Ostalb: Bartholomä Wanderblume Tour 6: „Drei Linden“

 

Vom Dorfhaus (Rathaus) Bartholomä beginnt die Tour, die sich über 23 km erstreckt. Über das Schöpfle und Drei Linden geht der Weg am Falkenberg vorbei zur Bernhardus-Kapelle. Nach einem kurzen Abstecher hinunter zur Ölmühle führt die Tour wieder auf das Kitzinger Feld hinauf. Über das Bargauer Horn und den Möhnhöf kehren wir wieder zum Ausgangspunkt in Bartholomä zurück. Die Highlights der Rundwanderung sind die Bernhardus-Kapelle und der Ausblick vom Bargauer Horn auf die drei Kaiserberge. Der Wanderweg verläuft meist auf befestigten Wegen.

Der staatlich anerkannte Erholungsort Bartholomä liegt auf dem Albuch, einem Teil der Schwäbischen Alb. Zur Gemeinde Bartholomä gehören das Dorf Bartholomä, die Weiler Äußerer Kitzinghof, Amalienhof, Hesselschwang, Hirschrain, Innerer Kitzinghof, Möhnhof und Rötenbach, das Gehöft Tannenhöfle und das Haus Ziegelhütte (Auf der Heide) sowie die abgegangenen Ortschaften Bärenweiler, Engelboldweiler, Ulrichsweiler und Burg Michelstein. Die Bartholomäer gaben sich früher viel mit dem Besenbinden ab. Ihren Übernamen „Birke-Schnalzger“ mussten sie einstecken, weil sie sich ihr Birkenreisig auf eine eigenartige Weise zu beschaffen wussten. Die Bartholomäer kletterten auf junge Birken, hängten sich an die Gipfel, bis die Zweige auf den Boden reichten – dann schnitten sie die schönsten davon ab, sprangen herunter und ließen die Bäume wieder zurück „schnalzen“.

Die Wallfahrtskapelle St. Bernhardus ist eine 1880 auf 774 m Höhe errichtete Kapelle auf dem gleichnamigen Berg (auch „Spitzkopf“ genannt) bei Weiler in den Bergen, einem Stadtteil von Schwäbisch Gmünd. Die Kapelle, an deren Stelle bis 1809 eine barocke Wallfahrtskirche stand, liegt auf der Gemarkung Lauterstein.

Der Legende nach sollen sich an der Statue des Heiligen Bernhard von Clairvaux, in einer Kapelle auf dem Berg, wundersame Heilungen ereignet haben, weshalb ab 1728 sich eine Wallfahrtstätigkeit einstellte und 1730 mit dem Bau einer großen Wallfahrtskirche nach Plänen von Johann Baptist Gunetzrhainer durch Christian Wiedenmann aus Elchingen begonnen wurde. Nach der Fertigstellung 1733 entwickelte sich die Kirche zu einem beliebten Pilgerort der Region. Anstelle der ersten Kapelle wurde 1739 ein Standbild vom Heiligen Nepomuk errichtet.

1806 konnte der Patronatsherr, Maximilian Emanuel von Rechberg, die von ihm 1774 nach der großen Hungersnot von 1770 bis 1772 gestiftete Pfarrei auf dem Hohenrechberg und ihren Pfarrer finanziell nicht mehr ausreichend versorgen. Deshalb wurde beim Bistum Konstanz der Antrag auf Verlegung der Bernhardus-Wallfahrt mit dem Hinweis auf unkontrollierbare Vorgänge bei der abgelegenen Wallfahrtskirche gestellt. Die Transferierung wurde durch das Bistum genehmigt. Nach Protesten in der Bevölkerung wurde die Wallfahrt dennoch auf den Rechberg verlegt. Anschließend wurde das gesamte Kirchenmobiliar versteigert und 1809 die Kirche samt mehreren benachbarten Häusern, einem Gasthaus und zwei Wohnhäusern, nach und nach abgetragen.

Im Jahr 1880 stiftete Graf Otto von Rechberg und Rothenlöwen eine neue Wallfahrtskapelle, welche an der Stelle erbaut wurde, an der sich der Hochaltar der ehemaligen Wallfahrtskirche befand. Er erhoffte sich durch die Stiftung die Geburt eines männlichen Erben, nachdem er bis dahin mit sechs Töchter gesegnet war. In den Jahren 1885 bis 1892 wurden dem Grafen dann drei Söhne geboren, was zu einer Wiederbelebung der Bernharduswallfahrt führte. Seit einigen Jahren findet nun die Bernharduswallfahrt wieder jährlich statt, so fand 2014 die Wallfahrt zum 285. Mal statt. Unter dem Gmünder Heimatforscher und Pfarrer Josef Seehofer konnten weitere Reliquien für die neue Wallfahrt gewonnen werden, die in Weißenstein aufbewahrt werden.

Wegstrecke:
Bartholomä - St. Bartholomäus - Strassäcker - Tannenhof - Schopf - Rotreisach - Falkenteichweg - Lindenhütte - Falkenhöhle - Geisterhöhle - Kurzriß - Zwerenberg - Bernhardus - Bernhardus-Kapelle - Fuchsburren - Fuchsteichsträßle - Bargauer Sträßle - Bargauer-Kreuz - Bargauer Horn - Sandgrube - Langer Weg - Pfauenschwanz - Kitzingsträßle - Kitzing-Kapelle - Innerer Kitzinghof - Äußerer Möhnhof - Möhnhof - Bartholomä - Rathaus

Schwäbische Ostalb: Kaltes Feld Weg bei Schwäbisch Gmünd

 

OstalbDer 15 km lange „Kaltes Feld Weg“ ist eine äußerst eindrucksvolle und landschaftlich reizvolle Rundtour, die viele Naturattraktionen und traumhafte Aussichten bereithält. Vom Parkplatz Furtlepass geht der „Weg der Besinnung“ mit seinen Kalksteinskulpturen hinauf auf den Bernhardus. Ein abwechslungsreicher Halbhöhenweg führt mit Blick auf den idyllisch eingebetteten Gmünder Teilort Degenfeld zum Zillersteig. Nachdem Degenfeld und das Lautertal durchquert wurden, geht es steil bergauf zum Galgenberg. Am Gipfelkreuz angekommen wird man mit einem atemberaubenden Blick über den gesamten Albtrauf belohnt – einer der vielen Höhepunkte dieser zum Teil anspruchsvollen Traumtour. Entspannt geht es zum Kuhbergsattel, dem der Aufstieg zum Naturschutzgebiet Kaltes Feld folgt. Hier hat man sich gewiss eine Pause verdient: Eine Einkehr ist im Knörzerhaus oder im inmitten einer Wacholderheide gelegenen Franz-Keller-Haus möglich. Die Route führt schließlich entlang des Segelflugplatzes zum Hornberg. Ein kleiner Abstecher zum
Aussichtspunkt „Lug ins Land“ ist ein absolutes Muss, bevor man zum Parkplatz am Furtlepass wieder zurückkehrt.

Glaubenswege leben nicht nur von den geschaffenen Wanderwegen und der Natur, sondern gerade von der Verbindung zum Thema Glaube und Spiritualität. Der Weg der Besinnung besteht aus elf Stationen aus arrangierten Steinformationen sowie thematisch gestalteten Bronze-Relieftafeln. Ziel des Wegs ist die Bernharduskapelle. Die Stationen des Besinnungswegs greifen Leitgedanken eines vom christlichen Ethos getragenen Lebens auf, die Menschen aller Glaubensrichtungen und Altersgruppen ansprechen. In Verbindung mit der Landschaft lädt der Weg zur Besinnung ein und möchte eine positive Grundausrichtung im Sinne christlichen Gedankenguts, im Sinne auch von Geborgenheit und Lebensbejahung, Freude an der Natur und am Miteinander sowie an schöpferischen Fähigkeiten vermitteln.

Das Kalte Feld mit seinen Ausläufern Hornberg und Galgenberg ist ein Zeugenberg der Schwäbischen Alb. Das Kalte Feld ist mit knapp 800 m die höchste Erhebung in Ostwürttemberg. Die nächste höhere Erhebung ist der 23 km südwestlich gelegene Boßler. Nach Nordnordosten fällt das Kalte Feld zunächst um eine Stufe zum 700 m hohen Hornberg ab mit dem Aussichtspunkt Luginsland an seiner Spitze. Der Sattel des Furtlepasses verbindet den Hornberg nach Osten mit dem Bernhardus. Nach Südosten läuft der hohen Galgenberg aus, der durch das steile Lautertal in Osten und Süden vom Albtrauf abgetrennt ist und an der nur teilweise bewaldeten Westkante seines Hochplateaus über dem vom Schwarzwiesenbach eingeschnittenen Christental einige Aussichtspunkte bietet. Auf der Hochebene des Kalten Feldes steht ein Bergwacht-Haus, die Gaststätte Knörzerhaus sowie an der höchsten Stelle das ebenfalls bewirtschaftete Franz-Keller-Haus, ein Wanderheim des Schwäbischen Albvereins, das nach dem sogenannten Rosensteindoktor Franz Keller benannt wurde. Auf dem Plateau des Hornbergs liegt der Segelflugplatz Hornberg.

Wegstrecke:
Furtlepass - "Weg der Besinnung" - Bernhardus - Zillersteig - Degenfeld - Lautertal - Galgenberg - Kuhbergsattel - Kaltes Feld - Segelflugplatz Hornberg - Furtlepass