Heckengäu: von Ditzingen durch das Glemstal nach Asperg

 

Ditzingen WappenEine schöne Wanderung im Heckengäu verläuft vom S-Bahnhof in Ditzingen zum S-Bahnhof in Asperg. Die Highlights der 22 km langen Streckenwanderung durch das Glemstal sind die Mühlen im Glemstal und die Ruine Nippenburg. Der Wanderweg verläuft meist auf befestigten Wegen.

Die Glems ist ein rechter Nebenfluss der Enz. Sie entspringt im Naturschutzgebiet Rotwildpark bei Stuttgart, das zum Glemswald im Stuttgarter Westen gehört. Sie durchfließt die Landkreise Böblingen und Ludwigsburg, teilt dabei das Strohgäu und mündet bei Unterriexingen in die Enz. Der Name Glems könnte aus der Antike stammen und etwa „der Schlammige“ bedeuten.

Die Glems war gesäumt von zahlreichen Mühlen. Neben Getreidemühlen wurden zeitweise Lohmühlen, Walkmühlen, Ölmühlen, Hanfreiben, Sägmühlen, eine Hammerschmiede, eine Papiermühle und eine Pulvermühle mit Wasserkraft betrieben. Der ausgeschilderte Glemsmühlen-Radwanderweg führt 40 km lang durchs Tal. An 19 berührten Mühlen informieren Tafeln über Geschichtliches und das ehedem sehr bedeutsame Müllerhandwerk.

Die Nippenburg ist die Ruine einer Spornburg und eines Gehöfts südwestlich von Schwieberdingen. Sie wurde 1160 erstmals urkundlich erwähnt und gilt als die älteste in der Region Stuttgart. Im 17. Jhd. wurde die strategisch günstig auf einem Bergsporn oberhalb des Glemstals liegende Burg verlassen und in unmittelbarer Nähe das Herrenhaus Schloss Nippenburg erbaut. In den folgenden Jahrhunderten wurde die Burganlage als Steinbruch benutzt und dem Verfall preisgegeben. Die Reste der Burgruine mit hohen Schildmauer- und Vorburgteilen sowie einer massiven Scheuer aus dem Jahr 1483 wurden Anfang der 1980er Jahre konsolidiert.

Wie um viele mittelalterliche Burgen ranken sich auch um die Nippenburg einige Sagen und Legenden. So sollen einst im sumpfigen Gelände der Niederungen des Glemstals unterhalb der Nippenburg bei einer Schlacht sämtliche Krieger im Moor versunken sein.

In direkter Nachbarschaft zum Nippenburger Herrenhaus liegt die 18-Loch-Golfanlage Schloss Nippenburg. Das 90 Hektar große, einst landwirtschaftlich genutzte Gelände wurde 1995 zu einem modernen Golfplatz umgestaltet. Für die Planung war der deutsche Spitzengolfer Bernhard Langer verantwortlich. Neben dem 18-Loch-Hauptplatz existiert eine Übungsanlage mit Driving Range, Putting- und Chipping-Greens sowie drei Übungsbunkern. Weltweit bekannt wurde die Golfanlage Schloss Nippenburg durch die von 1995 bis 1997 hier ausgetragenen German Open.

Wegstrecke:
Ditzingen - S-Bahnhof - Ditzinger Schloss - Schloss Naseweis - Glemstal - Zum Strobelwirt - Dontental - Zum Alten Holzwichtele - Talmühle - Glemsmühle - Sägmühle - Ruine Nippenburg - Golfplatz - Stumpenmühle - Schwieberdingen - Bahnhof - Stadtmitte - Burgstall - Glemstalviadukt - Hörnle - Klingenwäldle - Neumühle - Felsenberg - Unteres Tal - Lange Wiesen - Grosser Kessel - Schotterwerk - Obere Mühle - Hans Grüninger Weg - Markgröningen - Marktplatz - Tammer Straße - Ölmühle - Tammer See - Leudelsbach - Orthopädische Klinik Markgröningen - Asperg - Am Wasserturm - Lange Hurst - Schnecken - Bühlweingärten - In der Steige - Panoramastraße - Bahnhof

Neckarland: Drei-Täler-Tour nach Markgröningen

 

MarkgroeningenLogoDie Drei-Täler-Tour nach Markgröningen ist eine Empfehlung von Dieter Buck aus der Stuttgarter Zeitung zum Jahresende 2016. Die 16 km lange Wandertour verläuft durch das Glems- und Enztal sowie ein Stück durch das Leudelsbachtal. Start und Ende der Rundtour ist der Parkplatz an den Sportplätzen von Unterriexingen. Ich bin am Ende der Tour nach Bietigheim-Bissingen gelaufen; insgesamt war ich 23 km unterwegs.

Vom Parkplatz geht der Weg durch die Innenstadt von Unterriexingen hoch zur Frauenkirche. Vor der Kirche geht der Wanderweg links ab an der Frauenklinge vorbei ins Glemstal. Das Glemstal ist bekannt für seinen Mühlenweg. Der Weg führt zuerst an der Papiermühle vorbei, dann geht es über die Untere Mühle einspurig zur Spitalmühle. Mit Blick auf die Weinberge bin ich nun nach Markgröningen gewandert. Vorbei an Fachwerkhäusern führt der Weg durch die Innenstadt am Mahle-Komplex vorbei und von dort über einen Parkplatz an der Ölmühle in das Naturschutzgebiet Leudelsbachtal. Oberhalb vom Naturschutzgebiet verläuft der Weg zum Aussichtspunkt Enzblick. Kurz danach geht es steil abwärts zur Enz hinunter, wo der Leudelsbach in die Enz fließt. An der Enz entlang geht es nun zurück zum Parkplatz an den Sportanlagen. Von hier sind es noch ca. 7 km bis nach Bietigheim-Bissingen.

Die Arbeitsgemeinschaft „Grünes Strohgäu“ hat entlang der Glems einen Mühlenweg eingerichtet, um das Naherholungsangebot in der Region Stuttgart zu verbessern und speziell, um die Attraktivität des Glemstals zu erhöhen und die Geschichte der Mühlen und deren ehemals große Bedeutung darzustellen. Die offizielle Eröffnung fand am 17. Juni 2001 statt. Der Weg führt vorbei an 19 Mühlen. An jeder ist eine Informationstafel aufgestellt, die einen Einblick in die Geschichte der jeweiligen Mühle bietet. Der Rad- und Wanderweg führt von Glemseck bei Leonberg auf ca. 40 km durch das naturnahe Glemstal über Ditzingen, Korntal-Münchingen, Hemmingen und Schwieberdingen bis nach Markgröningen-Unterriexingen, wo die Glems in die Enz mündet. Der Weg ist durchgehend ausgeschildert. Zwischen Talhausen und Unterriexingen gibt es auch einen ufernahen Wanderweg ohne Steigungen, der aber nicht fürs Rad taugt. In Unterriexingen hat man Anschluss an den ebenfalls ausgeschilderten Enztal-Radweg.

Wegstrecke:
Unterriexingen Sportplatz - Innenstadt - Glemsstraße - Frauenkirche - Frauenklinge - Glemstal - Kläranlage - Talhausen - Papiermühle - Untere Mühle - Spitalmühle - Markgröningen - Heilig-Geist-Spital - Marktplatz - Mahle-Komplex - Parkplatz - Ölmühle - Leudelsbachtal - Naturschutzgebiet Hammelrain/Oberer Wannenberg - Aussichtspunkt Enzblick - Enztal - Rotkreuzweg - Unterriexingen Parkplatz - (Bietigheim-Bissingen)