Die dritte Etappe des Zweitälersteig im Naturpark Südschwarzwald verläuft von Simonswald nach Oberprechtal. Die 25 km lange Etappe beginnt in der Dorfmitte von Simonswald und endet in Oberprechtal-Wittenbach. Der Rohrhardsberg steht im Mittelpunkt der dritten Tour, unscheinbar und wild zugleich. Beim hoch über dem Elztal liegenden Hörnleberg beginnt die Kammwanderung zum höchsten Punkt der Etappe. Hinab geht es dann über den Bergrücken, der sich wie ein Keil nach Norden in den Lauf der Elz schiebt. Nicht nur an seinem äußersten Ende bei der Kapfhütte lockt eine überwältigende Aussicht.
Die Gipfelpyramide des Hörnleberg ragt im Mündungswinkel zwischen den Tälern der Elz und der Wilden Gutach rund 600 m auf. Der Ausblick geht über das Elztal und die Rheinebene. Auf dem Gipfel befindet sich die Wallfahrtskirche Unserer Lieben Frau vom Hörnleberg, die vermutlich im 8. oder 9. Jahrhundert erbaut worden ist. Die erste urkundliche Erwähnung der capella uf dem Hörnlin stammt aus dem Jahre 1469, im Pfründebesetzungsbuch der Diözese Konstanz. Nach dem Gründungsmythos der Kapelle habe ein blinder Mann aus dem Elsass geschworen, dass er, sollte er je wieder sehen können, zu Ehren Mariä auf dem ersten von ihm erblickten Berg eine Kapelle errichten wolle. Drei Kreuzwege, von Bleibach, von Oberwinden und von Simonswald aus, führen hinauf zur Kapelle.
In dem vergleichsweise wenig zerschnittenen, nach Westen von großen Höhenunterschieden geprägten Rohrhardsberg befinden sich mehrere Naturschutzgebiete: Rohrhardsberg-Obere Elz und die zwei westlich benachbarten Gebiete Yacher Zinken und Kostgefäll. Das Gesamtgebiet ist als Natura-2000-Gebiet ausgewiesen. Auf dem Plateaurücken zwischen der Schwedenschanze auf dem Rohrhardsberg und dem Brend liegen Lebensräume von Auerhuhn und Haselhuhn und von weiteren, teilweise sehr seltenen Tier- und Pflanzenarten. Aus diesem Grund wurde im Modellprojekt Rohrhardsberg vereinbart, nur eine schmale Achse zwischen Brend und Schwedenschanze für sportliche und touristische Zwecke zu nutzen und große Bereiche weitgehend ungestört zu belassen. Auf der Kuppe des Rohrhardsberges befinden sich weithin sichtbar ein etwa 30 m hoher Funkturm der Deutschen Telekom und seit 2004 ein Windrad.
Wegstrecke:
Simonswald - Paradiesweg - Hesshackenweg - Am Hörnlepfad - Hörnleberg - Wallfahrtskirche Unserer Lieben Frau vom Hörnleberg - Tafelbühl - Dorerbühl-Hütte - Braunhörnle - Yacher Höhe - Rohrhardsberg - Ober den Siebenfelsen - Zimmereck - Wolfsgrube - Wolfsgrubenhütte - Gschasifelsen - Kapf - Kapfhütte - Oberprechtal-Wittenbach