Die zweite Etappe des Ostweges verläuft von Bad Liebenzell nach Bad Teinach-Zavelstein. Die 16 km lange Streckenwanderung startet am Bahnhof in Bad Liebenzell und endet am Kurhaus in Bad Teinach. Die Highlights der Tour sind die Klosterruine in Hirsau, das Calwer Schafott und die Burgruine in Zavelstein. Der Wanderweg wechselt zwischen befestigten Wegen und Waldpfaden regelmäßig ab.
Nach dem Ortsausgang von Bad Liebenzell führt der Weg zur Wolfsschlucht bei Ernstmühl und danach zum Calwer Teilort Hirsau mit seiner Klosterruine aus dem 11. Jahrhundert. Calw selbst wird daraufhin über den Hirsauer Wiesenweg erreicht. Über den Marktplatz und den Stadtgarten (Hermann Hesse Weg) führt der Weg hinaus aus der Stadt zum Felsmassiv Gimbelstein und weiter zum Wanderheim Zavelstein. In Zavelstein führt der Weg durch den Ortsmittelpunkt zur Burgruine. Danach geht die Wanderung steil hinunter nach Bad Teinach. Ich bin noch an den Kuranlagen vorbei den Liebelsberg hinauf gelaufen und am Ortseingang von Neubulach gleich an der Tankstelle einen Fahrradweg hinunter zum Bahnhof Bad Teinach-Neubulach gelaufen (insges. 26 km). Vom Bahnhof fährt regelmäßig eine Regionalbahn zurück zum Ausgangsort der Wanderung nach Bad Liebenzell (bzw. bis Pforzheim).
Das Kloster Hirsau war ein Benediktinerkloster (Anlage St. Peter und Paul). Hirsau war zeitweise eines der bedeutendsten Klöster Deutschlands. Es diente der cluniazensischen Reformbewegung sehr früh als deutscher Stützpunkt. Von hier ging eine Reihe von Klostergründungen aus, aber auch die Erneuerung bestehender Gemeinschaften nach der sogenannten Hirsauer Reform. Zum Zeitpunkt seiner Errichtung im späten 11. Jahrhundert war St. Peter und Paul das baulich größte Kloster im deutschsprachigen Raum. Während des Pfälzischen Erbfolgekriegs brannte die Anlage 1692 aus und verfiel dann.
Auf der Hochfläche westlich des Nagoldtals ca. ein Kilometer Luflinie südwestlich des Bahnhofs von Calw befindet sich die ehemalige Hinrichtungsstätte „Calwer Schafott„. Das Wort Schafott kommt aus dem französischen und bedeutet Blutgerüst. Die Hinrichtungsstätte ist hierbei als erhöhtes Podest ausgebildet. Beim Calwer Schafott ist das aus groben Steinen aufgemauerte runde Podest noch erhalten. Auf dem Podest hat man in jüngerer Zeit ein Schwert festgemacht. Einen Besuch wert ist das Calwer Schafott vor allem wegen der Informationstafel, die ausführlich über die Hinrichungsstätte sowie über die letzte Hinrichtung im Jahr 1818 informiert. Das Schafott an dieser Stelle wurde erst im Jahr 1800 erbaut und wurde somit nicht besonders lange betrieben.
Wegstrecke:
Bad Liebenzell Bahnhof - Paracelsus-Therme - Apothekergarten - Unterer Eisenbahnweg - Reuchlingweg - Wolfsschlucht - Ernstmühl - Brombachweg - Hirsau - Kloster - Altburger Weg - Randweg - Calw - Stadtgarten - Schafott - Wildgehege - Wanderweg - Wanderheim - Zavelstein - Burgruine - Schlossberg - Bad Teinach - Kurhaus