Hohenzollernweg Etappe 1: von Glatt nach Haigerloch

 

HohenzollernwegDie erste Etappe des Hohenzollernwegs führt vom Wasserschloss in Glatt zum Haigerlocher Schloss. Die Highlights der 20 km langen Rundwanderung sind das Wasserschloss in Glatt, der Ausblick vom Kirchberg, das Kloster Kirchberg und das Schloß in Haigerloch. Der Wanderweg verläuft ausschließlich auf befestigten Wegen.

Das Wasserschloss Glatt liegt im Dorf Glatt, einem Stadtteil von Sulz am Neckar im Tal der Glatt (Landkreis Rottweil). Das Wasserschloss Glatt ist eines der wenigen erhaltenen Wasserschlösser des Landes, wobei der Zustand als Wasserschloss wiederhergestellt wurde. Es ist eines der ältesten Renaissance-Schlösser Süddeutschlands.

Das Kloster Kirchberg ist ein ehem. Dominikanerinnenkloster bei Sulz. Als Kloster eines Bettelordens besitzt seine Kirche keinen Glockenturm, sondern lediglich einen bescheidenen Dachreiter für zwei Glocken. In der Säkularisation kam das vorderösterreichische Kloster 1805 an Württemberg und wurde am 11. Oktober 1806 aufgehoben. Kloster Kirchberg wurde Staatsdomäne. Die Nonnen durften vorerst weiter im Kloster wohnen bleiben, die letzte Nonne verließ 1865 das Kloster. Wegen der hohen Unterhaltskosten bot der Staat 1868 der Nachbargemeinde Rosenfeld, das unter einem Großbrand gelitten hatte, das Gebäude als Steinbruch an. Die Rosenfelder brachen damals den Ost- und Südflügel ab, ebenso den nördlichen Kreuzgang. Das Material wurde zum Aufbau von Rosenfeld verwendet. Bereits 1850 wurde in den Gebäuden eine der vier Ackerbauschulen des Landes als staatliche Fachschule zur Ausbildung von Landwirten eingerichtet. Für ihre Zöglinge wurde in der Johanniskirche des ehemaligen Klosters Gottesdienste abgehalten. Im Jahr 1941 stellte die Ackerbauschule ihren Betrieb ein.

Seit 2000 besteht im Kloster eine Dauerausstellung zu den Werken Helmuth Uhrigs, der seine Werke testamentarisch der Michaelsbruderschaft vermachte. Ein „Uhrig-Kreis“ im Kloster Kirchberg sorgt für Sonder- und Wanderausstellungen sowie für Publikationen über den Künstler. Zwischen 1995 und 2001 tagte auf dem Kirchberg wiederholt das Redaktionsteam für das ökumenische Gottesdienstbuch ADORU in der internationalen Sprache Esperanto. Die Autorengruppe nannte sich deshalb auch selbst „Kloster Kirchberg“. Heute lädt die Hausgemeinschaft Gruppen und Einzelgäste ein zum „Aufatmen“ – so der Titel des jährlichen Veranstaltungsplanes –, zum Beispiel bei Chorwochen und geistlichen Seminaren, oder bei Kursen zu Fasten, Körperarbeit und Meditation.

Das Schloss Haigerloch befindet sich in Haigerloch im Zollernalbkreis. Die ursprüngliche Burganlage wurde 1095 erstmals erwähnt und befand sich vermutlich am Ort des heutigen sogenannten Römerturms. Die Burg gehörte den Grafen von Wiesneck und gelangte in der zweiten Hälfte des 12. Jhd. in den Besitz der Grafen von Hohenberg. Diese errichteten an der Stelle des heutigen Schlosses eine neue zusätzliche Burganlage. Im Jahr 1381 gelangte die gesamte Grafschaft einschließlich Haigerlochs an die Habsburger. Im Jahr 1497 kam sie durch einen Tausch gegen die Herrschaft Rhäzüns in der Schweiz an den Grafen Eitel Friedrich II. von Zollern. Im 19. und 20. Jhd. verlor das Schloss an Bedeutung, so dass es von Kriegszerstörungen weitgehend verschont blieb. Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs wurde im Felsen unterhalb der Schlosskirche ein Experiment zur Kernspaltung betrieben. Heute befindet sich dort das Atomkeller-Museum. Zuletzt war im Schloss 1975 eine Landwirtschafts- und Verwaltungsschule untergebracht, dann kaufte es ein Unternehmer. Seitdem wird im Schloss ein Hotel mit Restaurant und ein Kultur- und Kongresszentrum betrieben. Die ehemalige Schlosskirche ist heute die Pfarrkirche von Haigerloch St. Trinitatis.

Wegstrecke:
Glatt - Wasserschloss Glatt - St. Gallusquelle - Alte Glatter Straße - Fischingen - Sonnenberg - Fischinger Straße - Mühlbach - Mühlheim - Unterquerung A81 - Renfrizhausen - Rindelbergweg - Palmenhütte - Kirchberg - Kloster Kirchberg - Rosenbühlweg - Weildorf - Haigerloch - Wallfahrtskirche St. Anna - Schloß Haigerloch - Eyach - Bahnhof

Liebliches Taubertal Tour 12: Bildstöcke und Wegkreuze bei Gerchsheim

 

TaubertalLogoZwischen Gerchsheim und Schönfeld (nahe Tauberbischofsheim) kann ein ebener Rundwanderweg mit schönen Fernsichten gelaufen werden. Start- und Endpunkt der 13 km langen Wandertour ist die Ortsmitte von Gerchsheim. Von der Ortsmitte in Gerchsheim führt der Wanderweg in östliche Richtung zur Unterführung der A81. Von hier aus geht es gemütlich dem Grünbach folgend nach Schönfeld. In Schönfeld führt der Weg in Richtung Irtenberger Wald. Eine Besonderheit dieser Wandertour sind die beiden Hoheitssäulen im Irtenberger Wald aus dem Jahr 1584. Aus dem Wald heraus kommend geht es dann über den See am Wolfsgraben wieder zurück nach Gerchsheim.

Gerchsheim liegt etwa sechs Kilometer nordwestlich von Großrinderfeld. Etwa vier Kilometer südwestlich liegt der Großrinderfelder Ortsteil Schönfeld. Die Germarkungsgrenze Gerchsheims endet an der Landesgrenze von Baden-Württemberg und Bayern, die den Ort halbkreisförmig (von Südwesten bis Südosten) umgibt. In der Ortsmitte von Gerchsheim steht die römisch-katholische Pfarrkirche St. Johannes der Täufer.

Die römisch-katholische Pfarrkirche St. Johannes der Täufer in Gerchsheim, einem Ortsteil von Großrinderfeld im Main-Tauber-Kreis, wurde im späten 14. Jhd. erstmals errichtet. Die Kirche gehört heute zur Seelsorgeeinheit Großrinderfeld-Werbach, die dem Dekanat Tauberbischofsheim des Erzbistums Freiburg zugeordnet ist.

Im Irtenberger Wald befinden sich zwei Hoheitssäulen aus dem Jahr 1584. Nach endlosen Grenzstreitigkeiten mit den kurmainzischen Nachbarn wurden unter Fürstbischof Julius Echter (1573-1617) etwa 150 m südlich der urspünglichen „Geleitstraße“ (heute St 578/Romantische Straße) an der einstigen „Weinstraße“ (historischer Handelsweg vom badischen Taubertal in den Ochsenfurter Gau) die beiden Geleitsäulen oder Zollstöcke mit Inschriften und Wappen der damaligen Machtinhaber errichtet. Die beiden über vier Meter hohen Hoheitssäulen, die auch „Geleitsäulen” oder „Zollstöcke” genannt werden, sind aus rotem Sandstein gefertigt und zeigen das jeweilige Wappen des Hochstift Würzburg und des kurfürstlichen Erzstifts Mainz sowie darüber jeweils eine Inschrift. In den 1930er Jahren wurden die Säulen zu ihrem eigenen Schutz im Rahmen des Ausbaus der heutigen Staatsstraße 578 etwa 150 m in südlicher Richtung entlang der heutigen Landesgrenze versetzt. 2006 erfolgte eine umfassende Sanierung durch den Freistaat Bayern.

Wegstrecke:
Gerchsheim - Ortsmitte - Pfarrkirche St. Johannes der Täufer - Unterführung A81 - am Grünbach entlang - Schönfeld - Schönfelder Straße - Gemeindewald - Irtenberger Wald - Unterführung A81 - Hoheitssäulen - See am Wolfsgraben - Gerchsheim