Zw. Alb u. Schwarzwald: Zwei-Klöster-Tour (T6)

 

Schwarzwald_Mitte_NordZwischen der Schwäbischen Alb und dem Schwarzwald nahe der A81 liegt Renfrizhausen und Bergfelden (Sulz am Neckar). Blickt man von der Mühlbachtalbrücke sieht man die beiden Orte. Start und Ende der 17 km langen Rundwanderung ist die Remigiuskirche in Bergfelden. Die Highlights der Tour sind die beiden Klöster Bernstein und Kirchberg. Der Wanderweg verläuft meist auf befestigten Wegen.

Das Kloster Kirchberg ist ein ehemaliges Dominikanerinnenkloster bei Sulz am Neckar. Als Kloster eines Bettelordens besitzt seine Kirche keinen Glockenturm, sondern lediglich einen bescheidenen Dachreiter für ursprünglich zwei Glocken. 1957 erhielt die ev. Michaelsbruderschaft der Berneuchener Bewegung die Erlaubnis, in die ehemaligen Klostergebäude einzuziehen und ein Einkehrhaus einzurichten. Seit 1970 nutzen die Berneuchener Gemeinschaften das gesamte Klostergelände, nachdem für den landwirtschaftlichen Domänebetrieb ein Aussiedlerhof nördlich vor dem Kloster entstanden war. Im Jahr 2000 wurde die ehemalige Ackerbauschule als Gästehaus neu eröffnet.

Seit 2000 besteht im Kloster eine Dauerausstellung zu den Werken Helmuth Uhrigs, der seine Werke testamentarisch der Michaelsbruderschaft vermachte. Ein „Arbeitskreis Kunstsammlung Uhrig“ trifft sich in der Unteren Scheuer und sorgt für Sonder- und Wanderausstellungen sowie für Publikationen über den Künstler.

Das „Berneuchener Haus Kloster Kirchberg“ ist zum Zentrum der Berneuchener Bewegung im deutschsprachigen Raum geworden. Hier finden Treffen und Tagungen des „Berneuchener Dienstes“, der „Evangelischen Michaelsbruderschaft“ und der „Gemeinschaft Sankt Michael“ statt. Außerdem lädt die Hausgemeinschaft Gruppen und Einzelgäste ein zum „Aufatmen“ – so der Titel des jährlichen Veranstaltungsplanes –, zum Beispiel bei Chorwochen und geistlichen Seminaren, oder bei Kursen zu Fasten, Körperarbeit und Meditation. Externe Gruppen kehren regelmäßig zu Seminaren in eigener Verantwortung ein, wobei das Spektrum von Konfirmandengruppen und kirchlichen Gremien bis zu Führungskräfteseminaren aus der Industrie reicht.

Das Kloster Bernstein liegt südlich des Klosters Kirchberg bei Renfrizhausen, einem Ortsteil von Sulz am Neckar im Landkreis Rottweil. Es war seit 1361 Bruderhaus von Eremiten, die seit dem 16. Jh. als Franziskanertertiaren lebten. Mit der Aufhebung des Klosters im Zuge der Säkularisation zu Beginn des 19. Jhs. bis 1976 war Bernstein Staatsdomäne. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand dort die Kunstschule Bernstein. Heute ist das Klostergebäude in Privatbesitz und landwirtschaftliches Hofgut.

Die Gründung des Klosters Bernstein 1361 wird durch das Kloster Reichenau 1361 bestätigt. Im 16. Jh. gelangte die Schirmvogtei aus den Händen der Hohenberger an das Haus Habsburg. Der Neubau des Klosters wurde durch den Rottweiler Baumeister Joseph Feuerstein von 1728 bis 1733 errichtet. Von den älteren Vorgängerbauten ist der große gewölbte Tropfbrunnen aus dem Jahr 1448 erhalten, der 1620 erneuert wurde. Eine Inschrift desselben Jahres nennt den Steinmetz Johannes Conrad Alther von Rorschach. Erhalten ist auch der alte Klostergarten mit Säulen und Postamenten.

Die Seitenaltäre – als Meisterwerke der Intarsienkunst bezeichnet – waren Teil der Rokokoausstattung des Klosters Bernstein. Die Altarblätter stammen von Franz Sebald Unterberger (1706–1776). Sie wurden mit Kanzel, Beichtstuhl und Taufsteinkasten der Klosterkirche nach der Aufhebung des Klosters billig an die Pfarrkirche St. Mauritius in Bochingen abgegeben. Das ehemaligen Kloster diente ab 1935 als Landjahrlager. Von 1946 bis in die 1950er-Jahre war darin die Bernsteinschule, eine private Kunstschule, untergebracht. Heute befindet sich dort ein Hofgut.

Wegstrecke:
Bergfelden (Sulz am Neckar) - Kirchstraße - Remigiuskirche - Ernst-Schmid-Wegle - Grächrädle - Dickeberg Hütte - Bernsteinblick - Kloster Bernstein - Kloster Kirchberg - Palmenhütte - Renfrizhausen - Michaelskirche - Mühlbach - Brunnen am Millionenbrückle - Unteres Betzental - Bergfelden - Stadtstraße

Schwarzwald Nord: Naturerlebnistour Kaltenbronn

 

Schwarzwald_Mitte_NordAuf den Hochmooren von Kaltenbronn erwarten den Wanderer und Naturliebhaber viele tolle Erlebnisse in atemberaubend schöner Natur, die an vielen Stellen nicht „Typisch Schwarzwald“ sind. Start und Ende der 14 km langen Rundwanderung ist der Wanderparkplatz „F“ in Kaltenbronn. Die Highlights der Tour sind der Hohlohsee, der Hohlohturm und natürlich der Wildsee. Der Wanderweg verläuft ausschließlich auf befestigten Wegen.

Der Wildsee zwischen Bad Wildbad und Gernsbach ist ein Moorkolk im Nordschwarzwald. Er gilt als der größte Hochmoorkolk in Deutschland. Das umliegende Plateauhochmoor, das Wildseemoor, ist das größte Hochmoor des Schwarzwalds und gehört zum Natur- und Waldschutzgebiet Kaltenbronn.

Der Wildsee befindet sich in einer Höhenlage von 909 m ü. NN auf einer Hochebene zwischen Bad Wildbad, Gernsbach und Forbach. Die Fläche des Sees wird seit den Arbeiten Karl Müllers aus der ersten Hälfte des 20. Jhs. mit 2,3 Hektar angegeben. Dieses Maß umfasst auch die mit Schwingrasen bedeckten Wasserflächen. Unmittelbar benachbart ist der kleinere Hornsee.  Die Grenze zwischen den Gemeinden Gernsbach und Bad Wildbad verläuft durch den Wildsee und das zugehörige Naturschutzgebiet. Der Hornsee liegt auf Gernsbacher Gemarkung.

Der Hohloh ist ein knapp 1000 m hoher Berg im nördlichen Schwarzwald. Er liegt nahe dem Gernsbacher Ortsteil Kaltenbronn. Sein Gipfel ist die höchste Stelle im Stadtgebiet von Gernsbach und im östlichen Hauptkamm des Nordschwarzwalds, dem Höhenzug zwischen den Flüssen Murg und Enz. Zwischen beiden Flusstälern verläuft nordöstlich des Gipfelplateaus beim Bergsattel Schwarzmiss (933 m) eine Passstraße. Charakteristisch für den aus Buntsandstein bestehenden Hohloh sind sein weitläufiges Gipfelplateau unter anderem mit dem Hohlohturm (Kaiser-Wilhelm-Turm) und das unter Naturschutz stehende Regenmoor mit Moorseen auf der Hochebene.

Auf dem Südteil der Hochebene liegt das Hohlohmiss, eine Misse mit Regenmooren und mehreren Moorseen (Großer und Kleiner Hohlohsee). Diese sind wie das benachbarte Wildseemoor biogene und keine geomorphologischen Formen. Sie entwickeln sich seit der letzten Kaltzeit vor zirka 10.000 Jahren aufgrund der hohen Niederschläge auf den sauren Klebsanden des oberen Konglomerathorizonts des Mittleren Buntsandsteins. Hohlohmiss und Wildseemoor sind wegen ihrer herausragenden ökologischen Bedeutung im Naturschutzgebiet Kaltenbronn unter Schutz gestellt.

Beim Nordende des Gipfelplateaus steht auf 984 m Höhe der Aussichtsturm Hohlohturm (offiziell Kaiser-Wilhelm-Turm), von dem sich oftmals umfassende Aussichten im Nordschwarzwald und darüber hinaus bieten. Er steht etwa 200 m nördlich vom Gipfel und näher an der Kante zum Steilhang, wo ein besserer Blick nach Nordwesten in das Murgtal hinab gegeben ist. Der Blick reicht von den Vogesen im Südwesten über den Pfälzerwald im Nordwesten, den Odenwald im Norden bis hin zu den Juraklippen der Schwäbischen Alb. Bei sehr guter Sicht sind auch der Feldberg im Südschwarzwald und einige Gipfel der Schweizer Alpen am südlichen Horizont zu erkennen, im Norden gelegentlich auch der Große Feldberg im Taunus.

Wegstrecke:
Kaltenbronn - Parkplatz - Hotel Sarbacher - Diebstichweg - Oberer Hühnerwässerlesweg - Hohlohmüß - Großer Hohlohsee - Hohlohturm - Schwarzmiß - Schwarzmißhütte - Kreuzlehütte - Saatschulhütte - Hornberg - Oberer Hornweg - Dobler-Blick - Oberes Rotwasser - Weißensteinhütte - Hornsee - Wildsee - Leonhardhütte - Mannslohweg - Wildgehege Kaltenbronn - Parkplatz