Die Landeshauptstadt ist eine Stadt der Brunnen. Stuttgart besitzt nach Budapest das größte Mineralwasser-aufkommen in Europa. 22 Millionen Liter sprudeln täglich aus verschiedenen Quellen und gelangen zum Teil auch in die Brunnen. Ein sichtbares Zeichen dieses natürlichen Reichtums stellen die weit über 250 Brunnen im Stadtgebiet dar. Bei dieser knapp 10 km langen Rundwanderung durch die Stuttgarter Innenstadt werden ca. 40 Brunnen besucht. Die Wanderstrecke kann zu jeder Jahreszeit gut gelaufen werden. Die Wasserläufe für die Brunnen werden allerdings erst Ende April angeschaltet.
Der Schicksalsbrunnen zeigt die Schicksalsgöttin und zwei Liebespaare, die Leid beziehungsweise Freude versinnbildlichen. In der Mitte thront die Schicksalsgöttin mit ausgebreiteten Armen. Ihre Hände sind jedoch geschlossen, da sie das Schicksal der Menschen darin verborgen hält. Die Inschrift des Brunnen lautet: „Aus des Schicksals dunkler Quelle rinnt das wechselvolle Los. Heute stehst du fest und groß. Morgen wankst du auf der Welle.“
Bei der Allegorie des Leidens, auf der linken Seite, sucht ein verzweifelter Mann Trost im Schoß einer Frau. Rechts trägt der sitzende Mann, zu dem eine Frau glücklich aufschaut, einen Siegeskranz und hält die volle Lebensschale in seiner Hand. Bis 1963 stand der Brunnen vor dem Künstlereingang der Württembergischen Staatsoper.
Hinter dem Neuen Schloss steht ein gusseiserner Akademie-Brunnen im Stil des Empire. Auf einem runden steinernen Sockel mit vier wasserspeienden Löwen erhebt sich ein viereckiger, mit einem Adler bekrönter Säulenschaft. Auf der Vorder- und Rückseite trägt er das württembergische Wappen und auf den Nebenseiten den Namenszug von König Friedrich. Um den Säulenschaft schlingen sich Eichengirlanden und der Goldene Adlerorden, darunter befinden sich Delphine mit Dreizacke. Eine identische Ausführung steht im Hof des Ludwigsburger Schlosses.
Galatea ist in der griechischen Sagenwelt die Tochter des greisen Meergottes Nereus und seiner Meerfrau Doris. Die Statue überstand den letzten Krieg, lediglich die beiden Sphinxe mussten 1954 entfernt werden. Der Verein zur Förderung der Kunst hatte 1884 eine Sammelaktion ins Leben gerufen, da Königin Olga, die Gemahlin König Karls, einen Brunnen stiften wollte. Bei dem ausgeschriebenen Künstlerwettbewerb, einen monumentalen Brunnen als krönenden Abschluss der Eugensstaffel zu schaffen, fiel die Wahl auf den Architekten und Bildhauer Otto Rieth. Nach einigen Verzögerungen konnte die beherrschende Anlage aus Schilfsandstein mit Figuren aus Bronze schließlich am 27. April 1890 feierlich eingeweiht werden. Die Königin war zufrieden, die Bevölkerung jedoch stieß sich damals an der spärlichen Bekleidung und den üppigen Rundungen der schönen Galatea.
Weitere Hintergründe zu den besuchten Brunnen dieser Wandertour finden Sie hier.
Wegstrecke:
Schlossgarten - Hauptbahnhof - Wasserfall-Brunnen - Drei Schalen - Königsstraße - Pusteblumenbrunnen - Schlossplatz - Neues Schloss - Wasserbassins im Rosengarten - Eckensee - Wasserbassins am Staatstheater - Schicksalsbrunnen - Museumsplatz - Eugensplatz - Galateabrunnen - (Uhlandshöhe) - Landtagsgebäude - Löwenbrunnen - Charlottenplatz - Weberknotenbrunnen - Katharinenplatz - Fischreiherbrunnen - Englische Kirche - Nachtwächterbrunnen - Leonhardskirche - Gustav-Siegle-Haus - Brunnen Mädchen mit Taube - Wilhelmsplatz - Sigmundbrunnen - Merkurbrunnen - Hans-im-Glück-Brunnen - Marktplatz - Marktbrunnen - Sparkassenbrunnen - Stiftskirche - Pyramidenbrunnen - Königsstraße - Wasserspiel mit orgelartigen Pfeifen - Postplatzbrunnen - Kronprinzstraße - Zuberbrunnen - Fastnachtsbrunnen - Kugelbrunnen - Pflasterbrunnen - Victoriabrunnen - Hospitalbrunnen - Friedrichsbau - Brunnen vor dem Friedrichsbau - Aquamobil - Hauptbahnhof