Hohenzollernweg Etappe 8: von Meßstetten nach Beuron

 

HohenzollernwegDas große kulturelle Highlight dieser Streckenwanderung ist das Kloster in Beuron. Der größte Teil der Tour verläuft auf der Albhochfläche, bevor zum Schluss der Abstieg ins Donautal stattfindet. Ich bin diese 18 km lange Etappe in umgekehrter Richtung gelaufen, also von Meßstetten nach Beuron. Neben dem Kloster Beuron ist der Ausblick auf Heinstetten mit dem Alpenpanorama im Hintergrund ein besonderes Highlight dieser Tour. Der Wanderweg verläuft auf befestigten Wegen und kann auch bei schlechterem Wetter gelaufen werden.

Meßstetten liegt auf der Schwäbischen Alb am Heuberg in 737 bis 988 Meter Höhe. Der Teilort Heinstetten ist mit 914 Meter der höchstgelegene Ort der Schwäbischen Alb. Die Stadt liegt gemessen an den Höhenlagen der Pfarrkirchen höher als Furtwangen im Schwarzwald, welches für sich beansprucht, die „höchst gelegene Stadt Baden-Württembergs“ zu sein. Meßstetten begnügt sich mit der Aussage, „eine der höchstgelegenen Städte in der Bundesrepublik Deutschland“ zu sein.

Die Lamprechtskirche in Meßstetten wurde von Heinrich und Burkhard von Tierberg unterstützt. 1360 stiftete Heinrich eine Jahrzeit für sich, seine Vorfahren und Nachkommen, wo seine Mutter, seine Frau und drei Schwestern begraben sind. Das Ensemble der ev. Kirche von 1913 weist Jugendstilelemente auf. Die Kirche ist als Basilika ausgeformt. 2016 wurden beim Einbau einer Warmluftheizung Gräber im Kirchenraum der Lamprechtskirche gefunden und dokumentiert. In Meßstetten steht auf dem 988 m hohen Weichenwang eine Radaranlage der Bundeswehr, die „Radarkugel“.

Auf dem Truppenübungsplatz Heuberg, welcher direkt an Meßstetten angrenzt, befinden sich zahlreiche Übungseinrichtungen wie Siedlungen, Schießbahnen, Sprengplätze und ein Übungsbahnhof. Die Anlagen werden auch von Polizei, Feuerwehr, DRK und Zoll genutzt. Des Weiteren befinden sich innerhalb des Truppenübungsplatzes drei verbunkerte Bauwerke. Das größte dieser drei Bauwerke, welches als Bunker Martin bekannt ist, diente der Bundeswehr bis 2013 zur Luftraumüberwachung im Rahmen des Einsatzführungsdienstes der Luftwaffe. Bis 2008 war dort zudem das Combined Air Operations Centre 4 der NATO zur Führung von Luftstreitkräften stationiert.

Heinstetten liegt auf dem Heuberg und ist mit 914 m ü. NN der höchstgelegene Ort der Schwäbischen Alb. Die Umgebung von Heinstetten bietet Wandermöglichkeiten mit einem umfangreichen Wegenetz und dem Grillplatz Rammelloch. Heinstettens Bevölkerung ist überwiegend römisch-katholischer Konfession. Die katholische Kirchengemeinde ist über das Dekanat Sigmaringen-Meßkirch der Erzdiözese Freiburg zugehörig. Evangelische Kirchenmitglieder gehören der Evangelischen Landeskirche in Baden in Stetten am kalten Markt an. 

Beuron ist eine Gemeinde im Landkreis Sigmaringen. Bekannt ist der Ort besonders durch das dortige Benediktinerkloster. Beuron liegt im landschaftlich reizvollen Tal der oberen Donau, rund 25 km westlich der Kreisstadt Sigmaringen. Es bildet das Zentrum des Naturparks Obere Donau. Der Donaudurchbruch bei Beuron zeigt mit seinem tief in den Kalkstein eingeschnittenen Flusstal die Erdgeschichte der letzten 160 Millionen Jahre vom einstigen Jurameer über die Abtragung der Kalksteine bis zur Verlaufsverschiebung des Wassers vom Rhein zur Donau. 

Berühmt ist Beuron durch die Benediktiner-Erzabtei Beuron, welche das Zentrum der Beuroner Kongregation darstellt. Das Kloster wurde 1077 als Augustiner-Chorherrenstift gegründet. Nach seiner Auflösung im Zuge der Säkularisation 1803 ging sein Gebiet in den Besitz des Fürstentums Hohenzollern-Sigmaringen über. 1863 wurde das Kloster als Benediktinerkloster neu gegründet und 1868 zur Abtei erhoben, von der die Gründung vieler anderer Benediktinerklöster ausging. Das Kloster hat jährlich rund 100.000 Besucher. Die barocke Klosteranlage weist bemerkenswerte Räume und eine große Klosterbibliothek auf. Beuron war im späten 19. Jh. Zentrum der Beuroner Kunstschule und der seit 1967 eingestellten, aber juristisch fortbestehenden Theologischen Hochschule Beuron.

Wegstrecke:
Meßstetten - Lamprechtskirche - Seyren - Blumersberg - Naturpark Obere Donau - Heinstetten - St. Agatha - Schönfeld - Harthöfe - Imdorfer Hardt - Rundweg1 Irndorf - Bärentaler Steige - Irndorf - Schönbühl Kapelle - Donau - Beuron - Kloster Beuron

Oberschwaben: Jakobusweg Etappe 1 von Ulm nach Laupheim

 

JakobswegWegzeichenDer oberschwäbische Jakobsweg führt von Ulm bis an den Bodensee. Auf dieser historischen Wegstrecke, die den Spuren der mittelalterlichen Jakobspilger folgt, erwartet uns eine vielseitige Natur- und Kulturlandschaft. Der rund 160 km lange oberschwäbische Jakobsweg ist eine Teilstrecke des berühmten Jakobsweges, der Pilger seit Jahrhunderten nach Santiago de Compostela zum Grab des heiligen Jakobus führt.

Ich bin die erste Etappe in umgekehrter Richtung von Laupheim nach Ulm gelaufen. Die Dt. Bahn hat mich pünktlich von Bietigheim-Bissingen zum Bahnhof Laupheim West gefahren und auch wieder vom Ulmer Hauptbahnhof zurückgebracht. Die Highlights der 30 km langen Streckenwanderung waren Schloss Erbach und der Ausblick vom Hochsträßblick. Der Wanderweg verläuft auf befestigten Wegen.

Schloss Erbach ist ein patrizisches Renaissanceschloss auf zwei Anhöhen unweit der Stadt Erbach im Alb-Donau-Kreis. Das Schloss ist an die Patrizierarchitektur der Städte eng angelegt, wobei insbesondere die Staffelgiebel und Satteldächer darauf hinweisen. Der Zugang erfolgt über eine Zugbrücke mit anschließendem Torbau. Am Torbau ist das Ehewappen von Hans Georg von Baumgarten und seiner aus der Steiermark stammenden Frau Anna von Kainach-Leonrodt-Einöd angebracht. Der nachfolgende Schlosshof mit Ziehbrunnen ist von Stallungen und Wirtschaftsgebäuden umgeben. Am Ende der großen Halle befindet sich die barocke Schlosskapelle. Das Schloss ist bis heute im Familienbesitz der Freiherren von Ulm.

Das Hochsträß ist eine Hochfläche am südlichen Rand der Schwäbischen Alb im Alb-Donau-Kreis bei Ulm. Im Norden und Westen wird diese Hochfläche durch das Blau- und das Schmiechtal von der restlichen Alb abgegrenzt. Im Südosten bildet die Donau die Grenze zum Alpenvorland. Während der Riß-Kaltzeit umfloss die Urdonau das Hochsträß nördlich und trennte es von der restlichen Alb. Schließlich fand die Donau ein Bett weiter südlich, das Urdonautal der Riß-Kaltzeit wird heute von Blau und Schmiech entwässert. 

Rißtissen ist ein Stadtteil von Ehingen (Donau) im Alb-Donau-Kreis. Rißtissen war in der zweiten Hälfte des ersten nachchristlichen Jahrhunderts ein kleiner Standort des römischen Militärs unmittelbar südlich der oberen Donau, die zu dieser Zeit die römische Grenze bildete. Das römische Kastell Rißtissen lag zwischen den Nachbarkastellen Emerkingen im Westen und Unterkirchberg im Osten auf einem flachen Hügel und nur 50 Meter nördlich der römischen Donausüdstraße, die in der Nähe die Riß überquerte. Heute befinden sich an der Stelle des Römerkastells die Schule und der weithin sichtbare Wasserturm.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Ersingen in einer Urkunde des Klosters Wiblingen aus dem Jahr 1194, die Endung -ingen deutet jedoch auf eine wesentlich ältere Siedlung der Alemannen hin. Anfang des 15. Jhs. wurde die Ortschaft von den Herren von Landau verwaltet, denen 1402 der Kaiser die Aufrichtung der Hochgerichtszeichen erlaubte. 1427 kam Ersingen in den Besitz der Ulmer Sammlungsschwestern. Nachdem sich die Habsburger aus dieser Region zurückziehen mussten und die Franzosen Württemberg besetzten kam Ersingen 1803 an Bayern. Durch den Grenzvertrag zwischen Bayern und Württemberg kam es 1810 an das Königreich Württemberg, wo es dem Oberamt Ehingen unterstellt wurde. 1938 kam die Ortschaft zum Landkreis Ehingen.

Wegstrecke:
Laupheim - Westbahnhof - Untersulmetingen - Sankt Georg und Sankt Sebastian - Marienkapelle - Lüssenschöpfle - Waldbude - Rißtissen - Schlosspark - Schloss - Badesee - Ersingen - Donau - Oberdischingen - Baus-Kreuz - Galgenweg - Donaurieden - Sankt Michael - Maria-Hilf-Kapelle (Gruhbänkle) - Schlossberg - Schellenberg - Erbach - Ölberg - Schloss Erbach - Hochsträßblick - Erlöserkirche - Kappelesberg - Einsingen - Waldkindergarten Einsingen/Grimmelfingen - Schaffelkinger Bach - Grimmelfingen - Jakobuskirche - Ulm - Lindenhöhe - Kuhberg - Erlöserkirche - Martin-Luther-Kirche - Ehinger Tor - Hauptbahnhof