Schwäbische Alb: Rund um Bad Urach und Dettingen/Erms

 

Biosphärengebiet AlbEine selbstgeplante Rundwanderung verläuft von Dettingen nach Bad Urach und wieder zurück. Die 25 km lange Rundwanderung startet und endet am Bahnhof in Dettingen an der Erms. Die Highlights der Rundwanderung sind der Marktplatz in Bad Urach, der Hohenurach, der Uracher Wasserfall, die Linde auf dem Calverbühl und die vielen Aussichtsfelsen. Der Wanderweg verläuft auf Waldwegen und Waldpfaden.

Dettingen an der Erms ist eine Gemeinde und gehört zur Region Neckar-Alb. Dettingen ist mit seiner gesamten Gemarkung Teil des Biosphärengebiets Schwäbische Alb. Die Gemarkung liegt im oberen Ermstal zwischen den Städten Metzingen und Bad Urach am Fuße der mittleren Schwäbischen Alb. Südlich von Dettingen befindet sich der Vulkanschlot Calverbühl, der sich durch seinen Reichtum an vulkanischen Lapilli auszeichnet. Zur Gemeinde Dettingen an der Erms gehören das Dorf Dettingen an der Erms, die Siedlung Buchhalde und die Häusergruppe Papierfabrik. Dettingen liegt an der Schwäbischen Dichterstraße, die an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeiführt. 

Der Calverbühl (auch Calver Bühl, früher auch Karpfenbühl) ist eine markante 509 m hohe Erhebung südlich von Dettingen an der Erms im Landkreis Reutlingen. Auf dem Gipfel des Calverbühls befindet sich eine Linde, die von weitem gut sichtbar ist. Beim Calverbühl handelt es sich um einen kleinen Vulkanschlot des Schwäbischen Vulkans. Das Gestein zeichnet sich durch zahlreiche Lapilli aus. Geophysikalische Messungen haben ergeben, dass am Calverbühl eine starke geomagnetische Anomalie auftritt, die durch die vorhandenen ferromagnetischen Minerale (v. a. Magnetit) innerhalb des vulkanischen Gesteins verursacht wird.

Der Uracher Wasserfall befindet sich 2 km südwestlich von Bad Urach im Maisental, einem Seitental der Erms. Hier stürzt der Abfluss der am Rande der Schwäbischen Alb entspringenden Quelle des Brühlbachs 37 m frei in die Tiefe, schlägt auf einer Kalktuffstufe auf und fließt weitere 50 m über ein steil abfallendes moosbewachsenes Kalktuffpolster ab. Je nach Wassermenge bilden sich dabei mehrere Wasserarme, die dann wieder als Brühlbach zusammen- und weiterfließen. Der Brühlbach entspringt etwa 4 km nordöstlich von Würtingen. In der Umgebung Würtingens sickert Regenwasser durch die kalkigen Gesteinsschichten. Dabei nimmt das kohlensäurehaltige Wasser Kalk auf und sammelt sich auf der darunter liegenden wasserundurchlässigen Mergelschicht. Als Karstquelle tritt es ungefähr 28 Stunden nach seiner Versickerung auf einer Hochwiese unterhalb des Albtraufs zu Tage und bildet schon wenige Meter weiter den Wasserfall. Die Wasserausschüttung der Quelle variiert abhängig von Wetter und Jahreszeit von rund 70 l/s, beispielsweise im Hochsommer, bis zu 420 l/s nach starken Regenfällen oder während der Schneeschmelze.

Auf der rechten Seite des Wasserfalls wurde ein Weg angelegt, auf dem man zur Hochfläche hinauf gelangt. Ca. 2 km entfernt liegt seit 1873 der Haltepunkt Bad Urach Wasserfall an der Ermstalbahn.

Wegstrecke:
Dettingen an der Erms - Bahnhof - Kirchplatz - Marktplatz - Erms - Stadion - Talgraben - Buchhalde - Nägelesfelsen - Forstackerweg - Bad Urach - Erms - Marktplatz - Bahnhof - Unterer Tiergartenbergweg - Jugendherberge - Unere Schlosssteige - Obere Schlossteige - Schlossberg - Hohenurach - Ziegelsteige - Kreuzhütte - Oberer Wasserfallweg - Uracher Wasserfall - Kalkwaldsträßchen - Rutschenfelsen - Gelber Fels - Höllenlöcher - Hauserbrunnen - Dettingen - Bahnhof

Mittlere Schwäbische Alb: von Lenningen-Schopfloch nach Bad Urach

 

Die im Rother Verlag publizierte „Route de Ländle“ verläuft längs durch Baden-Württemberg von Wertheim nach Konstanz. Die 15 Etappe dieser Route de Ländle startet am Harpprechthaus (nahe Lenningen-Schopfloch), führt an drei Höhlen vorbei und endet am Bahnhof in Bad Urach. Die Highlights der Wandertour sind die Höhlen. Der Wanderweg bietet alle Varianten. Zu Beginn geht es meist der Straße entlang, dann kommen breite befestigte Waldwege und schließlich enge Waldpfade nahe der Großen Schrecke und der Falkensteiner Höhle. Die Wandertour sollte bei gutem Wetter gelaufen werden.

Gleich zu Beginn der Tour führt der Wanderweg an zwei Schauhöhlen (Gußmanns und Gutenberger Höhle) vorbei. Von dort geht es abwärts nach Gutenberg. Nach einem Teilstück auf der Straße führt der Weg nach Schlattstall und dann in eine uhrige Schlucht. Am Schluchtende, die sog. Große Schrecke, geht es teilweise auf Treppenstufen steil aufwärts zu einer Hochebene. Der weitere Wanderweg auf schmalen Waldpfaden führt nun zum Highlight der Wanderung: die Falkensteiner Höhle. Als ich da war sind gerade zufällig mehrere Höhlenforscher mit Neoprenanzug aus der Höhle heraus gekommen. Nach Regenwetter läuft das Wasser aus der Höhle heraus und entwickelt einen kleinen Wasserfall. Über den Pfählhof und den Mahlensteig geht es nun nach Bad Urach. Am Bahnhof endet diese Wanderung.

Die Gutenberger Höhle liegt auf 680 m Höhe und hat eine Länge von 180 m. Die Vertikalerstreckung der Höhle liegt bei 28 m. Die Schauhöhle liegt bei Lenningen im Ortsteil Gutenberg im Malmdelta und ist an zwei parallelen rheinischen Klüften angelegt. Die Höhle wurde 1888/89 vom bekannten Heppenloch aus durch Grabungen entdeckt. August Hedinger entdeckte eiszeitliche Tierartefakte. Seit April 1890 ist sie als Schauhöhle auf einer Länge von 110 m der Öffentlichkeit zugänglich. In nur 200 m Entfernung liegt die Gußmann Höhle, ebenfalls eine Schauhöhle.

Die Falkensteiner Höhle liegt zwischen Grabenstetten und Bad Urach. Sie ist eine aktive Wasserhöhle, d. h. die Niederschläge sickern durch den Karst der Albhochfläche, sammeln sich in wasserführenden Spalten und Gängen und gelangen durch die Höhle ins Freie. Die Wasser der Höhle bilden die Quelle der Elsach. Die Falkensteiner Höhle ist keine Schauhöhle, sondern eine Naturhöhle oder wilde Höhle, deren Befahrung nicht ungefährlich ist. Mit guter Ausrüstung (Neoprenanzug, Neoprensocken, Overall oder Schlaz, Helm, Stirnlampe, wasserdichte Rucksäcke mit Notverpflegung) kann ein erfahrener Höhlengänger heutzutage in etwa fünf Stunden bis zum vierten Siphon (3.400 m vom Höhleneingang) vordringen.

Wegstrecke:
Harpprechthaus - Wanderparkplatz Berg - Schopfloch - Gußmann Höhle - Gutenberger Höhle - ehem. Hohengutenberg - Gutenberg - Schlattstall - Große Schrecke - Schreckenfels - Heidengraben - Falkensteiner Höhle - Pfählhof - Geierbad - Bad Urach - Bahnhof