbahnlinie von Cannstatt nach Aalen verkürzte sich die Reise nach Aalen auf wenige Stunden, eine wichtige Erwerbsquelle entfiel damit für die Bevölkerung. Aber mit der Bahn konnten die Städter einfacher nach Lorch reisen. Somit wandelte sich Lorch zum Luftkurort. Lorch bietet eine wunderschöne Landschaft mit sehr vielen, großen und gesunden Wäldern im Umland. Diese sind durchzogen mit von zur Rems strebenden Bächen, die wiederum von kleinen Seitenbächen gespeist werden.

Wohl um den neuen Gästen mehr zu bieten, schuf der Verschönerungsverein in dieser Zeit auf Betreiben zweier Lorcher Bürger, dem Fabrikanten Dieterle und dem damaligen Schultheiß Sigel, Wanderwege. So wurde auch 1884 vom Verschönerungsverein beschlossen und im Mai 1885 begonnen, den von den beiden Herren vorgeschlagenen Weg durch die Schelmenklinge zu bauen. Durch diese fließt ein kleiner Bach, gespeist durch Quellen unterhalb Bruck, bis zum Götzenbach.

Die Schelmenklinge ist eine urwüchsige, schmale Waldschlucht, in der es vielfach rinnt und plätschert. An vielen Stellen, vor allem im hinteren Bereich, tritt der in der engen Schlucht abgelagerte Stubensandstein deutlich zutage. Reichlich Immergrün und Moos bekleiden die Schluchtwände. Die zur Sommerzeit vom Schwäbischen Albverein Lorch aufgebauten und betreuen Wasserspiele verleihen der Klinge eine zusätzliche Anziehungskraft. Während der kalten Jahreszeit haben die Geräte allerdings Winterruhe. Die Wasserspiele werden im Oktober abgebaut, den Winter über repariert und für die neue Saison hergerichtet. Ab und zu fallen im sommerlichen Dauerbetrieb gelegentlich einige Funktionen aus. Der Schwäbische Albverein (Ortsgruppe Lorch) kontrolliert die Modelle in regelmäßigen Abständen.

Wegstrecke:
Schwäbisch Gmünd - Bahnhof - Aussichtspunkt Lindenfirst Station 4 - Lindenfirst - Rundweg - Goldschmiedsweg - Waldklänge - Urweltgarten - Wetzgauer Weg - Philosophenweg - Sebastian-Kneipp-Weg - Nepperbergweg - Breitwiesenweg - Wustenriet - Der Limes - Kleinkastell - Kleindeinbach - Schweizersee - Haselbach - Hermann-Löns-Weg - Lindenberg - Alte Welzheimer Straße - Schelmenklinge - Hollenhofweg - Götzenmühle

Remstal: Schelmenklinge und Schillergrotte nahe Lorch

 

LorchWappenEine beliebte Rundwanderung im Remstal bei Lorch führt durch die Schelmenklinge mit Start und Ende Kloster Lorch. Die 9 km lange Waldwanderung verläuft nördlich von Lorch durch urwüchsige Waldschluchten und zerklüftete Grotten. Besonders spannend – insbesondere auch für Kinder – ist die Schelmenklinge zwischen Lorch und Alfdorf. Die Schelmenklinge ist eine schmale Seitenschlucht des Götzenbachs, in der es vielfach rinnt und plätschert, und deren Wasserspiele, die von Mai bis Oktober vom Schwäbischen Albverein Lorch aufgebaut werden, eine faszinierende Besonderheit darstellen. Neben der Schelmenklinge ist auch die Schillergrotte beeindruckend. Die Schillergrotte ist ein hufeisenförmiger Abschluss einer mit Buchen und Tannen bewachsenen Felsschlucht. Benannt wurde die Grotte nach einem Sohn des Dichters Friedrich von Schiller, der von 1811 bis 1850 Leiter des Forstamts Lorch war. Weitere Highlights sind das ehem. Benediktiner-kloster Lorch und der Limes-Wanderweg. Da der Wanderweg zwei längere Waldpfade beinhaltet sollte er bei schönem Wetter gelaufen werden.

Die ehem. Benediktinerabtei in Lorch war das Hauskloster der Staufer und wurde um 1102 von dem Staufer Herzog Friedrich I. und seiner Familie gestiftet. Das Kloster Lorch zählt heute zu den landeseigenen Monumenten und wird von der Einrichtung Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg betreut. Das Kloster Lorch ist für Besichtigungen geöffnet. Im Kapitelsaal des Klosters befindet sich das 2002 fertiggestellte große Staufer-Rundbild von Hans Kloss. Im Jahr 2008 eingeweihte Stauferstele zu Ehren von Irene von Byzanz. Vor dem Eingang zum Kloster steht seit 2008 eine Stauferstele. Sie wurde zum 800. Todestag von Irene von Byzanz, der Frau des Stauferkönigs Philipp von Schwaben, die im Kloster begraben ist, eingeweiht.

Der Limes-Wanderweg ist der Hauptwanderweg 6 (HW 6) des Schwäbischen Albvereins. Er folgt dem Verlauf des Obergermanisch-Rätischen Limes innerhalb von Baden-Württemberg. Der Weg beginnt in Miltenberg am Main und endet in Wilburgstetten an der Wörnitz. Die Gesamtlänge beträgt 245 km.

Wegstrecke:
Parkplatz Kloster Lorch - röm. Wachturm (Limes) - Schäfersfeld -  Götzental - Götzenmühle - Schelmenklinge - Bruck - Schillergrotte -  Brucker Sägmühle - Hermann-Löns-Weg - Annaklinge - Kloster Lorch