Kraichgau: Eppinger Jägersee Runde mit Himmelsleiter

 

Kraichgau LogoAuf dieser Tour durch den Eppinger Wald genießt der Wanderer herrliche Ausblicke und es können spannende Sehenswürdigkeiten wie die Himmelsleiter oder den Kraichtalblick entdeckt werden. Start und Ende der 29 km langen Rundwanderung ist die Bahnhofshalte Eppingen-West. Die Highlights der Tour sind der Ottilienberg, die Himmelsleiter, der Skulpturenweg in Mühlbach und die schön gestaltete Stadtmitte von Eppingen. Der Wanderweg verläuft meist auf Waldpfaden. Ich bin diese Wandertour mit Uwe B. gelaufen, den ich auf der Komoot-Wanderplattform kennen gelernt habe.

Die Stadt Eppingen liegt an der Elsenz, einem linken Nebenfluss des Neckars, und am Hilsbach, der in Eppingen in die Elsenz mündet. Die Eppinger Gemarkung teilt sich in zwei unterschiedliche naturräumliche Einheiten: im Nordwesten das lössbedeckte, flachgewellte Hügelland des Eppinger Gäus und im Südosten das plateauartige Waldgebiet der Eppinger Hardt. Das Eppinger Gäu ist eine Untereinheit des Lein-Elsenz-Hügellandes, das dem Naturraum Kraichgau zugerechnet wird. Es ist im Nordwesten vom Rücken des Eichelbergs begrenzt, im Südosten hebt sich mit einer deutlichen Stufe die Eppinger Hardt, zugehörig zum Naturraum Strom- und Heuchelberg, ab.

Eppingen liegt an der südlichsten der neun Routen der Dt. Fachwerkstraße, die an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeiführt. 

Der Pfeifferturm aus dem 13. Jh. gilt als Wahrzeichen von Eppingen. Der auf einer quadratischen Grundfläche von 6,90 m Kantenlänge erbaute 22 m hohe Turm steht auf 2 m starken Fundamentmauern. Der Turm war von 1829 bis 1859 Amtsgefängnis. Die kath. Pfarrkirche „Unsere Liebe Frau“, erbaut am höchsten Punkt der Altstadt, enthält Wandmalereien um 1320 in der Turmkapelle. Das Langhaus der Kirche stammt aus dem Jahr 1435. Das Bauwerk wurde am 4. April 1945 durch Bombenabwurf schwer beschädigt und nach dem Krieg wiederhergestellt, 1969 bis 1974 um ein Querschiff erweitert.

Viele weitere Fachwerkhäuser unterschiedlicher Epochen prägen die romantische Altstadt Eppingens. Das Baumannsche Haus wurde im Jahr 1582 errichtet und wird wegen seiner kunstfertigen Fachwerkbauweise gerühmt. Das Schwebegiebelhaus um 1500 weist eine seltene alemannische Fachwerkkonstruktion auf. Die Ratsschänke und das Bäckerhaus aus dem 15. Jh. zählen zu den ältesten Fachwerkhäusern im Kraichgau. Weitere markante Fachwerkhäuser sind die 1772 erbaute Alte Synagoge der jüdischen Gemeinde mit markantem Hochzeitsstein und das Leiningensche Schlössle bei der Stadtkirche. An der Drei-Stil-Ecke Ecke Zunfthausgasse/Kettengasse treffen alemannisches, fränkisches und barockzeitliches Fachwerk aufeinander.

Der Ottilienberg ist ein Berg bei Eppingen im Landkreis Heilbronn. Auf dem Berg, der schon in der Vorzeit kultisch genutzt worden sein soll, wurde im 15. Jh. eine Wallfahrtskapelle errichtet. Im 17. Jh. hat man den vorzeitlichen Ringwall um die Bergkuppe zu einer Festungsanlage ausgebaut. Die historischen Gebäude wurden im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstört, die Kapelle wurde danach in veränderter Form wiederaufgebaut und war Denkmal des Monats im September 2015. In einem in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstandenen Neubaukomplex westlich der historischen Gebäude befindet sich auf dem Berg außerdem die zentrale Aus- und Weiterbildungsstätte des Christlichen Jugenddorfwerks Deutschlands (CJD).

Mühlbach wurde 1972 nach Eppingen eingemeindet. Der Ort hat ca. 2100 Einwohner. Die Steinbrüche und zahlreiche Steinmetzbetriebe stellen bis heute einen großen Wirtschaftsfaktor des Ortes dar. In Mühlbach findet alljährlich am Dienstag nach Pfingsten seit undenklichen Zeiten das Kuckucksholen statt, eine symbolische Kuckucksjagd. Der Frühlingsbrauch geht auf die vorchristliche Zeit zurück und wird heute vom örtlichen Heimatverein veranstaltet. Zum Abschluss gibt es in der Dorfmitte das Kuckucksessen.

Die ev. Kirche in Mühlbach wurde 1871 im Stil der Neogotik unter Beibehaltung der Sakristei und des Chors eines Vorgängerbaus aus dem 13. Jh. erbaut. In der Kirche befinden sich die historische Grabplatte des Heinrich von Brettach (um 1295) sowie ein Bildstock von Hans Wunderer. Die Mauer unterhalb der Kirche geht noch auf die Klosteranlagen der Wilhelmiten aus dem späten 13. Jh. zurück. Die kath. Kapelle Mariä Schmerzen wurde 1865 erbaut und 1955/56 vergrößert. Ihr Altar wurde 1927 von Georg Lang aus Oberammergau gefertigt.

Die Eppinger Linien waren eine Ende des 17. Jhs. befestigte Verteidigungslinie, die von Weißenstein bei Pforzheim über Mühlacker, Sternenfels und Eppingen bis nach Neckargemünd reichte. Sie hatte eine Gesamtlänge von 86 km.

Wegstrecke:
Eppingen - Bahnhof Eppingen West - Stadthalle - Ottilienberg - Arnold Dannenmann Akademie - Jägersee - Vogelherdweg - Schlettichweg - Mühlbach - ev. Kirche - Mariä Schmerzen - Kriegerdenkmal - Mühlbacher Steinbrüche - Panoramaweg - Blick auf Ravensburg - ehem. Jägerfritz-Steinbruch - Birkenseehütte - Richtweg - Zollstockweg - Zollstockhütte - Michelbacher Allee - Hartwald - Leinquelle - Kopfrainhütte - Richtweg - Chartaque - Altgartacherweg - Kraichgaublick - Alter Steinbruch - Hornbuckelweg - Schillerplatz - Baumannshütte - Eppinger Linie Himmelsleiter - Langenberger Hohlweg - Eppingen - Oststadt - Gemeinde Gottes - Gartenschau Eppingen - Stadtweiher - Unsere Liebe Frau - Pfeifferturm - Elsenz - Areal "Bachwegle" - Bahnhof Eppingen West

Taubertal: Gamburg – Urphar – Wertheim – Bronnbach – Gamburg

 

TaubertalLogoDer zentrale Ausgangspunkt für Ausflüge im Lieblichen Taubertal ist der  Bahnhof Gamburg in Werbach. Die deutschen Mittelgebirge Spessart und Odenwald treffen hier aufeinander. Start und Ende der 28 km langen Rundwanderung ist die Schlupfe-Scheune in Gamburg nahe der Tauber. Die Highlights der Tour sind Burg Wertheim und das Kloster in Bronnbach. Der erste Teil des Weges von Gamburg nach Wertheim verläuft eher auf unbefestigten Wegen, der Rückweg auf befestigten Wegen.

Gamburg (im taubergründischen Dialekt Gammri) ist ein Ortsteil der Gemeinde Werbach im Main-Tauber-Kreis. Gamburg liegt im untersten engen Talabschnitt der Tauber, an einer ehemaligen Furt des Flusses und der Einmündung des Maisenbachs in die Tauber, landschaftlich zum Tauberland gehörig mit dem Übergang der Muschelkalkböden zu den Buntsandstein-Sedimenten. Politisch liegt Gamburg im Grenzland von Baden-Württemberg zu Bayern.

Die Gamburg ob der Tauber, heute offiziell Burg und Burgpark Gamburg, auch Burg Gamburg genannt, ist eine im 12. Jh. erbaute Gipfelburg in Gamburg, einem Ortsteil der Gemeinde Werbach. Die Höhenburganlag liegt direkt über Gamburg auf dem 242,5 m hohen Schlossberg oberhalb der Tauber. Der historische Begriff Oberes Schloss entstand zur Unterscheidung der von 1568/77 bis 1806/07 getrennten Herrschaft des Unteren Schlosses Gamburg. Die Burg befindet sich seit 1546 in Privateigentum und wird bewohnt.

Wertheim ist die nördlichste Stadt Baden-Württembergs, direkt an der Grenze zu Bayern, etwa 70 km südöstlich von Frankfurt am Main und 30 km westlich von Würzburg. Sie liegt in Tauberfranken und ist die zweitgrößte Stadt des Main-Tauber-Kreises und ein Mittelzentrum in der Region Heilbronn-Franken für die umliegenden Gemeinden. 

Die Kernstadt von Wertheim oberhalb der Taubermündung besteht bis heute aus mittelalterlichen Gassen und zahlreichen denkmalgeschützten Fachwerkhäusern und weiteren Kunst- und Baudenkmälern. Zentrum ist ein zur Kirche und Burg ansteigender Marktplatz. Die evangelische Stiftskirche ist die Hauptkirche der Stadt. Sehenswert sind auch der Engelsbrunnen und die spätgotische Kilianskapelle von 1472 mit dem „Wertheimer Affen“ als Allegorie der Eitelkeit. Die frühere Umfassung der Altstadt durch die Stadtmauer ist noch gut sichtbar, besonders deutlich an den Schenkelmauern, die zur Burg hinaufführen.

Die Burg Wertheim, hoch über der Altstadt Tauber und Main beherrschend gelegen, ist das Wahrzeichen der Stadt. Hinter einem Halsgraben nach Osten von einer hohen Mantelmauer gesichert steht von der Oberburg noch der Bergfried. Vom Palas neben einem Treppenturm und dem alten Wohnbau ist nur noch eine dreiteilige Fenstergruppe aus der Stauferzeit erhalten. Darunter steht die Ruine der Vorburg, die zur Wohnburg ausgebaut wurde. Der Archivbau über dem Torhaus stammt noch aus der Barockzeit. Bis ins 17. Jh. wurde der Grafensitz immer weiter ausgebaut. Durch eine Pulverexplosion wurden 1619 Teile der Burg und im Dreißigjährigen Krieg 1634 weitere Teile zerstört, die nicht wieder aufgerichtet wurden.

Das Kloster Bronnbach, ist eine 1151 gegründete ehemalige Zisterzienser-Abtei, die 326. des Ordens. Der Gebäudekomplex – im unteren Taubertal gelegen – befindet sich heute auf dem Gebiet der Stadt Wertheim im Weiler Bronnbach auf der Gemarkung der Ortschaft Reicholzheim. Das Kloster der Zisterzienser ging aus der nicht mehr lokalisierbaren Burg Bronnbach hervor. Seit 1986 ist das ehemalige Kloster Eigentum des Main-Tauber-Kreises. Heute sind verschiedene Institutionen in den Klostergebäuden untergebracht, seit 2000 auch eine Ordensniederlassung der Kongregation der Missionare von der Heiligen Familie.

Der heilige Bernhard von Clairvaux zeigte während seines Aufenthalts in Wertheim auf seiner Pilgerreise eines Tages nach einer Wildnis des Taubertals und sprach: „Auch dort wird ein Kloster meines Ordens gegründet werden.“ Noch zu seinen Lebzeiten ging diese Weissagung des berühmten Abtes in Erfüllung, weil einige fränkische Edelleute beschlossen hatten, ein Zisterzienserkloster zu stiften. Als sie hierfür im stillen Taubertal einen geeigneten Platz suchten, erhoben sich plötzlich aus jener Gegend drei weiße Lerchen, ihr Morgenlied zwitschernd. Die Stifter erblickten hierin einen Fingerzeig Gottes und bauten an der so bezeichneten Stelle die Abtei Bronnbach. In das Wappen derselben wurde eine der Lerchen aufgenommen. Sie ruht auf den Händen des Jesuskindes, das auf dem Schoß seiner Mutter sitzt.

Wegstrecke:
Gamburg - Schlupfe-Scheune - Tauber - Sühnekreuz - Vierzehn-Heiligen-Kapelle - alter Steinbruch - Neuberg - Klosterhöhe - Urphar - Jakobskirche - Wertheim - Tauberbrücke - Burg Wertheim - Oberer Haag - Borkenrain - Reicholzheim - Edelberg - Bronnbacher Josefsberg - Kloster Bronnbach - Klosterkirche Maria Himmelfahrt - Wasserkraftwerk Bronnbach - Bauernwaldhütte - Neuberg - Hahnenbürglein - Vierzehn-Heiligen-Kapelle - Gamburg