Schwäbischer Wald Weg (1/2): von Murrhardt nach Wüstenrot

 

LogoEinen Querschnitt durch die Naturschönheiten und die Geschichte des Schwäbischen Waldes bietet der Schwäbische Wald Weg. Die 84 km lange Rundwanderung bietet Einblicke in die Geschichte alter Handwerkskunst, die spannende aber erfolglose Suche nach Silber und die Baukunst der alten Burgherren. Der Wanderer wird von der römischen Vergangenheit am Limes begleitet und es gibt reichlich Gelegenheit röm. Wachtürme und Burgen zu bewundern. Ich habe mir vorgenommen die ganze Strecke in zwei Tagestouren zu wandern. Die erste Tagesetappe verläuft gegen den Uhrzeigersinn von Murrhardt nach Wüstenrot und ist 42 km lang. Die Highlights der Tour sind der röm. Wachturm am Heidenbuckel und der Finsterroter See. Die sehr abwechslungsreiche Wanderstrecke verläuft meist auf befestigten Wegen, ab uns zu werden Waldpfade als Verbindungswege genutzt.

Auf dem 536 m hohen Heidenbuckel südlich des staatlich anerkannten Erholungsortes Grab befindet sich ein rekonstruierter römischer Steinwachturm mit Palisade, Wall und Graben, sowie einer Visualisierung des Limesverlaufes. Der Heidenbuckel ist der zweithöchste Geländepunkt des obergermanischen Limes, hier befand sich der Wachposten 9/83. Am Turm beginnt der erste Limeslehrpfad Baden-Württembergs.
Im Jahr 1892 wurden an dieser Stelle die Grundmauern eines Wachtturms mit quadratischem Grundriss (ca. 4 x 4 m) freigelegt. Die etwa 15 Meter hohe Rekonstruktion des römischen Turmes wurde nach Darstellungen auf der Traianssäule in Rom rekonstruiert. Sie umfasst neben einen fensterlosen Vorratsraum (Erdgeschoss) einem Wohngeschoss (1 Stock) und Räume für den Wachdienst im Obergeschoss. Aus Sicherheitsgründen befand sich der Eingang im oberen Stockwerk. Insofern ist diese Rekonstruktion nicht ganz richtig. Der jetzige Limesturm wurde 1981/82 erbaut und stellt die erste Rekonstruktion eines steinernen Limesturmes in Baden-Württemberg dar. Der Turm bei Grab war einer der Hauptvermessungspunkte der äußeren Limesstrecke des obergermanisch-rätischen Limes. Am Turm wurden auch ein Stück Palisaden mit Wall und Graben rekonstruiert.

Der Finsterroter See ist ein Stausee, der als Bade- und Angelsee dient. Er befindet sich auf der Gemarkung der namengebenden Ortschaft Finsterrot, die zur Gemeinde Wüstenrot im Landkreis Heilbronn gehört und im Mainhardter Wald liegt. Angelegt wurde der See von dem Glashütten-betreiber Ulrich Greiner (von 1523 bis 1559 Finsterroter Ortsherr) als Mühlsee für die bachabwärts gelegene Mühle des Ortes.

Wegstrecke:
Murrhardt - Bahnhof - Fehläckerweg - Linderst -Lindersthütte - Röm. Wachturm - Heidenbühl - Wachturm auf dem Heidenbühl - Hardtsteigweg - Waldkindergarten - Siegelsberg - Roemerschanzweg - Fritzhof - Steinberg - Braunbühl - Sommerhaus - Limesturm Heidenbuckel - Grab - Fuchsklingenweg - Buchstraße - Hohe Brach - Dreckweg - Erlach - Großerlach - Gollenhof - Neusägmühle - Liemersbach - Hammerschmiede - Rösersmühle - Rottalstraße - Hankertsmühle - Limes-Lehrpfad - Mainhardt - Römermuseum - Lohklingenstraße - Altenhagweg - Ammertsweiler - Klüppertle - Finsterroter See - Finsterrot - Rot- und Dachsbachtal - Wüstenrot

 

Schwäbisch-Fränkischer Wald: Mühlenwanderweg

 

muehlenwanderwegDer Mühlenwanderweg verbindet auf einem 38 km langen Rundweg elf der schönsten noch erhaltenen Mühlen im Schwäbischen Wald. Die historischen Mühlen sind für viele Besucher des Schwäbischen Waldes ein Geheimtipp. Mühlen gehören zu den ältesten technischen Geräten der Menschheit.

Der ausgeschilderte Wanderweg beginnt und endet am Wanderparkplatz der Laufenmühle nahe Welzheim. Neben den vielen gut erhaltenen historischen Mühlen führt der Wanderweg auch an einigen Stauseen vorbei, die als Hochwasserrückhaltebecken dienen. Der Wanderweg führt sowohl über befestigte Wege als auch über viele naturbelassene Waldpfade. Festes Schuhwerk und der Witterung angepasste Kleidung sind hilfreich. Für kürzere Wanderungen stehen fünf ausgeschilderte Rundwege mit 10 bis 18 km Länge zur Verfügung. Hier eine Auflistung der wichtigsten Mühlen auf dem Mühlenwanderweg:

Klingenmühle
Sie wurde 1886 als Mahl- und Sägemühle gebaut und liegt direkt an der Wieslauf. Berühmt wurde sie durch den Art und Dichter Justinus Kerner, der sich während seines Wirkens in Welzheim (1812 – 1815) durch sie zu seinem Gedicht „Der Wanderer in der Sägmühle“ inspirieren ließ.

Haghofer Ölmühle
Die Öl- und Sägemühle wurde 1833 erbaut. Im Walz- und Pressverfahren wurde aus Raps und Leinsamen Speiseöl hergestellt.

Hagmühle
Die Hagmühle gehörte wie der nahe Haghof zur Grafschaft Limpurg, Sontheim, Gaildorf. Der Name des Hofes und der Mühle ist auf den Limes zurückzuführen, der im Volksmund als „Hag“ (Zaun) bezeichnet wurde und zwischen Haghof und Hagmühle verlief. Die geschlossene Hofanlage mit Fachwerkgebäude besitzt eine vollständige Mahlanlage: 2001 erhielt die Mühle ein neues Wasserrad.

Meuschenmühle
1271 wurde sie erstmals als“Nibelgaumühle“ erwähnt, seit ca. 350 Jahren heißt sie Meuschenmühle. Das Fachwerkgebäude besitzt eine vollständig erhaltene Mahlanlage mit Mahlsteinen und einem 7 m hohen Wasserrad, dem größten der Mühlen im Schwäbischen Wald.

Voggenbergmühle
Die einstige Mahlmühle wurde mit dem Wasser der „Rot“ betrieben, ein Wasserrad ist nicht mehr vorhanden. Spätestens im Jahr 1524 gehörten die Mühle und der Weiler Voggenberg dem Kloster Adelberg. Heute wird dort mit Strom gemahlen.

Heinlesmühle
Bereits im 12. Jahrhundert wurde in der Heinlesmühle gemahlen. Der imposante Fachwerkbau besitzt eine funktionierende Sägeanlage und zwei Wasserräder, außerdem ist das frühere Wirtschaftsgebäude erhalten. 2001 wurde das zweite Wasserrad erneuert. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war die Heinlesmühle außerdem renommierte Schildwirtschaft und zeitweise Schultheißerei für Vordersteinenberg.

Menzlesmühle
Wasserrad und Wasserzulauf sind funktionsfähig. Entsprechend dem nahegelegenen Ort Cronhütte hieß die Mühle in den Jahren 1365 bis 1682 „Cronmühle“. 1721 brannte sie ab und wurde anschließend wieder aufgebaut. Um 1860 besaß sie vier Mühlräder und wurde als kombinierte Mahl- und Sägemühle betrieben.

Ebersberger Mühle
Sie wird heute als Getreidemühle durch eine Wasserturbine betrieben. Die ursprüngliche Sägemühle wurde 1604 errichtet. Sie gehörte zum Kloster Adelberg. Das früher oberschlächtige Mühlrad wurde durch das Wasser der „Blinden Rot“ angetrieben.

Ehemalige Obermühle
Die Obermühle wurde 1658 in einer Urkunde über das Wassernutzungsrecht erstmals erwähnt. Die hintereinander liegenden Wasserräder der ehemaligen Mahl- und Sägemühle wurden mit Wasser der Lein angetrieben. 1980 brannte sie vollständig aus und wurde daraufhin abgebrochen. Aufgebaut wurde wieder das Wohnhaus unter Verwendung historischer Bauteile wie Tür- und Fensterstöcke.

Wegstrecke:
Laufenmühle - Müllersgehrenweg - Naturschutzgebiet Wieslaufschlucht und Edenbachschlucht - Edenbachweg - Breitenfürst - Ropbachsee - Golfplatz Haghof - Birkachhof - Römischer Wachturm - Hagmühle - Zwillingseiche - Rienharz - Meuschenmühle - Mannholzer Ölmühle - Mannholz - Solwaldweg - Solwaldeinfahrt - Voggenberg - Voggenbergmühle - Rottal - Rottalweg - Klarahütte - Hagerwaldsee - Hüttenbühl - Hüttenbühlsee - Voggenmühlhöfle - Heinlesmühle - Bruckhof - Hellersbühlweg - Hundsberger Sägmühle - Hauweg - Menzlesmühle - Menzles - Brandhofer Säg- und Ölmühle - Dammerswaldweg - Gauchhauserweg - Forsthaus Ebersberg - Hägeles- und Brunnenklinge - Ebersbergmühle - Rotbachhöfle - Gmeinweiler - Freizeitpark - Aichstrut - Aichstruter Sägmühle - Schafhof - Obermühle - Welzheim - Erlebnispfad - Laufenmühle