Der Weg des Schusters Seppe von Stuttgart nach Ulm – in 5 Etappen von Stuttgart nach Ulm. Die 1. Etappe des Mörike-Weges verläuft vom Stuttgarter Hauptbahnhof nach Aichtal-Neuenhaus. Ich bin die Tour in umgekehrter Richtung gelaufen. Diese 26 km lange Streckenwanderung startet an der ev. Kirche in Neuenhaus und endet am Hauptbahnhof in Stuttgart. Neben dem Aich- und Siebenmühlental ist auch der Wanderweg entlang der Stuttgarter Stäffelen besonders schön. Der Wanderweg verläuft meist auf befestigten Wegen.
Das Stuttgarter Hutzelmännlein ist ein Märchen von Eduard Mörike. Stuttgart 1853 „Wohl vor fünfhundert und mehr Jahren, … , befand sich in Stuttgart ein Schustergesell namens Seppe bei einem Meister, der ihm nicht gefiel, … ; und weil er nie gar weit vor seine Vaterstadt hinausgekommen, so war er jetzt willens zu wandern.“ – und zwar von Stuttgart nach Ulm. Da der Seppe in Ulm in der Liebe Pech hat, wandert er auch wieder zurück. Mörike hat einen Großteil der württembergischen Landschaft selbst erwandert. Von ihm stammen einige der stimmungsvollsten Beschreibungen der Schwäbischen Alb und ihres Vorlandes, natürlich verpackt in Gedichte, Romane und Märchen wie im „Stuttgarter Hutzelmännlein“, in dem ja auch noch die Mär von der Schönen Lau enthalten ist.
Eduard Friedrich Mörike (* 8. September 1804 in Ludwigsburg) war ein deutscher Lyriker der Schwäbischen Schule, Erzähler und Übersetzer. Er war auch evangelischer Pastor, haderte aber bis zu seiner frühen Pensionierung stets mit diesem „Brotberuf“. Mörike wurde als siebtes Kind des Medizinalrates Karl Friedrich Mörike (1763–1817) und der Pfarrerstochter Charlotte Dorothea geb. Bayer geboren. Sein Vorfahr in vierter Generation war der Apotheker Bartholomäus Mörike (1669–1730) aus Havelberg. Er hatte zwölf Geschwister. Ab 1811 besuchte er die Lateinschule in Ludwigsburg.
In Stuttgart unterrichtete Mörike ab 1856 zehn Jahre lang Literatur am Königin-Katharina-Stift. Neben seiner Ernennung zum Professor am Katharinenstift wurden ihm in dieser Zeit weitere Ehrungen zuteil: 1852 der Ehrendoktortitel der Universität Tübingen, 1862 der Bayerische Maximiliansorden und 1864 das Ritterkreuz des württembergischen Friedrichs-Ordens. Er hatte Kontakt zu anderen Schriftstellern, so besuchten ihn Theodor Storm (der sich über Mörikes Gewohnheit des Tischgebets wunderte), Friedrich Hebbel und Iwan Turgenew. Eine tiefere Freundschaft verband ihn ab 1864 mit dem Maler Moritz von Schwind.
Das Stuttgarter Hutzelmännlein ist ein Märchen von Eduard Mörike und wurde 1853 erstmals publiziert. Das schwäbische Wort Hutzel hat verschiedene Bedeutungen. Im engeren Sinn sind damit getrocknete Obststücke (vor allem von Äpfeln und Birnen) gemeint, deshalb heißt Früchtebrot, das von der Titelfigur angeblich erfunden wurde, auf Schwäbisch auch Hutzelbrot. Der Aufbau des Märchens ist mehrschichtig. Es gibt eine Rahmenhandlung, die Geschichte des Liebespaares Seppe und Vrone, wobei die Erlebnisse der beiden über weite Strecken unabhängig voneinander sind, erst ganz am Ende werden beide Teile zusammengeführt. Dem eingefügt ist als umfangreichere Binnenhandlung das Märchen von der schönen Lau und zwei kurze Geschichten, die von dem Alchemisten Weyland handeln. In einen Anhang erklärt Mörike seine schwäbischen Ausdrücke.
Die schöne Lau ist eine Wassernixe, die im Blautopf bei Blaubeuren lebt. Eigentlich stammt sie von der Donaumündung, wurde aber von ihrem Mann verstoßen, weil sie schwermütig ist und keine Kinder bekommen kann. Ihr wurde aber prophezeit, dass ihre Probleme gelöst würden, wenn sie fünfmal herzlich lachen würde. Als sie sich mit der Familie der Wirtin des Klosterhofes anfreundet, wird sie in alltäglichen Situationen vom Lachen übermannt, etwa als sie gekitzelt wird, als sie merkt, warum das Kleinkind auf einem Keramiktöpfchen sitzt, das sie als besonders hübsches Kunstwerk bewundert hat, nach einem seltsamen Traum und als sie versucht, den Zungenbrecher S’leit a Klötzle Blei glei bei Blaubeura, glei bei Blaubeura leit a Klötzle Blei. aufzusagen. Am Ende erfüllt sich die Prophezeiung, ihr Mann kommt, um sie zu holen und schon am dritten Tag kann sie ihrer Menschenfreundin sagen, dass sie ein Kind erwartet. Zum Dank hinterlässt sie der Wirtsfamilie einen Kasten Geld, der nie leer wird, damit sie auf alle Zeit den wandernden Handwerksburschen einen Zehrpfennig auf die Reise mitgeben können.
Wegstrecke:
Neuenhaus - Kirchplatz - ev. Kirche Neuenhaus - Silcherstraße - Aichtalweg - Stellenbrunnen - Aich - Burkhardtsmühle - Reichenbachstraße - Siebenmühlental - Kochenmühle - Alte Poststraße - Schlösslesmühle - Waldenbucherstraße - Echterdingen - Johanneskirche - Pfarrwette - Stephanuskirche - Bahnhof Echterdingen - Regenrückhaltebecken Streitgraben Süd - Lachenäcker - Billensäckerweg - Hofstetten - Hattenbachweg - Zettachring - Fasenenweg - Zettachwald - Hauptallee - Weidachwald - Kelley Barracks - Hochbehälter Hohenheim - Brenntenäcker - Karlshof - Ohnhold - Hoffeld - Lerchenwiesen - Degerloch - Versöhnungskirche - Löwenplatz - Heinbuchenweg - Melittasträßchen - Augustenweg - Wernhaldeweg - Bopserhütte - Rottannenweg - Oberer Reichelenbergweg - Ludwig-Hofacker-Kirche - Dobelstraße - Nagelstraße - Lorenzstaffel - Katharinenplatz - Katharinenkirche - Leonhardskirche - Stiftskirche - Marktstraße - Schillerplatz - Schlossplatz - Schlossplatzspringbrunnen - Eckensee - Königsstraße - Bahnhof