Der „Gaisburger Marsch“ ist eine interessante Stäffeleswanderung im Osten der Landeshauptstadt. Die aussichtsreiche Tour startet im Stuttgarter Stadtzentrum (Rotebühlplatz) und führt über ein Nobelviertel und durch Kleingartenanlagen in den Stuttgarter Vorort Gaisburg. Die Highlights der 9 km lange Streckenwanderung sind die Stuttgarter Innenstadt und die Ausblicke von den Schrebergarten im Stuttgarter Osten. Der Wanderweg verläuft auf befestigten Wegen.
Stuttgart-Ost ist einer der fünf inneren Stadtbezirke der Landeshauptstadt Stuttgart. Er liegt zwischen dem Bezirk Stuttgart-Mitte und dem Neckarufer gegenüber von Bad Cannstatt. Der Stadtbezirk besteht aus den älteren Stadtgebieten Berg, Gablenberg, Gaisburg und Ostheim sowie den neueren Stadtteilen Frauenkopf, Stöckach, Uhlandshöhe und Gänsheide.
Gaisburg ist ein Stadtteil im Stuttgarter Stadtbezirk Stuttgart-Ost. Der historische, nun stark industrialisierte Stadtteil liegt am Neckar östlich der Stadtmitte. Der Ortskern geht auf eine im 11. oder 12. Jh. entstandene Siedlung zurück, die bis zur Eingemeindung nach Stuttgart am 1. April 1901 eine selbstständige Gemeinde war. Der benachbarte Stadtteil Berg ist ebenso alt, gehörte aber zur herzoglichen Rentkammer und kam schon 1836 zur württembergischen Landeshauptstadt. Das Wappen von Gaisburg zeigt in Gold auf grünem Dreiberg eine schwarze Geiß. Das Motiv ist seit 1768 auf Siegelbildern nachgewiesen. Durch ihre Mühlen war die Siedlung schon früh ein wichtiger Standort der Industrie. Im Gefolge der Industriellen Revolution entstanden im 19. Jahrhundert mehrere Wohnsiedlungen und Gaisburg wurde zu einem weitgehend geschlossen bebauten Gebiet.
Schloss Gaisburg: An der Ecke Comburgstraße/Alfdorfer Straße stand das 1618 erbaute Schloss Gaisburg, das von Luz von Mennlishagen erbaut wurde. Heute ist davon nichts mehr erhalten.
Die ev. Stadtpfarrkirche Gaisburg wurde von 1910 bis 1913 unter dem Architekten Martin Elsaesser erbaut und beherbergt die spätgotische „Gaisburger Apostelgruppe“. In der Apsis befinden sich monumentale Wandmalereien von Käte Schaller-Härlin.
Eine Gedenktafel an der Haltestelle „Brendle (Großmarkt)“ erinnert an die sogenannte „Katastrophe von Gaisburg“, als bei einem Luftangriff im April 1943 das nahe gelegene Kriegsgefangenenlager getroffen wurde und dabei 434 Personen umkamen.
Gaswerk Stuttgart-Gaisburg: Die Anlage der EnBW-Gas GmbH liegt im Neckartal an der Bundesstraße 10 und erzeugte von 1874 bis 1972 Stadtgas mittels Kohlevergasung. Die regelmäßige Dampfwolke der Kohlevergasung prägte den Begriff „Gaisburger Regen“. Sie entstand bei jedem Ablöschen des Koks und ging dann meist als Niederschlag über Gaisburg nieder. Das Wahrzeichen der Anlage ist der 100 Meter hohe Gasometer. Der erste Bau von 1928 wurde 1944 bei einem Luftangriff zerstört und 1949 von MAN wiedererrichtet. Er ist Europas größter noch in Betrieb befindlicher Scheibengasbehälter und steht unter Denkmalschutz. Seit 1972 wird in Gaisburg kein Gas mehr erzeugt, sondern nur mehr gespeichert. Zwei Flüssiggas-Kugelbehälter wurden 1978 errichtet und 2009 abgebaut. Am 31. August 2021 wurde der Gaskessel offiziell außer Betrieb genommen. Ob es eine Nachnutzung des Gebäudes gibt, ist noch ungewiss.
Gaisburger Marsch (oder auch „Verheierte“), Kartoffelschnitz und Spätzle oder Böckinger Feldg(e)schrei ist ein traditionelles schwäbisches Eintopfgericht, das als Besonderheit die Beilagen Kartoffeln und Teigware (in Form von Spätzle) miteinander vereint. Auf diese Verbindung spielt der Name Verheierte („Verheiratete“) an.
Wegstrecke:
Stuttgart - Rotebühlplatz - Königsstraße - Schlossplatz - Neues Schloss - Eckensee - Staatstheater Stuttgart - Bahnhof - Planetarium - Justinus-Kerner-Brunnen - Sängerstaffel - Paul-Löbe-Staffel - Bruderstaffel - Thekla Blum - Eugensplatz - Gerokstaffel - Stafflenbergstraße - Georg-Elser-Staffel - Albrecht-Goes-Platz - Gerokstraße - Silberweg - Gablenberger Hauptstraße - Bergstraße - Buchwaldstaffeln - Im Buchwald - Beim Hochsitz - Raichberg - Kleingartenanlage Raichberg - Neugereut - Gaisburg - Gaisburger Kirche - Gaskessel