Neckarland: Neckarsulm und Scheuerberg

 

NeckarsulmIm Rother Wanderführer „Kraichgau“ ist mit Tour 47 eine Rundwanderung um Neckarsulm und Kochendorf beschrieben. Die eher langweilige Runde im Wanderführer habe ich noch um den Scheuerberg erweitert, um einen Spannungsbogen in die Wandertour einzubauen. Start und Ende der 15 km langen Rundwanderung ist der Bahnhof in Neckarsulm. Die Highlights der Tour sind der Ausblick vom Scheuerberg und der Neubau des Innovation Park Artificial Intelligence (IPAI) nahe Kochendorf. Der Wanderweg verläuft auf befestigten und unbefestigten Wegen.

Neckarsulm ist eine Stadt im Norden von Baden-Württemberg. Ihre Kernstadt stellt mit der Nachbarstadt Heilbronn ein durchgehend bebautes Gebiet dar. Seinen Namen hat Neckarsulm von der Lage nahe der Mündung der Sulm in den Neckar. Neckarsulm wurde 771 erstmals urkundlich erwähnt und erhielt um 1300 das Stadtrecht. 1484 kam die Stadt an den Deutschen Ritterorden, der sie über 300 Jahre beherrschte. Die früher hauptsächlich vom Weinbau geprägte Stadt entwickelte sich ab dem späten 19. Jh. zur Industriestadt. Bekannt wurde sie durch das Unternehmen NSU, das Mitte der 1950er Jahre der größte Zweirad-Produzent der Welt war und zur selben Zeit große Erfolge im Motorrennsport feierte. Die NSU-Tradition wird durch das Neckarsulmer Audi-Werk fortgesetzt, das mit über 14.000 Beschäftigten der größte Arbeitgeber der Stadt und der Region ist. Des Weiteren ist die Stadt bekannt für die Zentrale des größten europäischen Handelskonzerns, der Schwarz-Gruppe, der die Lebensmittelhändler Lidl und Kaufland betreibt.

Die katholische Stadtpfarrkirche St. Dionysius steht weithin sichtbar auf einem Felsensporn im Norden der Altstadt über dem Sulmtal. Baumeister war möglicherweise Johann Wolfgang Fichtmayer. 1757 wurde der Kirchturm unter Baumeister Franz Häffele gebaut. Beim Bombenangriff vom 1. März 1945 wurde die Kirche völlig zerstört, aber 1946 bis 1949 wieder aufgebaut.

Neckarsulm besitzt zwei Stadtparks; einen älteren nordöstlich der Altstadt und den neuen Stadtteilpark Grüne Mitte in Amorbach. Im Stadtpark befinden sich das Parkwohnheim St. Vinzenz und in unmittelbarer Nachbarschaft das Albert-Schweitzer-Gymnasium. An diesen Stadtpark schließt sich der Sulmtalpark stromaufwärts entlang der Sulm an und endet auf Höhe des AQUAtolls. Im Sulmtalpark befinden sich mehrere Sportanlagen, so zum Beispiel ein Fußballplatz sowie der Festplatz Im Pichterich für Veranstaltungen im größeren Rahmen.

Die Anlage des Stadtteilparks Grüne Mitte erfolgte im Zuge der Erweiterung des Stadtteils Amorbach im zweiten Bauabschnitt und begann im September 2000. Der Stadtteilpark wurde am 10. August 2002 eingeweiht.  In die Grünanlagen wurden miteinander verbundene Rückhaltemulden integriert, die im Bedarfsfall 6000 Kubikmeter Wasser aufnehmen können. Amorbach ist so vor den Folgen eines Hochwassers geschützt, das statistisch gesehen in 50 Jahren einmal auftritt. Das war notwendig, da (das Flüsschen) Amorbach oberhalb von Alt-Amorbach verdolt ist und bei starken Regenfällen nicht genügend Wasser abfließen kann.

Im Innovation Park Artifical Intelligence (Ipai) entsteht das größte Ökosystem für Künstliche Intelligenz (KI) in Europa. Kleine, mittlere und große Unternehmen, Start-ups sowie Talente und Akteure des öffentlichen Sektors arbeiten dort an KI-basierten Softwareprodukten und -lösungen. Hintergrund war ein Wettbewerbsverfahren des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus. Die Stadt Heilbronn, die Stadtsiedlung Heilbronn GmbH und die Dieter Schwarz Stiftung konnten mit ihrem gemeinsamen Beitrag den Wettbewerb für sich entschieden. Am 27. Juli 2021 verkündete der Ministerrat des Landes Baden-Württemberg, den Innovationspark in Heilbronn zu verwirklichen. Der Landtag des Landes stellte dafür bis zu 50 Millionen Euro bereit.

Der Scheuerberg liegt im Westen der Sulmer Bergebene, direkt östlich von Neckarsulm, etwas südlich von dessen Stadtteil Amorbach und etwas nördlich von Erlenbach. Nach Westen fällt seine Landschaft in das Neckarbecken mit dem Neckar ab, vorbei fließt dessen Zufluss Sulm im Südwesten und deren Kleinzufluss Hängelbach im Norden mit dem jenseits davon befindlichen Sulm-Zufluss Attichsbach. Während die Hochlagen und die Nordflanke des Bergs bewaldet sind, wird auf seinem Südhang Weinbau betrieben.

Wegstrecke:
Neckarsulm - Bahnhof - Karlsplatz - Stadtpfarrkirche St. Dionysius - Stadtpark - Am Hungerberg - Landschaftswerkstatt Neckarsulm - Scheuerberg - Friedhof am Wald - Hangelbach - Amorbach - Pax Christi - Plattenwald - Gedenkstein KZ Kochendorf - Weingut Friedauer - Kochendorf - Krautgartenweg - Jüdischer Friedhof Kochendorf - Bahnhof Bad Friedrichshall-Kochendorf - Neckar - Am Neckarkanal - Turbine - Steg - Bahnhof Neckarsulm

 

Neckarweg Etappe 19: von Neckarsulm nach Bad Wimpfen

 

NeckarwegDie 19. Neckarweg Etappe führt vom Bahnhof in Neckarsulm zum Bahnhof in Bad Wimpfen. Die Highlights der 16 km langen Streckenwanderung sind die Ausblicke vom Scheuerberg, das Greckenschloss und der Zieleinlauf nach Bad Wimpfen. Der Wanderweg verläuft ausschließlich auf befestigten Wegen.

Der Scheuerberg bei Neckarsulm ist eine 310 m hohe Erhebung der Sulmer Bergebene, auf dem sich einst die Burg Scheuerberg mit Kapelle befand und der als Hausberg der Stadt gilt. Der Scheuerberg liegt im Westen der Sulmer Bergebene, direkt östlich von Neckarsulm, etwas südlich von dessen Stadtteil Amorbach und etwas nördlich von Erlenbach. Nach Westen fällt seine Landschaft in das Neckarbecken mit dem Neckar ab, vorbei fließt dessen Zufluss Sulm im Südwesten und deren Kleinzufluss Hängelbach im Norden mit dem jenseits davon befindlichen Sulm-Zufluss Attichsbach. Während die Hochlagen und die Nordflanke des Bergs bewaldet sind, wird auf seinem Südhang Weinbau betrieben. 

Das Greckenschloss, auch Bergschloss oder um 1700 auch Zwingenberg genannt, ist ein um 1600 errichteter Herrensitz der Grecken von Kochendorf. Kochendorf ist ein Stadtteil von Bad Friedrichshall im Landkreis Heilbronn. Das Hauptgebäude wird seit geraumer Zeit als Schule genutzt. Nach der Erbteilung Wolf Conrad Grecks I. († 1598) fiel der bedeutendste Besitzanteil in Kochendorf, ein Reichslehen mit dem 1553 erneuerten Schloss Lehen, an den ältesten Sohn Johann Philipp Greck, während die anderen beiden Drittel des Ortes unter den jüngeren Brüdern Wolf Conrad Greck II. und Walther Greck verlost wurden. Wolf Conrad II. erhielt dabei u. a. den Lindenberg östlich der Kirche, auf dem er während drei Jahren Bauzeit wohl von 1599 bis 1602 in Fronarbeit einen Herrensitz errichten ließ. Das eigentliche zweiflügelige Schlossgebäude liegt auf dem Höhenzug, während sich zwei Höfe (Schlosshof und Meiereihof) nach Westen über den Abhang zur Kirche erstrecken. Nach Osten ist die Anlage durch einen Graben vom Lindenberg abgetrennt. Dahinter lag einst ein Turnierplatz.

Die zum Bau des Schlosses geforderten Frondienste erregten den Unmut der Untertanen, deren Beschwerden bis vor das Reichskammergericht drangen. Von diesem ist kein Urteilsspruch bekannt, doch kam es 1604 zu einem Vertrag zwischen Ortsherren und Untertanen, in dem sich beide Parteien verpflichteten, den Streit beizulegen. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Schloss beschädigt und danach 1681 erneuert. Später kam das Gebäude wie auch der Rest des Ortes in den Besitz des Ritterkantons Odenwald, der dort eine Kanzlei und eine Schule einrichtete.

1829/30 ging das Schloss in Privathand über. Zeitweise war eine Zigarren-, später eine Likörfabrik darin untergebracht, außerdem war das Schloss auch Schul- und Wohnhaus. Das Greckenschloss wurde von der Denkmalstiftung Baden-Württemberg zum Denkmal des Monats Oktober 2005 ernannt. Von 2004 bis 2010 wurde es umfassend saniert und wird seitdem von der Grundschule Kochendorf, einer Musikschule und einer Malschule genutzt.

Wegstrecke:
Neckarsulm - Bahnhof - Am Hungerberg - Kreuzweg - Scheuerberg - Wanderparkplatz Schweinshag - Schweinshagweg - Unsere Spechte - Blockhütte - Kalben - Amorbach - Sonnenhalde - Plattenwald - Gedenkstein KZ Kocherdorf - Riedweg - Kochendorf - Greckenschloss - Sebastianskirche - Schloßpark - ehem. Mühle - Mühlwehr - Kochersteg - Kocher - Bad Friedrichshall - Fahräcker - Salinenkanal - Prinzessinenwäldchen - Fahrberg - Hauptbahnhof - Neckarbrücke - Neckar - Wimpfen im Tal - Bad Wimpfen - Bahnhof