Remstal: Fellbacher Höhenweg

 

Der Wanderweg führt vom Fellbacher Rathaus zur Neuen Kelter und durch die Weinberge zur neuen Pergola „Belvedere“, der Station des Architekturprojekts zur Remstal Gartenschau, sowie zu dem Spielplatz am Wiflinger. Über das Naturfreundehaus gelangt man zum „Kernen“ mit dem Aussichtsturm auf dem höchsten Punkt in Fellbach und nach Kernen-Stetten. Start der Tour ist die S-Bahnhaltestelle in Fellbach; das Ende der Wanderung ist der S-Bahnhof in Endersbach. Die Highlights der 14 km langen Streckenwanderung sind Station 15 Belvedere und die Weinorte Stetten / Endersbach. Der Wanderweg verläuft ausschließlich auf befestigten Wegen.

Das Belvedere ist ein Teil des Architekturprojekts „16 Stationen“. Dies sind Landmarken in jeder der 16 Kommunen der Remstal Gartenschau 2019, die von 16 namhaften Architekten aus ganz Deutschland entworfen wurden. Das Belvedere wurde vom Berliner Architektenbüro Barkow Leibinger entworfen. Gemäß einer Infotafel vor Ort ist das Belvedere ein Ort zum Ausruhen, zum Innehalten und zur Begegnung. Als Besucher des Belvederes kann man das Werden des Weins von der Blüte bis zur Lese verfolgen, die traumhafte Laubfärbung genießen und den Blick dabei schweifen lassen. Der an der Pergola emporwachsende Wein wird die Konstruktion des Belvederes nach und nach zum Teil der Landschaft werden lassen.

Bereits in der Mittleren Steinzeit war das heutige Stetten besiedelt. Es wurden Pfeilspitzen und Abschläge von Bearbeitungen aus dieser Epoche gefunden. Aus der Jungen Steinzeit wurden Tongefäße, Speer- und Pfeilspitzen, Schaber, Messerteile, Steinbeile, Reste von Häusern und Feuerstellen gefunden. Im Herbst 1973 wurde ein Alamannengrab am Stettener Finkenweg entdeckt.

Um 1300 wurde die Yburg oberhalb des Tales errichtet. Anfangs trug sie den Namen Eibenberg, der über Yberg zu Yburg mutierte. Dort wohnten die Herren von Yberg. Die Burg wurde seit 1442 nicht mehr bewohnt. Nach dem Tod des letzten Herren der Yburg kam die Yburg an das Haus Württemberg. 1490 kaufte Ritter Truchsess von Stetten die Yburg von Graf Eberhard von Württemberg. Nach dem Tod des letzten Herren von Stetten wird die Yburg an Dietrich von Weiler, dem Herren der Burg Lichtenberg im Bottwartal verkauft. Im Jahre 1760/61 wurde sie auf Geheiß von Herzog Karl Eugen bis auf die Zargenmauern abgebrochen. Zwischen 1384 und 1387 wurde das Stettener Schloss im Tal gebaut.

Das Schloss Stetten ist ein ehemaliges Schloss in der Schlossstraße 38 in Stetten und heute der Sitz der Diakonie Stetten. Es wurde hauptsächlich vom 16. bis zum 19. Jh. errichtet und ausgebaut, basiert allerdings auf älteren Resten.

Wegstrecke:
Fellbach - S-Bahn-Haltestelle - Paulus-Kirche - Cannstatter Platz - Lutherkirche - Rathaus - Löwenbrunnen - Kappelbergstraße - Station 15 Belvedere - Wiflinger - Pumpstation - Kaiserstraße - Kernenturm - Dichter-Blick - Stetten - St. Veits-Kirche - Haldenbach - Im See - Seemühle - Endersbach - Neuapostolische Kirche - ev. Kirche St. Agatha - kath. Kirche - St. Andreas - Bahnhof

Remstal: Himmel Hoch – Weinstadt

 

Himmel HochDer Wanderweg „Himmel Hoch“ verbindet einige der Weinstädter Höhenpunkte. Von der Burgruine Kappelberg, den „Drei Riesen“ (hier auch das Remstalkino), dem Karlstein und dem Schützenhüttle bieten sich faszinierende Blicke ins Remstal. Die Wanderung startet am Bahnhof in Endersbach und endet am Bahnhof in Beutelsbach. Der 11 km lange Wanderweg verläuft auf befestigten Wegen.

Die Burg Beutelsbach, auch Burgruine Kappelberg genannt, ist die Ruine einer Spornburg beim Ortsteil Beutelsbach der Stadt Weinstadt im Rems-Murr-Kreis in Baden-Württemberg und ältester Sitz der Württemberger. Vermutlich wurde die Burg im 11. Jh. von den Württembergern als erste Stammburg erbaut. Sie schützte die Kaiserstraße, eine wichtige Straßenverbindung des Mittelalters, die über den Schurwald ins Filstal führte. Um 1080 nannten sich die Württemberger noch nach Beutelsbach, bis sie auf die Burg Wirtemberg zogen und deren Namen übernahmen. Vermutlich war die Burg damals schon Ruine. 1252 wurde sie erwähnt, 1312 zerstört. Die Burgkapelle neben der Ruine war 1514 Schauplatz beim Aufstand des „Armen Konrad“. Die Faktenlage ist allerdings dünn.

1968 wurden auf einem 310 m ü. NN hohen Bergsporn die Grundmauern und Ruinenreste der Burg bei Arbeiten im Zuge der Rebflurbereinigung wiederentdeckt und freigelegt. Dabei hatten die Archäologen lediglich zwei Wochen Zeit für eine Notgrabung. Aufgrund der damaligen Planierungsarbeiten wäre heute kaum mit neuen Ergebnissen zu rechnen. Die anschließend rekonstruierte Ruine entspricht nicht wissenschaftlichen Erkenntnissen. Dennoch zählt die Ruine zu den historisch bedeutendsten Stätten des Landes.

Der sogenannte Karlstein erinnert an jahrelange Grenzstreitigkeiten zwischen Endersbach und Strümpfelbach über den Verlauf ihrer Markungsgrenzen. Der Streit schwelte im 18. Jh. wohl seit vielen Jahren, wurde aber durch ein Ereignis im Jahr 1770 erneut aktuell aufgegriffen und bis zum damaligen Herzog Karl von Württemberg getragen. Ausgelöst wurde diese erneute Streitigkeit im Jahr 1770 dadurch, dass Strümpfelbach von Endersbach die Zustimmung erhielt, ein Stück Wald zu roden, während die Endersbacher im Gegenzug an der Schimerlesheide einen Platz zum Erde graben gegen ein Entgelt von jährlich 20 Kreuzer erhielten. Zum Karlstein gehört ein Aussichtspunkt, der einen weiten Blick ins Remstal und bis nach Stuttgart bietet.

Wegstrecke:
Endersbach - Bahnhof - Kath. Kirche St. Andreas - Weinbergstraße - Aussegnungshalle - Käppele - Kernerweg - Sonnenberg - Schützenhüttle - Karlstein - Hirschkopf - Trimmdichpfad - Waldkindergarten Weinstadt - Schnait - Schnaiter Schloß - Hohberg - Drei Riesen Remstalkino - Ruine Kappelberg - Beutelsbach Bahnhof